Kleine Forscher erklären sich die Welt

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Mathematik, Physik, Chemie, Biologie – bei einigen stellen sich bei diesen Begriffen bereits die Nackenhaare auf. Doch selbst die Könner in diesen Fächern wissen, dass die Themen oft anspruchsvoll sind. Wie passen diese Gebiete also in die Kita und die Grundschule?

Mit Naturwissenschaften kommen wir in unserer Umgebung ständig in Berührung. Wie der Name schon sagt, erklären sie die Vorgänge in der Natur. Selbstverständlich kann man mit ihnen die Fotosynthese erklären, die Wahrscheinlichkeit eines Gewitters berechnen oder die Spannung des Blitzes bestimmen, aber es gibt ebenfalls erstaunlich viele kleine Phänomene in unserem Alltag. Diese sind sogar für Kinder interessant und nachvollziehbar.

Steigt ein Fünfjähriger in die Badewanne, fällt ihm auf, dass das Wasser steigt. Wie das funktioniert, lässt sich mit Physik erklären. Ein Beispiel aus der Chemie ist Mamas Kuchen, der im Ofen plötzlich viel größer wird. Für neugierige Kinder ist die ganze Welt ein Abenteuerspielplatz.

Ausprobieren statt Schulterzucken

Diese Tatsache nutzt die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, die sich seit 2006 für die Förderung von Kita- und Grundschulkindern engagiert. Sie setzt sich dafür ein, dass die Kleinen nicht mit fragendem Blick und Schulterzucken zurückgelassen werden, sondern dass sie Erklärungen bekommen, neue Phänomene entdecken und ihre Neugier auch in Zukunft beibehalten.

Angesetzt wird direkt bei den Pädagogen. Fortbildungen für Erzieher und Lehrer qualifizieren diese, den Forschergeist bei Jungen und Mädchen zu wecken sowie sie bei ihren selbstständigen Experimenten und Entdeckungen zu begleiten. Dadurch sollen sich die Kinder von klein auf für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik, die ihnen tagtäglich begegnen, begeistern. Ziel ist es, ihr Interesse in diesen Gebieten zu steigern und sie zum Ausprobieren zu motivieren. Teilgenommen haben bereits Pädagogen aus mehr als 23.000 Kitas, Horten und Grundschulen.

Dieses Engagement wird belohnt. Einrichtungen, die regelmäßig mit ihren Schützlingen auf Forschungsreisen gehen, können sich als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen. Das bestätigt die hohe Qualität der Bildung in der Öffentlichkeit. Mittlerweile besitzen über 4.200 Häuser diese Zertifizierung.

Gefördert wir die Bildungsinitiative seit 2008 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mit dessen Unterstützung erweitert das „Haus der kleinen Forscher“ sein Angebot nun um nachhaltige Entwicklung. Dabei gestalten die Schulen und Kitas ihre Einrichtung und den dortigen Tagesablauf mit Hilfe der Stiftung umweltbewusst.

Feiern unter der Forscherlupe

Wer noch über keine Fortbildung oder Zertifizierung verfügt, kann dennoch mitmachen. Jedes Jahr sind alle Kitas, Horte und Grundschulen bundesweit dazu eingeladen, am „Tag der kleinen Forscher“ teilzunehmen. Dieses Jahr findet er am 21. Juni unter dem Motto: „Willst Du mit mir feiern?“ statt. Neben einer lustigen Party steht natürlich das Entdecken im Vordergrund: So wird beispielsweise der Ballon umso größer und fester, je mehr Luft man hineinbläst und auf Servietten, Tischdecken und dem Geschenkpapier sind spannende Formen und Muster zu finden.

Den Einrichtungen, aber auch den Eltern, stellt die Stiftung auf der Aktions-Webseite kostenloses Material für den Tag zur Verfügung. Kitas und Schulen, die bereits ein „Haus der kleinen Forscher“ sind, bekommen Projektideen direkt zugesandt.

Haben Sie schon einmal am „Tag der kleinen Forscher“ mitgemacht oder tun es in diesem Jahr? Teilen Sie Ihre Erfahrungen, Projekte und Ideen mit uns. Wir freuen uns über Ihre Meinung dazu in den Kommentaren oder unter magazin@euroakademie.de.

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Autor

Katharina Boyens

Katharina Boyens ist Germanistin und Anglistin mit einem Faible fürs Schreiben. Von März 2016 bis Januar 2021 bereicherte sie das Euro Akademie Magazin mit lesenswerten Beiträgen in verschiedenen Rubriken.