Mein Hotelpraktikum auf Fuerteventura – eine unvergessliche Erfahrung

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Lena Röhrich besucht die Abiturientenklasse der Ausbildung zum Staatlich geprüften Kaufmännischen Assistenten, Fremdsprachen und Korrespondenz an der Euro Akademie Hannover. Sie hat die Spezialisierung International Business Communication gewählt und ist ein echtes Sprachtalent. Das Förderprogramm Erasmus+ ermöglichte ihr letzten Sommer ein Auslandspraktikum auf Fuerteventura.

¡Viva la vida! bei Sonne, Strand und mehr

Auszubildende der Euro Akademie Hannover auf Fuerteventura

Lena Röhrich im Hotelpraktikum auf Fuerteventura

Die Insel Fuerteventura, auch als die Insel des ewigen Frühlings bekannt, befindet sich im Westen der kanarischen Inselgruppe, nahe der Küste Afrikas. Sie wird vor allem für ihre langen Sandstrände, ihre große Auswahl an Aloe Vera Produkten sowie den immerwährenden Wind und ihre Windmühlen geschätzt und ist aus diesem Grund ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt.

Auch wenn ich zuvor nicht wirklich viel über dieses wunderschöne Urlaubsziel wusste, bot sich mir im Rahmen meiner schulischen Ausbildung  die Gelegenheit ein dreimonatiges Praktikum im Zeitraum von Juni bis einschließlich September 2017 auf Fuerteventura zu absolvieren. Meine Arbeit an der Rezeption eines internationalen Hotels der Princess Hotelkette nutzte ich vor allem um meine Fremdsprachenkenntnisse weiter auszubauen, da ich jeden Tag mit neuen Gesichtern, Kulturen und Herausforderungen konfrontiert wurde.

Die Suche nach dem perfekten Praktikumsplatz

Hotelpraktikum auf FuerteventuraJedoch stellte es sich zunächst als durchaus schwierig heraus, eine geeignete Stelle im Ausland zu finden, die zur Ausbildung passt. Nach intensiven Recherchen im Internet stieß ich vorerst nur auf Anzeigen im Bereich Mediendesign, die leider nicht meinen vorhandenen Kompetenzen entsprachen. Letztendlich entschied ich mich für die Organisation s-w-e-p (Spanish Work Exchange Programme). Nach kurzer Wartezeit und einigen Formalitäten bezüglich Aufenthaltsdauer, Wunschort und Abteilung, führte ich via Skype ein Bewerbungsgespräch mit Frau Lassen und entschied mich kurze Zeit später für den Aufenthalt in einem Hotel auf den Kanaren.

Der Alltag einer Rezeptionistin

Neben dem Erstellen und der Auswertung von Fragebögen, bestand mein Aufgabenfeld hauptsächlich in der Betreuung sowie dem Ein- und Auschecken der Gäste und dem Übersetzen von Wünschen und Beschwerden, falls es mit den spanischen Mitarbeitern zu Verständigungsproblemen kam.

Hotelpraktikum auf FuerteventuraIn meinen drei Monaten auf der Halbinsel Jandíam, im Süden Fuerteventuras, habe ich also so einiges erlebt und konnte viele schöne Erfahrungen sammeln, da meine vom Hotel gestellte Unterkunft nur fünf Minuten vom nächstliegenden Strand entfernt war. Dadurch konnte ich viele schöne Mittagspausen, in Spanien als Siesta bekannt, in der Sonne oder unter dem schützenden Schatten der Felswände mit einem guten Buch verbringen oder die Aussicht genießen. Auch die gemeinsamen Abendessen mit meinen fast gleichaltrigen Mitpraktikanten haben mir den Alltag erleichtert und man konnte friedlich und entspannt beisammensitzen oder sich mit Witz und Humor über die Geschehnisse des Tages austauschen.

Entdeckungsreise durch Fuerteventura

Hotelpraktikum auf FuerteventuraMit der kostengünstigen Busverbindung konnte ich zudem die nahegelegenen Städte Jandía und das angrenzende Morro Jable besuchen, Beide Städte waren zu meinem Bedauern als Touristenstädte klar gekennzeichnet. Zwischen den großen Hotelblöcken in der Innenstadt fanden sich auch kleine Läden wieder, die von Einheimischen betrieben wurden, sodass ich auch hier mein Spanisch verbessern und mit ihnen plaudern konnte.

In Morro Jable hingegen befanden sich auch Wohnsiedlungen der Majoreros, wie die Bewohner Fuerteventuras unter anderem genannt werden. Neben den vielen Bars und Lokalitäten (die erst in den späten Abendstunden zum Leben erwachten) mit wunderbarer Aussicht auf das Meer, gab es auch einen Hafen, indem man tagsüber kostenlos Rochen und Schildkröten der hiesigen Aufzuchtfarm bewundern konnte.

Praktikum auf FuerteventuraLetztendlich kam ich durch meine Arbeit im Hotel in einen besonderen Genuss: Der Eintritt in den Oasis-Park, der größte Wildpark der Kanaren, der stolze 33€ pro Person kostet, wurde mir als Praktikantin erlassen. Somit konnte ich mit dem kostenlosen Transfer die 20 Minuten Fahrt nach La Lajita zurücklegen und den gesamten Tag auf einer der wenigen Grünflächen der Insel verbringen. Neben der Vielzahl an Tieren konnte man verschiedene Veranstaltungen wahrnehmen, worunter auch Papageien-, Seelöwen-, Reptilien- und Flora- und Faunashows fielen. Von einem freundlichen Moderator an die Hand genommen, wurde man durch das ganze Programm geführt. Zum krönenden Abschluss habe ich an einem angebotenen Kamelritt teilgenommen, bei dem ich auf dem Rücken des Kamelbullen Sergio den angrenzenden Berg des Parks hinaufgetragen wurde. Von dort aus konnte ich eine unvergessliche Aussicht auf das Meer genießen.

Mein Fazit

Von dem Arbeitsalltag als Rezeptionistin habe ich mir eine aufregende und spannende Arbeit erhofft, bei der ich stetig in Kontakt mit Menschen stehen kann – was mir hier auch definitiv geboten wurde. Ob ich nun einem Kunden ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnte, weil die Geburtstagsüberraschung für den Partner geglückt war, oder ob ich still und kerzengrade vor einem aufgebrachten und wütenden Gast stand und ihn beruhigen musste – ich hatte immer mit Menschen zu tun und habe somit einen stärkeren Kontakt zu den Gästen und ein besseres Verständnis für Kunden entwickelt. Auch wenn ich auf diesem Gebiet noch viel zu lernen habe, ist der erste wichtige Schritt in diese Richtung gemacht und somit kann ich meine Fähigkeiten in diesem Bereich in zukünftigen Praktika oder Anstellungen weiter ausbauen.

Praktikum auf FuerteventuraSchließlich habe ich durch den täglichen Umgang mit meinen spanischen Kollegen und Händlern auch meine spanischen Sprachkenntnisse verbessern können, was für mich das vorrangige Ziel meiner Reise darstellte.

Rückblickend lässt sich sagen, dass mein Aufenthalt nicht nur fachspezifisch sehr wertvoll war, sondern ich zudem viel über mich selbst lernen konnte. Außerhalb seines normalen, gewohnten Umfeldes ist man vollständig auf sich gestellt und muss vorerst seine Komfortzone verlassen, um mit den neuen Herausforderungen zurechtzukommen. Ich habe meine persönlichen Stärken und Schwächen gesehen und auch in gewisser Weise zu mir selbst gefunden. Dies trifft gewiss nicht auf jeden Menschen zu, der von seiner Auslandsreise wiederkehrt, jedoch hat mir diese Reise nun eine andere Perspektive auf die Dinge verschafft. Sowohl die guten als auch schlechten Zeiten auf Fuerteventura stellen eine unvergessliche und prägende Erfahrung für mich dar, weshalb ich nur jedem empfehlen kann, die Gelegenheit zu ergreifen und sich für ein Praktikum ins Ausland zu wagen.

Autor

Schüler*innen der Euro Akademie

In dieser Rubrik schildern Schüler*innen der Euro Akademien ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Ausbildung, berichten über Projekte, Praktika oder Veranstaltungen und geben anderen Lernenden wertvolle Tipps. Sie gehen dabei auf Fragen ein, auf die sie vor und in ihrer Ausbildungszeit selbst gern Antworten gehabt hätten.