Kinderbücher sind für die Entwicklung bereits im Krippenalter ziemlich wichtig – sie regen die Fantasie an und fördern die sprachliche Entwicklung. Nebenbei, oft ganz unbemerkt, vermitteln sie Werte und Vorstellungen über das Zusammenleben, Familie und Freundschaften. Sind sie immer nach dem Muster Mama, Papa, Kind, Haus, Garten und Hund gestrickt, hat das schwerwiegende Folgen für Kinder, die aus diesem Raster fallen – und das sind einige. Kinder, die nämlich nicht in dieser klassischen Konstellation leben, in Kinderbüchern aber immer wieder diese Welt vorfinden, müssen sich früher oder später ausgeschlossen fühlen. Identifikation Fehlanzeige. Deshalb brauchen wir Kinderbücher mit Vielfalt. Frauen, die Frauen lieben, Familien, die das Leben aus verschiedenen Kulturen vereint und vieles, vieles mehr.
Kinderbücher mit mehr Vielfalt
Bereits Astrid Lindgren war ziemlich fortschrittlich, was das Familienbild angeht – und das schon in den 1940er Jahren. Pippi lebt alleine in ihrer Villa Kunterbunt, ist stark wie 10 Männer und wird von ihrem Papa erzogen, naja, wenn der mal von einer seiner Seereisen zurückkommt. Mama, Papa, Kind gibt’s da auf jeden Fall nicht. Und das ist auch kein Wunder, denn Astrid Lindgren bekam 1926 ihren unehelichen Sohn und zog ihn alleine groß. Ihre Maxime: „Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.“
Inklusion: Die bunte Bande von aktion Mensch
Die bunte Bande ist eine Gruppe von Kindern, die ganz unterschiedlich sind, jede*r mit seinen ganz speziellen Stärken und Schwächen. Die Geschichten handeln von Freundschaft und Zusammenhalt von Kindern mit und ohne Behinderung. Und hier geht’s zu den Geschichten. Für Kinder ab 6 Jahren.
Einfach multikulti: Nelly und die Berlinchen
Drei Freundinnen treffen sich auf dem Spielplatz und erleben gemeinsam ein großes Abenteuer, denn ein Teddybär wurde mitten in Berlin entführt. Dass die Mädchen nicht aus einem Kulturkreis kommen, verschiedenen Religionen angehören und eine der Mütter alleinerziehend ist, kommt nur so nebenbei vor. Wie im echten Leben eben. Inzwischen gibt es auch eine zweite Geschichte mit den drei Freundinnen. Nur so viel: Es geht um eine Schatzsuche. Die Bücher sind im HaWandel-Verlag erschienen. Für Kinder ab 2 Jahren.
Mit Rollenmustern brechen: Paul und die Puppen
Ja, es gibt immer noch Eltern, die ihren Jungs sagen, Puppen seien doch nur was für Mädchen. Im Buch „Paul und die Puppen“ wird Paul zuerst von den Jungs ausgelacht, als er, statt Fußball zu spielen, gemeinsam mit den Mädchen mit seinen Puppen spielt und sich Ballkleider anzieht. Am Ende finden das die anderen Jungs aber doch nicht so doof und gesellen sich dazu. Ein Buch aus dem Beltz & Gelberg Verlag von Pija Lindenbaum, das nur noch gebraucht erhältlich ist. Für Kinder ab 4 Jahre.
Luzie Libero – von Eifersucht und gleichgeschlechtlichen Beziehungen
Luzie Libero und ihr Onkel sind unzertrennlich. Sie unternehmen viel gemeinsam und verstehen sich prächtig. Als plötzlich ein anderer Mann auftaucht, den ihr Onkel sehr gerne zu mögen scheint, gefällt das Luzie gar nicht. Ein Buch von Eifersucht und gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Und am Ende zählt doch nur das Gefühl. Erschienen bei Beltz & Gelberg. Für Kinder ab 4 Jahren.
Die heutigen Familien und Lebensformen sind bunt. Und das ist auch gut so. Beim nächsten Vorlesen fällt Ihnen bestimmt die Mutter auf, die sich als Hausfrau ausschließlich um die Kinder kümmert oder die wilden Jungs, denen kein Baumhaus zu hoch ist, während die Mädchen im Garten Gummitwist hüpfen.
Inzwischen gibt es jedoch eine ganze Reihe Bücher, in denen Vielfalt auf unterschiedliche Weise eine Rolle spielt. Viel Spaß beim Finden und Vorlesen!
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Bildquelle Beitragsbild: © Evgeny Atamanenko /shutterstock.com[su_spacer]
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