Linktipp: Integration von Migranten – zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Wie wichtig das Thema Migration für die Menschen in Deutschland ist, zeigt die aktuelle politische Lage – die Sondierungsverhandlungen der Jamaika-Parteien sind gescheitert. Sicher nicht nur an der Frage der Migration und der Diskussion über den Familiennachzug. Aber auch daran. Dabei gibt es das Phänomen der Völkerwanderung, seit es Menschen gibt. Zeit, das Thema am Tag der Migration einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Durch Krisen und Kriege, beispielsweise in Syrien und Afghanistan, nehmen seit 2015 eine große Anzahl von flüchtenden Menschen eine gefährliche Reise über das Mittelmeer auf sich. Immer in der Hoffnung auf ein besseres und sicheres Leben in Europa. Vielen Menschen hierzulande machen die zahlreichen Migranten aus fremden Ländern und Kulturen Angst. Sie fürchten um Wohlstand und das westliche Wertsystem.

Migration – ein Phänomen unserer Zeit?

Der Historiker und Migrationsexperte Klaus Jürgen Bade äußerte sich zum Thema Migration so: „Migration ist der Normalfall der Geschichte, sie ist Grundkonstante der Conditio humana, denn der Homo sapiens hat sich als Homo migrans über die Welt ausgebreitet.“

Migration ist also nicht die Ausnahme, sie ist die Regel. Durch Migration entstehen viele Herausforderungen für die bestehende Gesellschaft. Ein gegenseitiges Kennenlernen und das Verständnis für die Welt des anderen, ist die beste Möglichkeit, Ängste abzubauen und Integration zu fördern.

Interviews mit Migranten – Grundlage einer Studie

Der Forschungsbereich deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung 2017 die Studie „Wie gelingt Integration? Asylsuchende über ihre Lebenslagen und Teilhabeperspektiven in Deutschland“ herausgegeben.

Die Studie stellt die Sichtweisen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Asylsuchenden in den Mittelpunkt, um zu erfahren, wie Integration gelingen kann. Es wurden 62 Asylsuchende, ohne sicheren Aufenthaltsstatus, aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Pakistan, Albanien, dem Kosovo und Mazedonien interviewt.

Was wünschen sich Migranten?

Fast allen Migranten ist es wichtig, möglich schnell einer Arbeit nachzugehen. Sie möchten aber auch die Möglichkeit haben, sich beruflich zu qualifizieren – hier sind flexible Zugänge zu Ausbildung und Weiterbildung notwendig. Auch die persönliche Begegnung mit Menschen und zwischenmenschliche Kontakte werden als wichtiges Bedürfnis von den Migranten genannt. Ehrenamtliche waren in den letzten Jahren ein Bindeglied zwischen Migranten und Gesellschaft. Durch die aktive Einbindung in kommunale Einrichtungen, wie zum Beispiel in Vereine, könnte die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben noch enorm verbessert werden. Das kontrovers diskutierte Thema „Familiennachzug“ ist für Asylsuchende ein zentrales Anliegen – die Studie belegt, dass das Aussetzen des Familiennachzugs aus integrationspolitischer Sicht nicht sinnvoll ist.

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