Alkoholfreie Weihnachtsgetränke selbstgemacht: Besser mit ohne als mit Kater

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Haben Sie es schon bemerkt? Der Trend geht weg vom Alkohol. Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2019 gaben mit 54 Prozent über die Hälfte der befragten Konsument*innen an, Getränke mit wenig bis gar keinem Alkoholanteil ansprechend zu finden.

Die Gründe für die freiwillige Abstinenz sind vielseitig: Dem einen graut’s vor dem fetten Kater am nächsten Morgen, die andere fürchtet die gesundheitlichen Langzeitschäden. Die Autorin Susanne Kaloff startete ein einjähriges Experiment, bei dem sie rausfinden wollte, wie das unbekannte Leben ohne Alkohol eigentlich so ist. Ihr Fazit: Nüchtern betrachtet war’s betrunken nicht so berauschend.

Die Vorweihnachtszeit ist per se eine schlechte Zeit für die gesunde Ernährung: Plätzchen, Stollen, das üppige Festmahl mit dem obligatorischen Fleisch-Overload – selten stopfen wir so viel Müll in uns rein wie zum Jahresende, nur um am Neujahrstag reumütig Besserung zu geloben. Die Anmeldungen in den Fitnessstudios erfahren regelmäßig im Januar ein Peak, während unsere Kondition kurzatmig aus dem Keller grüßt. Wieso also nicht wenigstens den Körper von einem Laster entlasten und einfach vom „Sober October“ direkt in den alkfreien Advent starten? Mit unseren Rezepten für alkoholfreie Weihnachtsgetränke fühlt sich der Verzicht jedenfalls eher nach Bereicherung an. Ho-ho-hoch die Tassen!

Schokolade macht glücklich
Schoko-Dattel-Smoothie

Die heiße Schoki mit dem Extra-Klecks Sahne obendrauf lieben wir alle. Das folgende Getränk ist in mehrerlei Hinsicht anders: Erstens wird es kalt serviert, zweitens kommt die Süße hauptsächlich durch die Datteln – kein böser zusätzlicher Zucker also! Dennoch brauchen wir nicht auf die stimmungsaufhellende Wirkung des Kakao-Inhaltsstoffes Theobromin verzichten.

Sie brauchen (für 2 Gläser):

1 Banane
4 Datteln (entsteint)
½ EL Leinsamen
½ TL Vanilleextrakt
Messerspitze Zimt (je nach Geschmack)
1 EL Kakaopulver
2–3 Eiswürfel
300 ml Mandelmilch

zur Deko:
Schokoraspeln
Minzblätter

So geht’s:

  1. Banane schälen und kleinschneiden. Drei der vier Datteln ebenfalls zerkleinern. Beides in den Mixer geben.
  2. Leinsamen, Vanilleextrakt, Zimt, Kakaopulver und Eiswürfel dazugeben. Zusammen mit der Mandelmilch zwei bis drei Minuten mixen, bis das Ganze fein-cremig ist.
  3. Fertig ist der winterliche Smoothie! Jetzt nur noch in zwei Gläser füllen und hübsch dekorieren: Dazu die übriggebliebene Dattel in kleine Stückchen schneiden und mit den Schokoraspeln auf das Getränk streuen. Zum Schluss mit ein bis zwei Minzblättchen garnieren!

Ein bisschen aufwendiger
Goldene Milch

Der Schoko-Dattel-Smoothie hilft nicht gegen Ihre kalten Füße und Hände? Dann ist das folgende Rezept genau das richtige für Sie und die nasskalte Herbst- und Winterzeit, weil es wunderbar von innen wärmt. Ingwer und Kurkuma tragen zur Stabilisierung des Serotoninspiegels bei – es sind sozusagen „Gute-Laune-Wurzeln“. Der Plan: Dem schlechten Wetter mit guter Laune trotzen!

Sie brauchen (für 2 Tassen):

2 EL gemahlener Kurkuma
1 mittelgroßes Stück Ingwer (etwa 30–40 g)
Messerspitze frisch geriebene Muskatnuss (je nach Geschmack)
700 ml Pflanzendrink (Cashewmilch, Mandelmilch etc.)
3–4 EL Agavendicksaft
Messerspitze Zimt (je nach Geschmack)
2 TL Kokosöl
Messerspitze schwarzer Pfeffer aus der Mühle

So geht’s:

  1. Kurkumapulver in einen Topf geben, mit einem Viertel Liter Wasser verrühren und erhitzen.
  2. Ingwer mit einem Löffel schälen und mit einer feinen Reibe in die langsam andickende Flüssigkeit reiben.
  3. Eine große Prise Muskat dazugeben. Die Flüssigkeit so lange unter Rühren köcheln lassen, bis sich eine duftende Paste gebildet hat. Die Paste sollte reichlich angedickt sein und etwa ein bis zwei Esslöffel füllen. Paste in ein Schälchen geben.
  4. Pflanzendrink erhitzen und die Kurkumapaste mit einem Schneebesen einrühren.
  5. Agavendicksaft, eine Messerspitze Zimt und das Kokosöl hinzufügen, rühren und die Goldene Milch noch zwei Minuten köcheln lassen.
  6. Eine große Prise schwarzen Pfeffer in das Getränk streuen. Die Goldene Milch heiß servieren und genießen.
  7. Unser Tipp: Die Kurkuma-Ingwer-Paste lässt sich auch ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Man muss also nicht die komplette Menge direkt in das Getränk machen. Es ist sowieso empfehlenswert, erst mal mit einer kleinen Portion zu starten – das Getränk ist sehr scharf.

Zum Verschenken
Toller-Holler-Sirup

Zugegeben: Dieses Getränk ist etwas aufwendiger und benötigt auch ein wenig Vorlauf. Denn Holunderbeeren-Ernte ist im September. Wenn die Beeren dunkellila glänzen und prall mit Saft gefüllt sind, ist die beste Zeit, um mit Gartenschere und Eimer loszuziehen. Holunderbäume findet man häufig am Waldrand oder entlang von Feldwegen. In hübsche Fläschchen abgefüllt eignet sich der Sirup super als Mitbringsel, im Kühlschrank aufbewahrt kann man ihn sogar noch an Weihnachten verschenken.

Sie brauchen (für etwa 6 kleine Flaschen):

3 kg Holunderbeeren, gewaschen, geputzt und von den Stielen abgetrennt
10 Körner Koriander
1 Stange Zimt
2 Sternanis
2 Prisen Vanille
1 Packung Zitronensäure
2 kg Zucker (ungefähre Angabe, je nach Flüssigkeit)
½ Bio-Zitronenschale

So geht’s:

  1. Die Holunderbeeren in einen großen Topf geben und mit den Gewürzen vermischen.
  2. Knapp mit Wasser bedecken und etwa eine halbe Stunde kochen lassen.
  3. Den Saft durch ein Tuch oder ein dünnes Haarsieb in einen anderen Topf füllen. Den entstandenen Saft abmessen.
  4. Ein Liter Saft mit 500 Gramm Zucker vermischen. Nochmals fünf Minuten kochen lassen und noch heiß in saubere, heiß ausgewaschene Flaschen füllen und verschließen.
  5. An einem kühlen Ort (am besten im Kühlschrank) aufbewahren.
  6. Unser Tipp: Um aus dem Sirup ein vitaminreiches Wintergetränk zu machen, gehen Sie am besten folgendermaßen vor: Hollersirup in die Tasse, zwei Stückchen Ingwer dazu sowie Saft von einer halben Zitrone. Mit kochendem Wasser aufgießen, nach Belieben mit Honig süßen und mit einer Limettenscheibe garnieren. Und wenn es dann doch mal ein Schlückchen Alkohol zum Anstoßen sein soll – vielleicht an Silvester? Der Sirup lässt sich auch wunderbar mit Sekt mischen!

Auf die Schnelle
Apfel-Punsch

Punsch ist die alkoholfreie Variante des Glühweins. Und er schmeckt nicht nur Kindern, die vom Schlittenfahren nach Hause kommen, sondern auch Erwachsenen, die sich auf dem Weihnachtsmarkt treffen und anschließend unfallfrei mit ihrem Schlitten zuhause ankommen wollen.

Sie brauchen (für 2 Tassen):

750 ml Wasser
3 Beutel Früchtetee
3 Zimtstangen
2 Gewürznelken
2 Orangen
1/2 l Apfelsaft
1 EL Honig

So geht’s:

  1. Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen.
  2. Früchtetee, eine Zimtstange und Gewürznelken in das kochende Wasser geben.
  3. Den Tee etwa fünf Minuten ziehen lassen.
  4. Eine Orange halbieren und auspressen. Die zweite Orange in Scheiben schneiden, damit wird später dekoriert.
  5. Teebeutel und Gewürze aus dem Kochtopf nehmen.
  6. Apfelsaft zum Punsch geben, mit etwas Honig süßen und in die Tassen füllen. Diese mit Zimtstange und Orangenscheiben dekorieren.

Bildquellen: AlexMaster/shutterstock.com (Titelbild), Okrasiuk/shutterstock.com, j.chizhe/shutterstock.com, Madeleine Steinbach/shutterstock.com, Oksana Mizina /shutterstock.com

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.