Weltspieletag 2018: Draußen spielen macht Spaß – schlau und mutig!

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„Lasst uns draußen spielen!“ lautet das Motto des Weltspieltags 2018. Der Erfahrungsraum im Freien ist wichtig für sinnliche Eindrücke und körperliches Erleben. Hier erwerben Kinder soziale und motorische Fähigkeiten und können ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Das Deutsche Kinderhilfswerk macht zusammen mit seinen Partnern im „Bündins Recht auf Spiel“ auf die Bedeutung des Spielens unter freiem Himmel aufmerksam. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigt unter anderem, dass ein Drittel der Kinder nur ein bis zwei Mal in der Woche draußen spielen. Die Bedingungen dafür haben sich in den letzten Jahrzehnten verschlechtert. Ein Aufruf an Städte, Kommunen, Kitas, Schulen, die verantwortlichen Planer in Stadt und Land und an die Eltern, den Kindern Freiräume und Möglichkeiten zu schaffen, sich draußen auszutoben und die Natur zu entdecken.

Kinder lieben es, draußen zu spielen

Ben kniet auf der Erde und sieht sich das rege Treiben der Ameisen an. Zu seinem vierten Geburtstag hat er von seiner Erzieherin eine Lupe geschenkt bekommen, mit der er interessiert jede Bewegung der kleinen Arbeitstiere beobachtet.

Lina malt für ihr Leben gerne. Bei schönem Wetter wird aus dem Innenhof ihres Wohnblocks ein Malparadies – ihre Eltern haben ihr dafür einen ganzen Eimer mit bunter Kreide geschenkt.

Die Tropfen prasseln an die Fensterscheibe – Zeit, um mit Gummistiefeln und Regenjacke durch die Pfützen zu springen – Kinder lieben es, bei Regen draußen zu spielen. Für sie gibt es kein schlechtes Wetter.

Ganz gleich, ob Kinder auf dem Land oder in der Stadt groß werden, egal, ob es regnet oder schneit – es gibt immer Möglichkeiten, draußen zu spielen. Auf draussenkinder.info, einer Initiative des Verbands für handlungsorientierte Pädagogik ABA  gibt es wertvolle Tipps zum Thema für Eltern, Erzieher, Schulvertreter, Kommunen und Ärzte, wie sie das Spiel im Freien unterstützen können.

Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt das Bedürfnis des Draußenspiels in der Regel ab. Jugendliche sind nicht mehr so häufig im Freien aktiv wie Kindergartenkinder. Haben sie aber von Anfang an einen Zugang zur Natur gefunden, lassen sie sich auch später eher dazu motivieren, einen Teil ihrer Freizeit unter freiem Himmel zu verbringen.

Darum ist draußen spielen so wichtig

Im Wald gibt es kein Spielzeug. Ein herumliegender Stock wird zum Schwert für den mutigen Ritter, der Baumstumpf kurzerhand zum Tisch umfunktioniert. Das Spielen in der Natur fördert die Kreativität der Kleinen auf ganz natürliche Art und Weise.

Bäume sind zum Klettern da! Ruck, zuck wird einer der oberen Äste des Apfelbaums zum Aussichtsturm. Koordination und motorische Fähigkeiten können erprobt und verbessert werden. Viele Eltern haben Angst, die Kinder könnten sich dabei verletzen – die Kleinen brauchen aber Möglichkeiten, ein gewisses Risiko einzugehen, um sich selbst besser einschätzen zu können und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
Beim Klettern gilt: Bitte die Kinder nicht auf Bäume heben – das Kind sollte nur so hoch klettern, wie es das alleine kann. Erwachsene sollten die Kinder beobachten, aber nur dann einschreiten, wenn tatsächlich Gefahr in Verzug ist oder das Kind um Hilfe bittet.

Draußen spielen heißt sich austoben – mit allen Sinnen und ganzem Körpereinsatz. Das schult auch mathematische Fähigkeiten und logisches Denken. Die Kinder sind am Abend müde aber glücklich.
Auch die soziale Komponente des Draußenspiels ist nicht zu unterschätzen – auf dem Spielplatz treffen die Kleinen immer wieder auf andere Kinder, mit denen sie Spielgeräte teilen müssen. Hier können sie spontan neue Kontakte knüpfen und sich gemeinsam Spiele ausdenken, um so voneinander zu lernen.

 

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.