More than words! Gedanken zum Tag der Übersetzer und der Sprachen

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Eileen Edwards und Ruth Demond absolvieren an der Euro Akademie Hannover das Programm International Business Communication, welches die Ausbildung zur Staatlich geprüften Kaufmännischen Assistentin mit Schwerpunkt Fremdsprachen und Korrespondenz und einen passenden Bachelor als Top-up umfasst. Sie lernen Englisch und Spanisch. Darüber hinaus gehören Französisch und Chinesisch zu den angebotenen Wahlsprachen. Anlässlich des Übersetzer- und Weltsprachentages haben die beiden Schülerinnen im 1. Ausbildungsjahr ihren zukünftigen Beruf mal etwas genauer betrachtet und sind in die Welt der Sprachen eingetaucht.

Lesen Sie hier, wie Eileen Edwards die Leistung von Übersetzern in der Zeit von Translationprogrammen, Google und Co. einschätzt:

Eileen Edwards, Euro Akademie Hannover„Das Schicksal der Welt hängt heute in erster Linie von den Staatsmännern ab, in zweiter Linie von den Dolmetschern.‘‘ Trygwe Lie, der erste Generealsekretär der Vereinten Nationen, prägte einst diese Worte. Was der Norweger zu Beginn des Kalten Krieges erkannte, mag einigen übertrieben erscheinen. Aber stellen wir uns einmal vor, wie ein Treffen von Politikern aus der ganzen Welt ohne Übersetzer laufen würde.

Die Bedeutung des Übersetzers im Zeitalter der Digitalisierung

Im Zeitalter der Digitalisierung hilft uns Google bei einfachen Satzstrukturen weiter, jedoch nur wenn wir es vorher eintippen. Auf sachlicher Ebene könnte man sich sicherlich verständigen, doch was wenn einige Botschaften zwischen den Zeilen übermittelt werden? Keine elektronische Anwendung versteht die Bedeutung von Intonation, Gestik und Mimik. Es braucht einen Menschen und noch dazu einen aufmerksamen und mit der Sprache vertrauten, um Ironie zu erkennen oder um zu differenzieren zwischen Wörtern, die scheinbar das gleiche bedeuten, bei denen aber oft ganz unterschiedliche Wertungen mitschwingen.

Ein Tag zu Ehren des Schutzpatrones der Übersetzer

Dolmetscher und Übersetzer müssen mehr als nur Wörter in verschiedene Sprachen übertragen, sie müssen vermitteln zwischen Menschen mit individuellem kulturellen Hintergrund. Und genau aus diesem Grund wurde der Hieronymus-Tag am 30. September den Übersetzern, Dolmetschern und Terminologen gewidmet. Der heilige Hieronymus (ca. 331-420 n. Chr.) beherrschte sieben Sprachen, übersetzte die Bibel sowie viele weitere Werke. Seit Hunderten von Jahren gilt er als Schutzpatron der Übersetzer.

Übersetzungsprogramme sind kein Ersatz für Übersetzer

Sprache ist eine den Menschen besonders charakterisierende Fähigkeit. Umso erstaunlicher, dass Menschen daran arbeiten, sich diese ihnen so eigene Begabung zur Kommunikation von Maschinen abnehmen zu lassen. Doch jedes Übersetzungsprogramm ist ein lernendes System, das auf regelmäßige Eingaben und Verbesserungen angewiesen ist. Und diese kommen von seinem Schöpfer, nämlich dem Menschen. Übersetzungsprogramme und Apps erleichtern die Arbeit von Übersetzern und Dolmetschern, aber ersetzen können sie diese Berufsgruppe nicht.

Die faszinierende Welt der Sprachen

Der 26. September 2017 ist der Tag der Sprachen und erinnert jedes Jahr an die sprachliche Vielfalt der Welt mit ihren über 6000 Sprachen. Dies war der Anlass für Ruth Demond ihr Interesse an Sprachen zu reflektieren. Da am 12. Oktober auch der Tag der spanischen Sprache ist, hat sich die Schülerin anlässlich des Weltsprachentags näher mit Spanisch beschäftigt.

Spanisch ist nicht gleich Spanisch

Englisch und Spanisch zählen zu den meistgesprochenen Sprachen. Während die englische Sprache vor allem durch die Globalisierung an Bedeutung gewonnen hat, wurde die spanische Sprache in Mittel- und Südamerika durch die Entdeckungsreisen von Christopher Columbus im 15. Jahrhundert und der späteren Kolonialisierung verbreitet. Heute wird Spanisch als Muttersprache in 20 Ländern gesprochen – darunter El Salvador, die Dominikanische Republik, Bolivien, Venezuela und natürlich Spanien.

Spanisch ist allerdings nicht gleich Spanisch, denn sowohl in Lateinamerika als auch in Spanien gibt es mehrere Dialekte und Sprachvarianten. Castellaño ist die offizielle Sprachvariante. Im nordöstlichen Teil Spaniens wird Katalanisch sowie das ähnliche Valenzianisch gesprochen, während im nordwestlichen Teil Galizisch verbreitet ist. Ein sehr ausgeprägter Dialekt ist in Andalusien und auf den Kanarischen Inseln vorhanden.

Unterschiede in Aussprache und Vokabeln

In Spanien und Lateinamerika werden „c“ und „z“ unterschiedlich ausgesprochen. Zum Beispiel wird das „z“ im Wort „el corazón“ (das Herz) in Lateinamerika mit einem scharfen „s“ und in Spanien wie das englische „th“ ausgesprochen. Auch im Vokabular gibt es Abweichungen. Zum Beispiel heißt „das Auto/ der Pkw“ in Spanien „el coche“ und im lateinamerikanischen Gebiet „el carro/ el auto“. Weitere Unterschiede gibt es bei den Wörtern: Computer (ordenador/ computadora), Kartoffel (patata/ papa) und Handy (móvil/ celular).

„Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.“

Sprachen sind eng mit der Kultur und der Geschichte einer Region bzw. eines Staates verknüpft. Außerdem ergänzen sich unsere Sprachen und Kulturen, was Europa einzigartig macht. Dazu passt das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.“ Fremdsprachenkenntnisse lassen einen die Welt mit anderen Augen sehen. Spanisch fasziniert uns besonders und wir freuen uns auf unsere persönliche Entdeckungsreise.

Autor

Schüler*innen der Euro Akademie

In dieser Rubrik schildern Schüler*innen der Euro Akademien ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Ausbildung, berichten über Projekte, Praktika oder Veranstaltungen und geben anderen Lernenden wertvolle Tipps. Sie gehen dabei auf Fragen ein, auf die sie vor und in ihrer Ausbildungszeit selbst gern Antworten gehabt hätten.