Die Weltsprache der emojis auch im Job nutzen?

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Mit den Smartphones sind auch die emojis in unser Leben eingezogen. Über sie drücken wir unsere Gefühle in kurzen Textnachrichten und E-Mails aus. Wussten Sie, dass jeder die Chance hat, einen eigenen emoji zu kreieren? Vorher muss er allerdings eine eigens dafür eingerichtete, strenge Jury überzeugen. Wo die kleinen lustigen Bildchen herkommen und wann man besser auf sie verzichtet, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Inzwischen gibt es über 2600 verschiedene Emojis – und jedes Jahr kommen neue dazu. Die beliebten Gefühlsübermittler bekommen von Unicode, einer gemeinnützigen Organisation, die Schriftzeichen standardisiert, einen individuellen digitalen Code. So können auch emojis weltweit identisch abgebildet werden – unabhängig von Land, Smartphone und Betriebssystem.

Wie werden emojis geboren?

Die Zeiten, in denen wir uns zwangsläufig gegenüberstanden, wenn wir miteinander kommunizierten, sind schon lange vorbei. Immer häufiger kommen heute digitale Medien zum Einsatz, um Kontakte zu pflegen. Nachrichten sollen kurz und prägnant sein. Mit emojis können wir mit einem einzigen Bild mitteilen, wie es uns gerade geht. Vor dem Siegeszug der emojis auf Smartphone und Co. kamen emoticons zum Einsatz. Sie wurden aus einzelnen Schriftzeichen zusammengesetzt ;), boten aber nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, sich emotional mitzuteilen.

Das Heimatland der lustigen Bildchen ist Japan. 1999 gab der Japaner Shigetaka Kurita den Emoticons ein grafisches Gesicht. Von ihm kommt auch die Bezeichnung Emoji – dabei steht „e“ für Bild und „moji“ für Schriftzeichen.

Emojis am Arbeitsplatz hinterlassen Eindruck – nicht immer einen guten

In der Studie „The Dark Side of a Smiley – Effects of Smiling Emoticons on Virtual First Impressions” haben Wissenschaftler herausgefunden, dass sich der Einsatz von emojis in bestimmten Situationen im Beruf negativ auswirkt. Nämlich immer dann, wenn Sie Kollegen oder Geschäftspartnern, die Sie noch nicht kennen, eine Nachricht schreiben. Die Gefühlsmitteilungen wirkten dann unseriös und ließen die Probanden sogar an der Kompetenz des Kommunikationspartners zweifeln. Auch auf Herzchen oder niedliche Tiere sollten Sie in beruflichen Situationen eher verzichten – außer, Sie arbeiten im Zoo oder in einer Partnervermittlung.

Einem bestehenden beruflichen Kontakt dürfen Sie gerne auch mal ein Lächeln mittels Smiley schicken – er wird Ihre fachlichen Fähigkeiten dann sicher nicht infrage stellen, sondern sich über das freundliche Gesicht freuen. Emojis im Job sind also keineswegs verboten, dennoch drücken sie Emotionen aus und diese werden nur dann als angebracht empfunden, wenn man eine gewisse Stufe der Vertraulichkeit bereits erreicht hat. Fallen Sie also nicht gleich mit dem Smiley ins Haus.

Moderne Hieroglyphen – kreieren Sie Ihr eigenes emoji

Wer seine Idee für ein neues emoji bei Unicode einreichen möchte, sollte sich die bestehenden Figuren schon einmal genauer angesehen haben. Die Kriterien für eine Neuaufnahme sind streng. So darf es keine Ähnlichkeit mit einem anderen emoji geben und es sollte möglichst viele Nutzer ansprechen – dazu muss der Antragsteller vorher sogar auswerten, wie oft ein bestimmter Ausdruck in den sozialen Medien vorkommt.

Besonders beliebt unter den Usern ist der tränenlachende emoji „tears of joy“, gefolgt von diversen Herzen. Den emoji mit der hochgezogenen Augenbraue hat der deutsche Student Maximilian Merz erfunden – seit 2017 ist der Vorschlag in die Welt digitalen Gefühlsübermittler aufgenommen.

Man könnte sagen, emojis sind moderne Hieroglyphen, die in manchen Situationen den Text ersetzen. Ums Schreiben werden wir aber trotz aller Bilddarstellungen nicht herumkommen – denn komplexe Sachverhalte oder abstrakte Wörter können mit Bildern nicht unmissverständlich dargestellt werden.

Wir sind gespannt auf die nächsten emojis, die das Licht der Welt erblicken werden. Und welchen emoji haben Sie schon immer vermisst? Vielleicht ist ja Ihre Kreation die nächste auf unseren Smartphones :).

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.