Wer oder was ist Europa? Das ist nicht mit einem Satz gesagt. Zu vielfältig ist die Geschichte der Kultur und der Menschen. Auf jeden Fall ist es ein Kontinent mit 47 Ländern und insgesamt etwa 150 Sprachen – die Minderheitensprachen wie Friesisch oder Bretonisch mitgezählt. Eine Reise durch Europa ist also auch immer eine Sprachreise. Und ein Weg der Völkerverständigung innerhalb des Kontinents.
Nie war es so einfach durch Europa zu reisen wie heute. In vielen Ländern ist der Euro als Währung eingeführt, offizielle Grenzen gibt es kaum noch. Dennoch stehen viele Menschen einem vereinigten Europa skeptisch gegenüber. Zeit, Europa hautnah zu erleben – denn Reisen verbindet. Was aber macht Europa aus, was macht es schön und lebenswert? Wer einmal quer durch Europa reist, kommt der Antwort ganz sicher ein bisschen näher.
Süden, Norden, Westen oder Osten
So unterschiedlich die Menschen und Landschaften in Europa, so verschieden sind auch die Gegebenheiten, die Reisende dort erwarten. Preise, Art und Anzahl der Unterkünfte und die Infrastruktur variieren stark. Wer durch Europa reist, wird gleich mehreren
Fremdsprachen begegnen – einen Sprachführer sollte man deshalb immer in der Tasche haben.
Mediterranes Flair – der Süden
Angenehme Temperaturen, lange Strände und viele Kulturstätten stehen auf dem Programm, bereist man den
Süden Europas. Italien, Spanien und Portugal dürften die beliebtesten Länder dieser Himmelsrichtung sein.
In allen drei Ländern gibt es genügend Möglichkeiten, die Nacht zu verbringen. In Hostels und Pensionen ist man grundsätzlich gut aufgehoben. Besonders günstig ist Bed & Breakfast in Portugal. Während es in Italien auch Klöster und Agriturismo – Urlaubsunterkünfte auf dem Land – zu entdecken gibt.
Vor allem Italien und Spanien haben ein gut ausgebautes und preisgünstiges Busnetz, das auch die kleinsten Dörfer anfährt. Außerdem sind die Zugstrecken gut ausgebaut. Selbst wenn man kein Italienisch, Spanisch oder Portugiesisch spricht, die Menschen hier sind gastfreundlich – zur Not kann man sich auch mit Händen und Füßen verständigen. Die meisten jüngeren Leute sprechen aber auch Englisch.
Unberührte Natur – der Norden
Majestätische Klippen, malerische Fjorde, lebendige Städte –
der Norden Europas beeindruckt Naturliebhaber ganz besonders. In Skandinavien ist das Preisniveau recht hoch, weshalb es sich lohnt, sich nach einem sogenannten „Summer Hotel“ umzusehen. Das sind Studentenwohnungen, die in den Semesterferien an Reisende vermietet werden. In den baltischen Staaten kann man so ziemlich überall günstig übernachten. Von Juni bis September sollte man die Zimmer vorab reservieren.
Die Kosten für Lebensmittel sind in Skandinavien recht hoch. Wer nicht so viel Geld in der Reisekasse hat, ist mit Estland, Lettland oder Litauen – den baltischen Staaten besser beraten.
Dort kann man übrigens auch mit dem Euro einkaufen, während in den skandinavischen Ländern mit Kronen bezahlt wird. Einzige Ausnahme: Finnland.
Da die meisten jungen Leute Englisch sprechen, manche sogar Deutsch, kann man sich hier gut verständigen.
Unbekannte Schönheit – der Osten
Der Osten Europas ist auch heute für viele noch absolutes Neuland. Doch ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich, denn die touristischen Pfade sind zwar noch nicht so ausgetreten wie in anderen europäischen Regionen, aber die Infrastruktur ist beispielsweise in Polen, Tschechien und der Slowakei schon gut ausgebaut.
Polen ist sicher ein gutes Startland für eine Reise in diese Himmelsrichtung, denn hier sprechen die meisten Menschen Englisch oder sogar Deutsch und es gibt viele einfache aber günstige Unterkünfte. Kulturreiche Städte, die schöne Ostküste und der letzte Urwald Europas, der Bialowieza-Urlwald, sind eine Reise wert.
Pure Vielfalt – der Westen
Der Westen reicht von Frankreich bis nach Irland, von Holland bis nach Schottland. Während man in Frankreich an allerlei leibliche Genüsse denkt, stellt man sich Irland vor allem rau, regnerisch und grün vor. Während Holland dicht besiedelt ist, sind viele Landstriche in Schottland menschenleer.
Übernachten kann man sowohl in Hostels, als auch auf dem Campingplatz. In Frankreich ist Bed & Breakfast sehr angesagt. Die Metropolen Paris, Amsterdam oder London sind relativ teuer, was das Übernachten und die Verpflegung angeht. In Frankreich sollten Sie ein paar Brocken Französisch zur Verfügung haben, in Belgien und der Niederlande kommen Sie mit Englisch sehr gut zurecht.
Interrail – mit dem Zug durch 30 Länder
Wer sich nicht auf eine Himmelsrichtung festlegen möchte und möglichst viele Länder erkunden will, kommt mit einem Pass von Interrail in fast jede Ecke Europas.
Reisende können Tickets für unterschiedliche Reisezeiten erwerben – mindestens fünf Tage bis maximal 30 Tage dürfen Sie mit einem
Interrail Ticket unterwegs sein. Ermäßigungen gibt es für junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren und Senioren. Kinder unter 12 Jahren reisen kostenlos.
30 Länder, 30 Tage – der Interrail Global Pass
Mit diesem Pass können Sie vier Wochen lang 30 europäische Länder entdecken. Besuchen Sie die Metropolen Brüssel, Paris und London mit dem Eurostar, einem der schnellsten Züge der Welt. Lernen Sie verborgene Landschaften und Dörfer, Einheimische und andere Reisende kennen. Und erweitern Sie auf ganz natürliche Weise Ihre Sprachkenntnisse in der englischen, italienischen, spanischen Sprache oder lernen Sie eine ganz neue, exotische Sprache dazu.
Der Interrail Global Pass kostet ermäßigt für fünf Reisetage innerhalb von 15 Tagen 206 Euro. Wer vier Wochen lang jeden Tag mit dem Zug fahren möchte, zahlt 493 Euro, wenn er zwischen 12 und 27 Jahre alt ist. Erwachsene zahlen jeweils etwas mehr. Eine Interrail-Bahnstreckenkarte, Pass-Führer und Interrail-Armband sind im Preis enthalten.
In diesem Sinne: Entdecken Sie Europa und sagen Sie uns, wer und was Europa ist!]]>
