Kaufleute im Gesundheitswesen sind „in verschiedenen stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens tätig. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich unter anderem auf Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, den Vorsorge- und Rehabilitationsbereich, Rettungsdienste sowie Einrichtungen der medizinischen Selbstverwaltung“, wie es im Lehrplan heißt. Einer davon wird Martin Schwarz sein, der im Sommer 2023 seine zweijährige Umschulung abschließen wird. Bis dahin heißt es für den 37-jährigen Familienvater, der bereits über eine Ausbildung und ein Jahrzehnt Berufserfahrung in der Systemgastronomie verfügt, noch einmal die Schulbank zu drücken und Praktika zu absolvieren.
Warum eine Umschulung zum Kaufmann im Gesundheitswesen?
„Der Wunsch, sich beruflich neu zu orientieren, ist mit der Geburt meines Sohnes entstanden und durch Corona zwangsläufig geworden“, blickt Martin Schwarz zurück. „Ich wusste zwar, dass ich weiterhin etwas mit Menschen machen und auch mein kaufmännisches Wissen anwenden wollte, aber noch nicht, was genau ich machen wollte und war zunächst ein Jahr arbeitslos. Im März 2021 hatte ich dann ein sehr schönes Gespräch mit einer freundlichen Mitarbeiterin der Arbeitsagentur und die Perspektive, Kaufmann im Gesundheitswesen werden zu können. Als der konkrete Wunsch feststand, ging alles sehr schnell. Nach dem ein oder anderen Bewerbungs- und Vorstellungsgespräch waren die Verträge innerhalb einer Woche unterschrieben und ich konnte am 1. April 2021 mit meiner zweijährigen Umschulung beginnen, die über einen sogenannten Bildungsgutschein finanziert wird.“
Warum die Euro Akademie Chemnitz?
„Während einige Bildungsanbieter einen Kurs erst ab einer bestimmten Mindestteilnehmerzahl beginnen lassen wollten, hat die Euro Akademie wiederum mit maximal acht Teilnehmer*innen geplant, also lieber weniger statt mehr. Dieses Kleingruppenkonzept, das individuelle und praxisorientierte Arbeiten hat mich überzeugt, und noch dazu gibt es hier eine eigene kaufmännische Übungsfirma, die in den Deutschen Übungsfirmenring eingebunden ist – eine Unternehmenssimulation mit interaktiven Geschäftsbeziehungen. Es werden fiktive Produkte für Büromanagement und Wellness angeboten, Verkaufsstatistiken und Lagerbestandslisten geführt, Marketingpläne, ABC- und SWOT-Analysen erstellt und auch das Verwalten des Personals ist möglich“, gibt Martin Schwarz einen Einblick in ausgewählte Abteilungen und Aufgaben.
„Das Highlight war die Übungsfirmenmesse im Winter 2021, die aber leider nur digital stattfinden konnte. Herr Schwarz verkauft mit viel Engagement und Herzblut und hat auch den virtuellen Messestand der Klasse bzw. Übungsfirma sehr gut aufbereitet und organisiert“, lobt Patrick Bergmann, der als Dozent und Marketingleiter der Euro Akademie Chemnitz fungiert.
Praktikum im benachbarten Ärztehaus
„Mein erstes Praktikum (vier Monate) habe ich im Medizinischen Versorgungszentrum an der Markthalle gemacht, wo ich von vornherein voll eingeplant war und mit anpacken durfte, organisatorisch und körperlich. Ich habe an der Anmeldung mitgearbeitet und beraten, Patient*innen ins System aufgenommen, Stammdaten verwaltet, Rezepte abgerechnet und Rechnungen geschrieben, Präventionskurse und Therapieangebote kennengelernt und insbesondere auch selbst welche für Aquafitness geplant.“
Sein zweites Praktikum wird Martin Schwarz in der Buchhaltung des Klinikums Chemnitz absolvieren, was man ihm aufgrund seiner gewissenhaften Arbeitsweise vermittelt hat, denn das MVZ ist eine Tochtergesellschaft des Krankenhauses.
Persönlichkeit mit Bildung und krisensicheren Perspektiven!
„Ich kann mir sehr gut vorstellen, am Empfang einer solchen Einrichtung zu arbeiten oder zum Beispiel in einem Großraumbüro einer Krankenkasse. Auch die Stadt Chemnitz, insbesondere das Gesundheitsamt, wäre eine interessante Option, oder ich hänge gleich noch einen Fachwirt im Gesundheitswesen hinten dran.“
Wir wünschen Herrn Schwarz weiterhin viel Erfolg und – passenderweise – beste Gesundheit!
Text: Lutz Bartels
Bildquelle Beitragsbild: ©Rido /shutterstock.com