Kein Geld zum Reisen? Mit Stipendium klappt’s trotzdem

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Einfach mal für vier Wochen den Rucksack packen und seine Freiheit genießen – ganz nach dem Motto „ich bin dann mal weg“. Eine schöne Vorstellung. Doch was, wenn das nötige Kleingeld fehlt, um durch die Straßen von Paris zu schlendern, den faszinierenden Midsommar in Schweden zu erleben oder sich an schroffen Küstenlandschaften Englands den Wind um die Nase wehen zu lassen? Wir haben eine gute Nachricht für Sie: Es gibt gleich mehrere Organisationen, die Reisestipendien vergeben.

Art und Voraussetzungen für die Reisestipendien sind unterschiedlich. Während DiscoverEU das Bahnticket durch Europa sponsert, bekommen Sie bei der zis-Stiftung genau 600 Euro Reisegeld zur freien Verfügung – das sollte dann aber auch für vier Wochen reichen. Wie weit man damit kommen kann, lesen Sie in den Reiseberichten der Stipendiaten. Reisende, die auf Kosten der Schwarzkopf Stiftung unterwegs sind, sind nicht nur Vergnügungs- sondern auch Forschungsreisende. Auf ihrem Trip beschäftigen sie sich mit politischen und sozialen Fragen des vereinten Europas.

Reisestipendien im Überblick

Die zis-Stiftung

Eines vorneweg: Ganz umsonst gibt es das Stipendium von der zis-Stiftung nicht. Für die Bewerbung dort benötigt man ein durchdachtes Reisekonzept mit einem europäischen Thema – zum Beispiel Wasserkraft in Norwegen oder Teekultur in England oder Windenergie in Dänemark. Der Fantasie sind bei der Wahl des Themas fast keine Grenzen gesetzt.

Bewerben können sich junge Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren bis zum 15. Februar jedes Jahres. Dabei spielt der Schulabschluss gar keine Rolle. Sie können auch als Schüler, Student oder Auszubildender an dem Programm teilnehmen. Gehören Sie zu den Auserwählten, dürfen Sie sich über ein Reisegeld von 600 Euro freuen.

Vor der Reise werden Sie übrigens von der Stiftung mit Workshops und Beratungen unterstützt. Vor Ort suchen Sie sich Ansprechpartner und Unterkünfte völlig selbstständig aus. Erwartet wird auch, dass Sie ein Tagebuch über die Erfahrungen, passend zu dem von Ihnen gewählten Thema, führen. Nach der Reise dürfen Sie dann innerhalb von drei Monaten einen Studienbericht verfassen. Wenn Sie gerne schreiben, gar kein Problem. Falls Ihnen große Worte nicht liegen und Sie lieber kurz und knapp Facebook und Instagram als Kommunikationsmittel nutzen, ist das nächste Stipendium bestimmt eine Option für Sie.

DiscoverEU

Die Initiative der Europäischen Union DiscoverEU vergibt EU Travel-Pässe an ausgewählte Bewerber, die genau 18 Jahre alt sind. Die Interessenten müssen fünf Fragen und eine zusätzliche Stichfrage beantworten, um eine Chance auf ein Ticket zu haben. In der Regel reisen Sie die ganze Zeit mit dem Zug – außer, Sie haben eine Wasserstrecke zurückzulegen oder Sie müssen aus einem abgelegenen Dorf erstmal in die Zivilisation zurückfinden. In jedem Jahr gibt es zwei Bewerbungsrunden. Das Ziel der Reise ist es, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen, Europa zu entdecken und darüber in den sozialen Medien Ihrer Wahl unter #discoverEU zu berichten. Aktuelle Infos bekommen Sie auch über die DiscoverEU-Facebookgruppe.

Übrigens: Bei diesem Programm können Sie sogar gemeinsam mit Freunden reisen – bis zu vier 18-Jährige dürfen Sie einfach so mit einpacken.

Schwarzkopf-Stiftung

Mit ihren Stipendien will die Schwarzkopf-Stiftung das Verständnis für europäische Vielfalt bei jungen Menschen fördern. Die Stipendiaten bekommen für zwei bis sechs Wochen bis zu 600 Euro Reisegeld. Damit dürfen sie den Kontinent entdecken und sich mit aktuellen politischen und sozialen Fragen Europas beschäftigen. Voraussetzungen sind ein Thema, das zur europäischen Integration beträgt und ein Alter von 18 bis 27 Jahren. Erwartete Gegenleistung: Dokumentation der Reiseerfahrungen via Blogbeiträgen.

Auch die Euro Akademie bietet in ihren Ausbildungen und Studiengängen mit dem EU-Programm Erasmus+ interessante Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte – egal, ob Sie ein Auslandssemester an einer Hochschule oder ein Praktikum in einem Unternehmen vor Ort absolvieren möchten.

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.