Verkehrserziehung für Kinder

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Das Statistische Bundesamt hat die Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr ausgewertet. Ein Großteil der Fehler passierte beim Überqueren der Fahrbahn. Anhand der Zahlen wird deutlich, dass eine entsprechende Verkehrserziehung der Kinder unabdingbar ist, denn der öffentliche Straßenverkehr ist ohne Vorkenntnisse gefährlich.

Kinder sollen anhand von Beispielen die richtigen Verhaltensweisen im Straßenverkehr angeeignet werden. Dies vermeidet oftmals schon mögliche Unfälle. Im Unterricht lernen die Kinder die wichtigen Aspekte altersgerecht und spielerisch. Eine Verkehrserziehung findet in der Kita, Vorschule und Grundschule statt.

TIPP
Es ist sinnvoll, so früh wie möglich mit dem Kind die Verkehrserziehung zu beginnen. Je eher ein Kind die Komplexität versteht, desto vorsichtiger wird es sein.

Warum ist Verkehrserziehung wichtig?

Erwachsene verfügen aufgrund ihrer Lebenserfahrung über einen Weitblick und Überblick im Straßenverkehr, der Kindern noch fehlt. Kinder können die komplexen Situationen nicht einschätzen und auch die Gefahren nicht abwägen. Bei einem Erwachsenen geschieht dies in vielen Fällen automatisch. Ebenso kann dieser auf einen Erfahrungsschatz des bislang gelebten Lebens zurückgreifen. Dies fehlt Kindern und aufgrund dessen verfügen diese über ein höheres Gefahrenpotenzial.

Es ist abhängig vom Alter, wie ein Kind reagiert. Die meisten Kinder, gerade kleinere, haben noch große Probleme mehrere Aspekte zur gleichen Zeit Beachtung zu schenken. Sie reagieren für andere Verkehrsteilnehmer*innen unberechenbar, da ihr Handeln oft spontan und impulsiv ist.

Für Kinder ist die dunkle Jahreszeit besonders gefährlich. Wenn dies noch mit Regen, Nebel oder Schnee getoppt wird, können sie oft die herannahenden Fahrzeuge bezüglich der Geschwindigkeit nicht richtig einschätzen.

Wann sollte man mit Verkehrserziehung anfangen?

Für eine sichere Verkehrsteilnahme der Kinder ist es wichtig, dass diese bereits so früh wie möglich an das richtige Verhalten im Straßenverkehr herangeführt werden. Die erste Verkehrserziehung erfolgt bereits in der Kita. Dort wird dies den Kindern spielerisch durch folgende Aspekte vermittelt:

  • Verständigungsförderung
  • Wahrnehmungsförderung
  • Bewegungsförderung

Da Kinder bereits ab dem Kindergartenalter im Straßenverkehr teilnehmen, sollten diese die Gefahren des Straßenverkehrs schon kennen. Auch wenn sie von einem Erwachsenen begleitet werden, ist es sinnvoll, den Kindern dies so früh wie nur möglich beizubringen. Solche Situationen sind nie planbar und es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Deshalb ist die Verkehrserziehung unverzichtbar.

Was gibt es für Ansätze?

Es gibt verschiedene Ansätze, die in Deutschland verfolgt werden. Bereits im Kindergarten beginnt die Verkehrserziehung, jedoch ist sie dort nicht im Vordergrund. Kindern fehlen in diesem Alter die Körpergröße, um über die Fahrzeuge hinweg zu sehen, und das Verständnis, um Situationen zu überblicken. Ebenso können sie noch nicht die Koordination an den Tag legen, die ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene mitbringen. Im Kindergarten werden die Wahrnehmung, Konzentration und Motorik der Kinder gefördert. Ebenso werden sie dort mit den ersten Verkehrssituationen konfrontiert.

Die Länder sind für den schulischen Bereich zuständig, sodass dort die für die Altersgruppe wichtigen Aspekte vermittelt werden. In den meisten Schulen in Deutschland wird die Verkehrserziehung als eigenständiges Fach unterrichtet. Oftmals wird auch die örtliche Polizei in dieses Training mit eingebunden. Teilweise erfolgen diese Trainings in Verkehrsschulen und deren Übungsplätzen.

Die Kinder sollen so trainieren, selbstständig und eigenständig am Verkehr teilzunehmen. Die Unfallzahlen haben bestätigt, dass dies ein sehr gutes Mittel ist. Die Radfahrausbildung findet in der dritten oder vierten Klasse statt und besteht sowohl aus einem theoretischen wie auch praktischen Teil. In diesem werden die erweiterten Grundlagen des Straßenverkehrs vermittelt.

Welche Gefahren entstehen bei Vernachlässigung der Verkehrserziehung?

Kinder sind nicht in der Lage, die Gefahren im Straßenverkehr einzuschätzen. Aufgrund ihrer oftmals geringen Größe können auch Autofahrer*innen die Kleinen schnell übersehen, wenn diese zwischen geparkte Autos einfach hervorspringen. Vom Schrecken bis hin zum Tod des Kindes ist in einer solchen Situation alles möglich. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich mit der Verkehrserziehung zu beginnen.

Welche öffentlichen Angebote gibt es?

Die Deutsche Verkehrswacht betreibt die Jugendverkehrsschulen, in denen die Kinder die Verkehrsregeln spielerisch auf Fahrrädern erlernen können. Zudem gibt es das Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, bei dem verschiedene Programme wie „Kind und Verkehr“ angeboten werden.

Individuell abhängig vom Bundesland sind auch die praktischen Angebote vor Ort, welches beispielsweise von Hochschulen, Versicherungen, Unternehmen und Interessenverbände angeboten werden.

Die Radfahrausbildung wird von der Deutschen Verkehrswacht angeboten, ist ebenfalls anerkannt und wird von ca. 95 % der Schüler*innen in der Grundschule abgeschlossen. Für Erstklässler*innen und Vorschulkinder bietet der ADAC das Programm „Aufgepasst mit ADACUS“ an, bei dem die Kinder spielerisch an den Straßenverkehr herangeführt werden. Viele Verkehrssicherheitsprogramme in Deutschland werden auch vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) angeboten.

TIPP
TIPP: Im Internet oder an den Schulen/Kitas ist oftmals Infomaterial über verschiedene Angebote und Programme zu finden.

Fazit

Die Verkehrserziehung bildet einen wichtigen Punkt im Leben eines Kindes.
Um Unfälle zu vermeiden, sollte damit sollte so früh wie möglich begonnen werden. Ein Kind ist nicht in der Lage, die Gefahr einzuschätzen und ist auf die Hilfe der Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen und anderen Fachkräften angewiesen, um die Gefahr zu verstehen. Es muss erst ein Gefühl und Verständnis dafür entwickeln.

Text: Silvan Rosengrün, Mitarbeiter bei bussgeld-info.de

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