IT-Kenntnisse erlangen und für mehr Sicherheit sorgen

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Deutschland zählt bei den Cyberangriffen zu einem der beliebtesten Angriffsziele weltweit, insbesondere bei Bildungseinrichtungen. Alleine im ersten Halbjahr 2022 wurden Bildungs- und Forschungseinrichtungen über 2.297-mal pro Woche Opfer eines Cyberangriffs. Das brachte Deutschland im vergangenen Jahr Platz 10 in der weltweiten Rangliste. 

Die Security-Forschungsabteilung der Check Point Research (CPR) ist in einer Erhebung aus dem Jahr 2022 zum Schluss gekommen, dass Cyberattacken in Deutschland auf dem Vormarsch sind. Vor allem der Bildungs- und Forschungssektor zählt zu den priorisierten Zielen. 

In den Jahren 2022 und 2021 haben Hacker*innen auf diesen Bereich jeden Monat die meisten Cyberangriffe verübt. Die Analyst*innen ermittelten einen Anstieg von 114 Prozent zu den vergangenen Jahren. Auch wöchentlich betrachtet sind Bildung und Forschung das beliebteste Ziel der Täter*innen: Durchschnittlich fanden im ersten Halbjahr 2022 bis zu 2.297 Angriffe auf Organisationen pro Woche statt. Im Monat Juli 2022 war die Zahl der wöchentlichen Angriffe von Hacker*innen auf Bildungs- und Forschungseinrichtungen sogar doppelt so hoch wie der Durchschnitt anderer Branchen.

Fehlende IT-Sicherheit: Digitalisierung, Corona und lasche Sicherheitsvorkehrungen 

Eine Ursache sehen die Sicherheitsexpert*innen in der Verlagerung zum Fernunterricht, bei Firmen die Arbeit im Remote. Die COVID-19-Pandemie erzwang eine starke Umstellung auf Fernunterricht und Remote. Diese Veränderung hat jedoch die potenzielle Angriffsfläche erheblich vergrößert. Die Tür für Hacker*innen, in Computernetzwerke von Schulen und Firmen einzudringen, ist viel weiter geöffnet worden. Lehrer*innen, Schüler*innen, deren Elternteile sowie Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen brauchen nur auf eine Phishing-E-Mail zu klicken, und schon kann ein sogenannter Ransomware-Angriff (siehe unten) gestartet werden. 

Neben immer größeren Angriffspunkten durch die steigende Digitalisierung machen zunehmend schwache oder gar nicht eingerichtete Sicherheitssysteme den Täter*innen das Leben leicht. Auf einigen Computern sind nur dürftige Antivirus-Programme installiert, die teils bereits veraltet oder nicht upgedatet sind. Hinzu kommt der oft lasche Umgang mit verdächtigen Mails oder Inhalten, hinter denen sich ein Virus verstecken kann. Fehlende Kompetenzen und ein mangelnder Umgang seitens der Schüler*innen/Arbeitnehmer*innen durch in vielen Bundesländer fehlenden Informatikunterricht oder entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten und die geringe Sensibilisierung von Cybersicherheit tragen ihr Übriges dazu bei. 

Was ist eine Ransomware? 

Ransomware sind nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) Erpressungstrojaner, Erpressungssoftware, Kryptotrojaner oder Verschlüsselungs-Trojaner (Schadsoftware), mit deren Hilfe ein Eindringling den Zugriff des Computerinhabers auf Daten, deren Nutzung oder auf das ganze Computersystem verhindern kann. Hierbei werden private Daten auf dem fremden Computer verschlüsselt oder der Zugriff auf sie verhindert, um für die Entschlüsselung oder Freigabe ein Lösegeld vom Opfer zu fordern.  

Nicht selten kommt es vor, dass trotz der Zahlung von Geldforderungen die Daten verschlüsselt bleiben. Die Polizei rät auch deshalb davon ab, auf die Forderungen der Erpresser*innen einzugehen. Ist man Opfer eines solchen Angriffs geworden, sollte man die Polizei einschalten. Diese kann dann mit dem Landeskriminalamt und IT-Sicherheitsexpert*innen den Vorfall untersuchen und dabei helfen, Schadensbegrenzung zu betreiben.

Weltweit steigen Cyberangriffe an 

Lateinamerika verzeichnete im Juli 2022 einen Anstieg der Cyberangriffe um 62 Prozent. Im Vergleich zwischen Australien/Neuseeland, Asien, Europa und Lateinamerika stellt erstere mit 4.176 Attacken die am meisten betroffene Region dar. Europa liegt auf dem dritten Platz und verzeichnet mit 1.861 nicht einmal halb so viele versuchte Zugriffe.

Israel stellte im Juli 2022 das am meisten angegriffene Land dar, mit über 4.300 Angriffen wöchentlich. In Frankreich wurde mit einem Zuwachs von 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum das stärkste Wachstum festgestellt. Die Erhebung zeigt eindrucksvoll, wie sehr Cyberangriffe zugenommen haben. Expert*innen gehen davon aus, dass sich die Zahl weiter erhöhen wird. 

Expert*in werden – Ausbildung und Studium mit IT-Komponente

Aufgrund einer zunehmenden Bedrohungslage wird es immer wichtiger, frühzeitig Basics im Bereich der Informatik und IT-Sicherheit zu erlernen und sensibilisiert zu werden. Egal ob Expert*in in der IT-Sicherheit, Programmierer*in oder IT-Kenntnisse im Management und Vertrieb, mit einem zunehmenden Wissenszuwachs in allen Sektoren der IT wird es für Kriminelle immer schwieriger, ihre Ziele zu erreichen.

Die Bildungs- und Ausbildungsangebote der Euro Akademie und ihrer Partnerschulen können Sie hervorragend auf notwendige und zukünftige Aufgaben in diesem Themenbereich vorbereiten. Wenn Sie sich eher im kaufmännischen Bereich sehen, jedoch wichtige IT-Komponenten einbringen möchten, dann wäre die Ausbildung Kaufmann*frau für IT-System-Management etwas für Sie.

Mit dem Erwerb der Fachhochschulreife an einer unserer Partnerschulen steht Ihnen auch ein Studium offen: Die ISM – International School of Management, eine Partnereinrichtung der Euro Akademie, bietet passende berufsbegleitende oder Vollzeit-Studiengänge an. Ein anschließendes Masterstudium ist ebenfalls möglich.

Quelle Beitragsbild: Shutterstock/Ozrimoz

Autor

Stefan Ruhl

Bildung gehört zu den wichtigsten Errungenschaften unserer Gesellschaft. Ohne sie würden wir noch in Höhlen sitzen und Feuer als Magie betrachten. Deshalb schreibe ich unter anderem über die Themen Bildung, Ausbildung und Lehre.