Die Euro Akademie Meißen erarbeitet Möglichkeiten, den Beruf des Heilerziehungspflegers aufzuwerten. Eine Ausbildung direkt auf die Bedarfe des Markts zugeschnitten und darauf aufbauende Weiterbildungsangebote sind das Ziel. Für Menschen da zu sein, die auf Hilfe angewiesen sind, Menschen mit Behinderung nicht nur zu betreuen und zu pflegen, sondern sie zu bilden, in ihrer Entwicklung zu fördern und ihre Lebensqualität zu bereichern – das sind Aufgaben, die ein Heilerziehungspfleger täglich mit Körper, Geist und Seele bewerkstelligen muss. Der Beruf birgt eine große Verantwortung in sich, zeigt jedoch auch, wie sehr Menschen mit Handicap auf andere angewiesen sein können und wie dankbar sie für diese Hilfe sind. Dies betonte auch Stephan Pöhler, der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen bei seinem Besuch in der Euro Akademie.
Die Zukunft des Heilerziehungspflegers
Seit mehreren Jahren gibt die demografische Entwicklung und der daraus entstehende Fachkräftemangel Grund zur Besorgnis. Der Bedarf an gut ausgebildeten Heilerziehungspflegern wächst weiterhin. Allerdings interessieren sich immer weniger Menschen für diesen anspruchsvollen und gesellschaftlich so notwendigen Beruf. Andere wiederum erfüllen die Zugangsvoraussetzungen nicht. Einige Fachschulen mussten die Ausbildung als logische Konsequenz bereits aufgegeben. Andere wiederum setzen diese fort, jedoch mit kleinen Klassen, was erhebliche betriebswirtschaftliche Probleme birgt.Heilerziehungspflege bedeutet mehr als nur Pflege
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Stephan Pöhler, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen[/caption]
Die Euro Akademie nimmt sich dieser Problematik an und hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausbildungsberuf in Zusammenarbeit mit der Bildungsagentur Sachsen durch intensive Gremienarbeit noch stärker an die Bedarfe der Menschen mit Handicap anzupassen. Darüber hat die Leiterin des Standorts Meißen, Kathrin Hillig, Stephan Pöhler, umfassend informiert. Notwendig ist, so Pöhler, für die relevante Zielgruppe und im Interesse der unterstützungsbedürftigen Personen mit Handicaps dem Berufsbild des Heilerziehungspflegers gesellschaftlich eine höhere Anerkennung bzw. Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Anlässlich seines Besuches im Frühjahr hat Stephan Pöhler bereits hierzu Gespräche mit der Standortleitung, den Dozenten und Teilnehmern des Ausbildungsgangs zum Heilerziehungspfleger, der seit 1999 an der Fachschule für Sozialwesen gelehrt wird, geführt.
