Der Beruf des Erziehers ist alles andere als langweilig. Denn Kinder entdecken die Welt jeden Tag aufs Neue – und fordern Erwachsene immer wieder heraus. Erzieher übernehmen in ihrem Beruf große Verantwortung. Sie begleiten ihre Schützlinge jeden Tag über mehrere Stunden hinweg. So sind sie, nach der Familie, die engsten Bezugspersonen. Aber nicht nur das: Erzieher sind Kreative, Streitschlichter, Kommunikationstalente und vieles mehr.
In der Tat ist das Spielen eine sehr wichtige Sache im Leben von Kindern, denn es fördert die Kreativität und lässt die Kleinen neue Fähigkeiten erlernen. Spielen trägt zur Konzentration bei und hilft dabei, Empathie zu entwickeln. Erzieher haben die Aufgabe, Kinder in ihrem Spiel zu unterstützen, Stärken zu erkennen und Fähigkeiten zu fördern. Ein vielseitiger Aufgabenbereich, der Flexibilität im Denken und Handeln erfordert.
Spielen ist für Kinder die Grundlage des Lernens
Das Spiel der Kinder ist auf jeden Fall mehr als das, was man aus Erwachsenensicht, als Spielen bezeichnet. Für Kinder bedeutet Spielen die Erschließung der dinglichen und sozialen Welt sowie des eigenen Ichs. Weil Spielen kein Ziel verfolgt, entwickeln Kinder aus der Situation heraus – also schöpferisch kreativ Neues. Gleichzeitig beobachten und entdecken sie dabei die Bedeutung der Welt, z.B. Gesetze der Physik und Mathematik, die Prozesse der Biologie und Chemie oder das bestimmte soziale Verhaltensweisen mehr oder weniger erwünscht sind.
Welche Bedeutung das Spiel für die kindliche Entwicklung hat, lernen Erzieher in ihrer Ausbildung. In der Praxis haben sie den Auftrag, das Spiel der Kinder sowohl zu beobachten als auch zu begleiten. Nur über die Beobachtung und die sprachliche oder direkte Begleitung wird es ihnen möglich, die Entwicklungsschritte der Kinder nachzuvollziehen und ihnen Angebote in der Zone ihrer nächsten Entwicklung zu unterbreiten.
Kreativ und empathisch
Wer die Ausbildung zum Erzieher anstrebt, sollte kreativ sein, denn in der Kita wird viel musiziert, gestaltet und gesportelt. Da braucht man ständig neue Ideen, um die Kleinen zu begeistern. Kinder hinterfragen auch immer wieder Dinge, die Erwachsenen selbstverständlich erscheinen – so gesehen sind sie kleine Philosophen. Bei manchen Fragen können Sie als Erzieher ganz schön ins Schwitzen kommen. Auch hier ist kreatives Denken angesagt.
Kinder fordern unsere ganze Aufmerksamkeit – und sie bemerken sofort, wenn jemand nicht bei der Sache ist. Ein Kind braucht den ständigen Austausch mit anderen Kindern und mit Erwachsenen. Je nach Charakter des Kindes kann das Mitteilungsbedürfnis sehr groß sein. Auch deshalb ist Zuhören können eine wichtige Eigenschaft für einen Erzieher.
Jedes Kind ist anders – Stärken erkennen, Gefühle verstehen
Jedes Kind ist anders. Erzieher haben die Aufgabe, die Stärken des Kindes wahrzunehmen und zu fördern. Liegt ein Kind in einem wichtigen Bereich zurück, muss der Erzieher das erkennen, die Entwicklung unterstützen und mit den Eltern weitere Fördermöglichkeiten besprechen.
Auch das Schlichten von Streit und der Trost nach negativen Erfahrungen gehört zum täglichen Brot des Erziehers. Dabei sind Geduld, psychologisches Geschick und Einfühlungsvermögen gefragt, denn Kinder müssen erst lernen, mit ihren Gefühlen – positiven wie negativen – umzugehen.
Sprache und Kommunikation – eine wichtige Aufgabe
Der Kommunikation kommt im Beruf des Erziehers eine besondere Bedeutung zu. Denn er hat die Aufgabe mit Kindern und Erwachsenen gleichermaßen zu kommunizieren. Klein und Groß möchten vom Erzieher gehört und verstanden werden. Kinder, weil sie Vertrauen in ihre Bezugspersonen brauchen und Erzieher auch Vorbilder sind. Eltern, weil sie ihre Kinder ohne Sorge in die Hände der pädagogischen Fachkräfte geben möchten. Da die Erwartungen an Betreuungseinrichtungen in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind, ist die Elternarbeit für viele Erzieher eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Die Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Erzieher sind daher auch für die Sprachförderung der Kinder zuständig. Den Wortschatz zu erweitern und grammatikalisch richtige Sätze zu bilden, gehört dazu.
Bewegung ist Entwicklung
Laufen, Klettern, Schaukeln – Kinder bewegen sich unermüdlich fort. Sie erkunden so ihre Grenzen aber auch die Möglichkeiten, die sich ihnen bieten. Kinder erfahren ihre Welt durch Bewegung, durch Anfassen und Erfühlen. Sie treten in den Wettbewerb mit anderen, wenn sie um die Wette rennen, üben beim Balancieren das Gleichgewicht zu halten und trainieren ihre Muskeln und sogar ihr Gehirn auf spielerische Art und Weise.
Erzieher spielen auch in der motorischen Entwicklung der Kinder eine wichtige Rolle, denn sie haben die Möglichkeit, die Kinder durch Bewegungsspiele und Turnstunden zu fordern und zu fördern. Sogar Yoga bieten manche Erzieher ihren Kindern an, um Ruhezeiten pädagogisch wertvoll zu gestalten.
Ja, Erzieher spielen auch mit den Kindern – in erster Linie sind sie dabei aber Entwicklungsbegleiter, Kommunikationstalente, Kreative, Bewegungsförderer und Einfühlungs-Genies.
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