„In den 50er Jahren fand eine Studie heraus: Kinder aus Familien, die einen Staubsauger besitzen, lesen besser als Kinder aus Familien ohne Staubsauger. Nun käme niemand auf die Idee, Leseschwierigkeiten bei Kindern mit dem Kauf eines Staubsaugers zu behandeln. Ein Fernsehverbot halten diesbezüglich aber viele für vernünftig.“ Solche und ähnliche Rückschlüsse auf die zurückliegende Bildungsforschung zieht Hans Brügemann in seinem neuesten Werk aus den Reihen der Pädagogik „Vermessene Schulen – standardisierte Schüler“. Der Autor ist selbst Bildungsforscher und Evaluator. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen verurteilt er PISA, Hattie, VerA und Co. zwar nicht, zeigt jedoch neben deren Möglichkeiten auch die Grenzen auf, die diese Studien mit sich bringen, und gibt Lösungsvorschläge, die zum Nachdenken anregen. „Vermessene Schulen – standardisierte Schüler“ ist nicht nur an Lehrende und all diejenigen gerichtet, die von Bildungsforschung, Evaluation und ihren Ergebnissen im pädagogischen Alltag betroffen sind, sondern dient ebenso Politik-, Medien- und Pädagogikinteressierten als aufschlussreiche Orientierungshilfe im Studien-Wirrwarr. „Die Lektüre ermöglicht es Lehrkräften und selbst interessierten Laien, die Geltungsansprüche evidenzbasierter Forschung zu prüfen, kann aber zugleich auch Fachleuten als gute Zusammenfassung der Thematik dienen.“ Prof. Dr. Karl-Heinz-Dammer, Pädagogische Hochschule Heidelberg
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