Im Gespräch mit Ludwig Berls: International Administration Manager – drei Abschlüsse in drei Jahren

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An der Euro Akademie können Sie die Ausbildung zum International Administration Manager ESA absolvieren. Was die Ausbildung so besonders macht, und dass die Abkürzung ESA gar nichts mit Raumfahrt zu tun hat, haben wir im Gespräch mit dem Leiter des Ausbildungsgangs herausgefunden.

Sie sind Ausbildungsleiter in der Ausbildung „International Administration Manager ESA“ an der Euro Akademie Hamburg. Schon die Berufsbezeichnung hört sich nach organisatorischen Aufgaben in internationalen Unternehmen an. Was ist das Besondere an dieser Ausbildung, was andere nicht bieten?

Ludwig Berls, Leiter der Ausbildung
International Administration Manager

Ich denke, das Besondere an dieser Ausbildung ist die Verzahnung aus Fremdsprachen und wirtschaftlichen Inhalten. Es gibt zwar andere kaufmännische Ausbildungen auf dem Markt, die vielleicht bilingual sind, aber ich kenne keine Ausbildung, nach deren Abschluss man sprachlich so breit aufgestellt ist und gleichzeitig eine fundiert wirtschaftliche Ausbildung erhalten hat. Man spricht schließlich drei Fremdsprachen mehr oder weniger fließend und hat, wie wir immer sagen, die Light-Version eines BWL Studiums absolviert. Außerdem findet die Ausbildung in Anlehnung an das ECTS-Credit Point System statt und man kann sich so die Ausbildungszeit an ein anschließendes Studium anrechnen lassen

Was bedeutet der Zusatz „ESA“? Das hört sich irgendwie nach Raumfahrt an?

Die Abkürzung “ESA” steht für “European Schools for Higher Education in Administration and Management” und bezeichnet einen Zusammenschluss europäischer Bildungseinrichtungen, die gemeinsame Studienprogramme und Abschlüsse anbieten. Früher hieß die Ausbildung “Europasekretär/in ESA“. Vor einigen Jahren wurde dann entschieden, der Ausbildung den Titel „International Administration Manager ESA“ zu geben, um die Ausbildung auch in einem internationalen Kontext besser verständlich und greifbarer zu machen. Der Abschluss berechtigt aber weiterhin, den deutschen Titel „Europasekretär*in“ zu tragen.

Leider machen wir immer wieder die Erfahrung, dass sich junge Erwachsene, die das (Fach-)Abitur haben, von der Bezeichnung „Sekretär*in“ abschrecken lassen, da sie damit keine anspruchsvollen oder hoch dotierten Tätigkeiten verbinden. Das ist sehr schade, da es auch total falsch ist, beziehungsweise der Begriff missverstanden wird. Natürlich steigt man als „Europasekretär*in“ nicht direkt im oberen Management eines DAX-Unternehmen ein, aber unsere Absolvent*innen haben sehr gute Jobaussichten, da sie ein ganz besonderes und gefragtes Profil besitzen und können einen steilen Karriereweg besteigen. Man vergisst gerne, dass beispielsweise der*die Staatssekretär*in in der Politik die zweite Person hinter dem*der Minister*in ist und ich der Wort „Sekretär*in“ im Namen trägt.

In der Ausbildung International Administration Manager sind auch Fremdsprachen ein wichtiger Ausbildungsinhalt. Wie vermitteln Sie Ihren Schüler*innen Fremdsprachen, damit diese kompetent und sicher mit internationalen Geschäftspartnern und Geschäftspartnerinnen kommunizieren können?

Wir arbeiten fast ausschließlich mit Muttersprachler*innen zusammen, da wir der Überzeugung sind, dass Sprache „gelebt“ werden muss, damit sie optimal vermittelt werden kann. Außerdem haben wir kleine Lerngruppen, so dass die individuellen Sprechanteile der einzelnen Auszubildenden sehr hoch sind. Wichtig zu betonen ist, dass man bei uns auch die Sprachen in einem berufsorientierten Kontext erlernt. Das heißt, der Fokus liegt mehr auf der jeweiligen Geschäftssprache als dem allgemeinen Sprachgebrauch.

Sie bieten an der Euro Akademie Hamburg ja auch die Ausbildung zum*r Fremdsprachenkorrespondent*in oder die zum*r Kaufmännischen Assistent*in mit dem Schwerpunkt Fremdsprachen an. Da wird ja auch sprachliches und wirtschaftliches Wissen vermittelt. Was unterscheidet die Ausbildungen voneinander?

Das tolle an der „International Administration Manager“ Ausbildung ist, dass man drei Abschlüsse innerhalb von drei Jahren machen kann. Man kann nach einem Jahr den Abschluss zum „Fremdsprachenkorrespondenten Englisch“ an der Industrie und Handelskammer ablegen, da unser Englischunterricht eine optimale Vorbereitung für diese Prüfung darstellt. Nach dem zweiten Jahr beendet man dann die Ausbildung und ist International Administration Manager. Und nun haben unsere Absolvent*innen die Chance, an einer unserer Partnerhochschulen, oder an vielen weiteren Hochschulen, innerhalb eines Jahres den Bachelor-Abschluss, in Form eines Top-up Studiums, zu erwerben. Das heißt, die Absolvent*innen müssen, falls sie nach der Ausbildung doch noch einen akademischen Abschluss wünschen, und nicht gleich in ein Anstellungsverhältnis wechseln, nicht nochmal im Semester eines Studiums beginnen, sondern können direkt, meist ins fünfte Semester, an der Uni einsteigen. Diese Option hat man bei den anderen beiden Ausbildungsgängen nicht, da hier die schulische Zulassungsvoraussetzung der Mittlere Schulabschluss ist.

Gibt es die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes während der Ausbildung?

Wir haben eine Kooperation mit Erasmus+ und können dadurch sogar Auslandsstipendien an unsere Auszubildenden verteilen. Während der Ausbildung gibt es (eine) feste Praktikumsphase(n). Wir ermutigen unsere Auszubildenden immer sehr, diese Zeit im Ausland zu verbringen. Dies ist nicht nur für den Spracherwerb unglaublich hilfreich, sondern zusätzlich eine tolle Möglichkeit, fremde Kulturen besser kennenzulernen und charakterlich zu reifen.

Worauf legen Sie an der Euro Akademie in der Ausbildung, neben fundiertem fachlichem Wissen, besonders wert?

Uns sind eine familiäre Atmosphäre und ein wertschätzendes Miteinander besonders wichtig. Da wir eine eher kleine Einrichtung sind, kennt hier jeder* jeden und das merkt man auch im Umgang miteinander. Wer Anonymität sucht, ist bei uns auf jeden Fall nicht an der richtigen Stelle.

In welchen Bereichen sind Ihre Auszubildenden später einmal tätig?

Das ist wahnsinnig schwer zu sagen, da man nach Abschluss der Ausbildung, so breit aufgestellt ist. Einerseits hat man sehr fundierte Fremdsprachenkenntnisse und Kenntnisse im kaufmännischen Bereich mit denen man für so ziemlich alle international agierenden Brachen interessant ist und andererseits hat man ja auch noch die Chance, eine akademische Richtung einzuschlagen und sich nochmal auf einen ganz anderen Bereich zu spezialisieren.

Was sollte jemand mitbringen, wenn er oder sie International Administration Manager werden will?

Auf jeden Fall Spaß und Interesse an Fremdsprachen und wirtschaftlichen Inhalten und Zusammenhängen. Weltoffenheit ist auch ganz wichtig. Dazu kommen dann noch Fleiß und Zuverlässigkeit. Wer das alles mitbringt, ist bei uns genau richtig!

Vielen Dank für das Interview, Herr Berls!

Bildquelle Beitragsbild: © dotshock/shutterstock.com

Die Ausbildung zum Administration Manager ESA ist genau Ihr Ding? Wir haben alle Informationen, die Sie brauchen. Unsere Mitarbeiter*innen beraten Sie gerne!
Die Ausbildung zum Administration Manager ESA ist genau Ihr Ding? Wir haben alle Informationen, die Sie brauchen. Unsere Mitarbeiter*innen beraten Sie gerne!

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.