Mein Hobby – Schlüssel zu Glück und Erfolg

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Abschalten, abreagieren, abgehen – nach einem langen Arbeitstag ist das schon einmal nötig. Für den Ausgleich und den Seelenfrieden sollten Sie das sogar tun, bevor die psychische Belastung aus dem Schul- oder Berufsleben zu groß wird. Am besten wird der Kopf bei der Beschäftigung mit einem Hobby frei. Und dieses hat noch viele andere Vorteile.

„Ich habe kein Hobby.“ Als einer meiner Freunde das zu meiner Mutter sagte, war sie geschockt und konnte es nicht glauben. Wahrscheinlich hatte sie sogar Mitleid. Im folgenden Gespräch hakte sie nach in der Hoffnung, doch etwas zu finden, das als Hobby durchgeht, und schlug Aktivitäten vor, die ihm Spaß machen könnten. Offensichtlich wollte sie dem armen Menschen helfen, auf den rechten Weg zurückzufinden. Doch ihr Zeitfenster bestand aus nur einer Autofahrt und war zu kurz.

Dazu muss man sagen, dass mein Bekannter 17 Jahre alt war und Schüler – jung und dumm – während meine Mutter ihr Leben fest im Griff hatte. Er wollte ungebunden sein, frei, ohne Termindruck und Pflichten. Sie hingegen sah die Notwendigkeit, einen ausgewogenen Alltag zwischen Schulpflicht und aktiver Freizeitgestaltung zu schaffen.

Dank Hobby glücklicher leben

Genau dieser Ausgleich macht uns entspannter und zufriedener im Alltag. Da hatte meine Mutter – so ungern ich es zugebe – recht. Durch die selbst gewählten Beschäftigungen werden wir nicht nur zu angenehmen Mitmenschen, sondern auch leistungsfähig, belastbar und damit erfolgreicher.

Nachdem Sie einige Zeit mit ihrem Hobby verbracht haben, gehen Aufgaben in der Schule oder im Beruf leichter von der Hand und Enttäuschungen werden einfach weggesteckt. Die Erfolgserlebnisse und Motivationsschübe holen Sie sich schließlich in der Freizeit, wenn Sie ein schönes Bild gemalt, ein leckeres Essen gekocht, einen perfekten Pass geschossen oder eine Strecke in einer gewissen Zeit zurückgelegt haben.

Leistungen wie diese bereichern und erfüllen Ihr Leben und machen stolz. Die gebührliche Anerkennung dafür bekommen Sie von Freunden, Bekannten und der Familie. Nach einem solchen Positiverlebnis können Sie einfach darüber hinwegsehen, dass Ihr Lehrer oder Arbeitgeber die Mühen zum Erledigen einer Aufgabe nicht immer angemessen würdigt.

Den Charakter formen

Eine Runde Schach, ein Volleyballspiel oder ein gutes Buch fördern nicht nur die Zufriedenheit, sondern formen zusätzlich Ihr Können. Sie entdecken Neues, regen Ihre Vorstellungskraft an und schulen damit Ihre Kreativität. Durch die Abwechslung zu Ihren regelmäßigen Tätigkeiten in der Schule oder im Job müssen Ihre Gehirnströme nämlich plötzlich andere Wege gehen, wodurch sich neue Synapsen bilden. Der schöne Effekt ist, dass Sie schneller auf ganz andere Ideen kommen und Ihre Problemlösungskompetenz erhöht wird.

Und nicht nur das. Haben Sie als Hobbygärtner schon einmal einen Samen gepflanzt und gespannt gewartet, dass die Pflanze aus der Erde spitzt? Oder wie lange knipst der Freizeitfotograf, bis das Licht, der Winkel und das Motiv perfekt harmonieren? Nur mit Geduld, Durchhaltevermögen und Gewissenhaftigkeit meistern Sie Ihr Hobby – Eigenschaften, die Ihnen in allen Bereichen Ihres Lebens zugutekommen.

Als interessanter Mensch die Nase vorn

Ein schönes Hobby beeinflusst aber weit mehr als Ihre eigene Person. Ihre sozialen Kontakte werden es Ihnen ebenfalls danken. Denn was würde Ihnen durch den Kopf schießen, wenn Ihnen jemand mit einer Null-Bock-Einstellung begegnen würde? Vermutlich wären Sie ebenso vor den Kopf gestoßen wie meine Mutter damals. Vielleicht wäre das Gespräch sogar beendet.

Erst die Gestaltung der Freizeit macht das Gegenüber interessant und Sie neugierig auf mehr. Fallen solche Aktivitäten mitsamt Erlebnissen und Erfahrungen weg, bleibt ein Mensch, zu dem man höchstens ein distanziertes professionelles Verhältnis aufbaut. Für die Arbeit ist das okay, dann redet man über Aufgaben, Firmenpolitik und Kollegen. Besonders viel Spaß machen diese rein betriebsinternen Themen allerdings nicht.

Das merkt selbst der Chef im Bewerbungsgespräch. Nicht selten kommt es vor, dass aus mehreren Bewerbern mit gleichen Qualifikationen derjenige eingestellt wird, der auf menschlicher Ebene interessanter wirkt. Dazu braucht es nicht gleich ein außergewöhnliches Hobby. Wer als Beispiel seiner Belastbarkeit einen Wettkampf aus seiner Freizeit schildert, bleibt vermutlich eher im Gedächtnis des Gesprächspartners als sein Mitbewerber mit der Büro-Geschichte. Wenn der Chef dann noch Sportfan ist, haben Sie mit einer Anekdote schnell einige Punkte gutgemacht.

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Autor

Katharina Boyens

Katharina Boyens ist Germanistin und Anglistin mit einem Faible fürs Schreiben. Von März 2016 bis Januar 2021 bereicherte sie das Euro Akademie Magazin mit lesenswerten Beiträgen in verschiedenen Rubriken.