Der unsichtbare Schlüssel zum Erfolg: Wie Soft Skills die Karriereentwicklung beeinflussen

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Die Entwicklung einer Karriere wird hierzulande traditionell zumeist mit fachlichen Fähigkeiten in Verbindung gebracht. In der heutigen Arbeitswelt gewinnen jedoch vor allem die sogenannten Soft Skills immer mehr an Bedeutung. Eine gute fachliche Ausbildung reicht schon lange nicht mehr, um beruflich voll durchzustarten. Immer öfter rücken für Personalverantwortliche die sozialen, emotionalen und kommunikativen Kompetenzen von Bewerber*innen in den Fokus des Interesses.

Was genau ist mit dem Begriff „Soft Skills“ gemeint?

Laut der Definition des Gabler Wirtschaftslexikons handelt es sich bei den Soft Skills um soziale, emotionale und kommunikative Fähigkeiten, die weit über das fachliche Wissen hinausgehen und einen mindestens ebenso wichtigen Einfluss auf die zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz haben.

Typische Beispiele für Soft Skills sind unter anderem Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit, Führungsqualitäten, Zeitmanagement und Organisation, Empathie und zwischenmenschliche Kompetenzen sowie eine kritische Denkweise und Problemlösungskompetenzen.

Auf Deutsch werden sie oftmals auch als „weiche Fähigkeiten“ bezeichnet und beziehen sich auf persönliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, die es Menschen ermöglichen, effektiv mit anderen zu interagieren, Teams zu leiten, Konflikte zu lösen und ihre emotionale Intelligenz zu nutzen.

Sie stehen damit im Gegensatz zu den Hard Skills („harte Eigenschaften“), bei denen es sich um spezifische, messbare Fähigkeiten und Kenntnisse handelt, die in der Regel durch formale Bildung, Ausbildung oder Erfahrung erworben werden.

Obwohl die Soft Skills im Vergleich zu den Hard Skills nur schwer zu quantifizieren sind, werden sie zunehmend als kritischer Erfolgsfaktor für beruflichen Aufstieg und Karriereentwicklung anerkannt. Doch warum werden sie gerade jetzt so wichtig?

Warum sind die Soft Skills auf einmal so wichtig für die Karriereentwicklung?

Die Wichtigkeit von Soft Skills in der heutigen Berufswelt hat mehrere unterschiedliche Gründe.

Einer der Hauptgründe dafür sind die veränderten Arbeitsbedingungen. Die Digitalisierung und die Globalisierung haben einerseits zu einer zunehmenden Vernetzung, andererseits aber auch zu immer mehr Komplexität geführt. In diesem Zusammenhang gewinnen Soft Skills an Bedeutung, da sie den Umgang mit Menschen, Kommunikation und Zusammenarbeit erleichtern.

Darüber hinaus ist Teamarbeit in vielen Branchen und Unternehmen zur Norm geworden. Niemand kann sich heutzutage mehr den ganzen Tag in seinem Büro verschanzen. Soft Skills wie Empathie, Kooperationsfähigkeit und Konfliktlösung sind in diesem Zusammenhang entscheidend, um effektiv in Teams zu arbeiten und zum Erfolg des Teams beizutragen.

Auch Kund*innen haben in der heutigen Zeit andere Erwartungen als früher. Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kund*innen zu verstehen, um Kundenbeziehungen erfolgreich pflegen und die Kundenzufriedenheit stetig erhöhen zu können.  

Jedes Unternehmen will sich heutzutage einen Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen Mitbewerbern sichern. Mitarbeitende, die nicht nur über die fachlichen Fähigkeiten, sondern darüber hinaus auch über die entsprechenden sozialen und emotionalen Kompetenzen verfügen, können dabei genau den Unterschied machen, der erforderlich ist, um langfristig erfolgreich am Markt zu agieren.

Sind Soft Skills angeboren oder können sie erlernt werden?

Obwohl vielleicht manche Menschen von Natur aus bestimmte Soft Skills wie Empathie oder Kommunikationsfähigkeiten besser beherrschen, bedeutet das nicht, dass andere diese Fähigkeiten nicht entwickeln können.

Es gibt verschiedene Wege, Soft Skills zu erlernen und zu entwickeln. Eine wichtige Rolle spielt dabei vor allem die Reflexion über das eigene Verhalten. Denn nur wer weiß, wo er Schwächen hat, kann damit beginnen, an diesen zu arbeiten und sie sukzessive zu beseitigen.

Durch die bewusste Konzentration auf die Entwicklung bestimmter Soft Skills und die Planung konkreter Schritte können die eigenen Soft Skills verbessert und effektivere zwischenmenschliche Beziehungen aufgebaut werden.

Der Weg dorthin führt über formale Weiterbildung, Schulungen, Mentoring, Coaching oder das Beobachten und Lernen von Vorbildern. Eine große Hilfe können dabei auch unterschiedliche Techniken darstellen. Mit Self-Nudging ist es beispielsweise möglich, sich selbst ein wenig auszutricksen, um seine Ziele zu erreichen.

Welche Soft Skills sind für den beruflichen Erfolg besonders wichtig?

Es gibt mehrere Soft Skills, die einen entscheidenden Einfluss auf die Karriereentwicklung haben können. Welche das genau sind, ist unter anderem auch immer von der jeweiligen Branche und dem genauen Tätigkeitsbereich abhängig.

In nahezu allen Fällen gehört jedoch die Fähigkeit dazu, klar und effektiv zu kommunizieren. Gelingt dies sowohl mündlich als auch schriftlich, so ermöglicht das eine effiziente Zusammenarbeit im Team und trägt zur Vermeidung von Missverständnissen bei.

Zu den wichtigsten Soft Skills gehört in der heutigen Zeit mit Sicherheit auch gute Organisation und effektives Zeitmanagement. Dabei geht es primär darum, die vorhandene Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen, um Aufgaben und Projekte erfolgreich abzuschließen. Dazu zählt auch die Nutzung der richtigen Tools und Werkzeuge, wie beispielsweise Projektmanagement-Software oder ein Stundenrechner im Internet.

Eine der wichtigsten Soft Skills ist darüber hinaus Flexibilität. Die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und flexibel zu sein, ist in der sich heute sehr schnell entwickelnden Arbeitswelt von großer Bedeutung. Dazu gehört es auch, ständig neue Fähigkeiten zu erlernen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Unabhängig von der jeweiligen Position sind außerdem Führungsqualitäten gefragt. Dazu gehört unter anderem auch die Fähigkeit, andere zu motivieren und zu inspirieren. Voraussetzung dafür ist jedoch immer ein gewisses Maß an Empathie. Denn die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen hilft dabei, ihre Gefühle, Perspektiven und Bedürfnisse zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Bildquelle Beitragsbild: © eamesBot/shutterstock.com

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Pädagoge, Bewerbungscoachin, Dozent oder Übersetzerin – hier schreibt ein Fachmann oder eine Fachfrau über ein Spezialthema. Unsere Gastautor*innen bereichern uns regelmäßig mit Expertenwissen und Insider-Infos.