Was es bei einem Sabbatical zu beachten gilt

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Viele Arbeitnehmer*innen möchten früher oder später einmal eine Auszeit vom Berufsleben einlegen und denken darüber nach, ein Sabbatical zu nehmen. Ein Sabbatical kann sinnvoll sein, um sich neu zu orientieren, sich weiterzubilden oder sich zu erholen. Einige Arbeitnehmer*innen treten während des Sabbaticals eine längere Reise an. Allerdings sollten einige wichtige Aspekte berücksichtigt werden, bevor das Sabbatical in Anspruch genommen wird. Diese reichen von den Voraussetzungen über die Planung bis hin zur finalen Rückkehr in das Arbeitsverhältnis.

Das Sabbatical und die Voraussetzungen

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Sabbatical um eine längere berufliche Auszeit. Diese wird vom Arbeitgeber genehmigt und ermöglicht es der jeweiligen Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter, sich temporär vom Berufsalltag zurückzuziehen. In dieser Zeit haben Arbeitnehmer*innen die Möglichkeit, sich zu erholen und ihre Energiereserven aufzutanken, um in Zukunft wieder motiviert am Berufsleben teilzunehmen. Ob Arbeitnehmer*innen ein Sabbatical nehmen können, hängt von mehreren Faktoren ab. Hierzu zählen unter anderem die Unternehmensrichtlinien. In diesen können Unternehmen klar festlegen, unter welchen Umständen Arbeitnehmer*innen ein Sabbatical nehmen dürfen. Allerdings bietet nicht jeder Arbeitgeber Sabbaticals an, bei manchen Unternehmen ist die Inanspruchnahme eines Sabbaticals also nicht möglich. Zwingend beachtet werden muss das sogenannte Direktionsrecht. Dieses kann im Arbeitsvertrag verankert sein und besagt, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer*innen nach dem Sabbatical eine beliebige Position innerhalb des Unternehmens zuteilen darf, sofern diese vergleichbar und zumutbar ist. Es besteht somit keine Garantie, dass man wieder die alte Stelle erhält, wenn zum Beispiel der eingesetzte Vertreter seine Aufgabe optimal ausfüllt.

Die Beschäftigungsdauer als gängige Voraussetzung

Oft hängt die Möglichkeit, ein Sabbatical nehmen zu können, von der Dauer der Beschäftigung ab. Viele Arbeitgeber gewähren ihren Mitarbeiter*innen nur dann ein Sabbatical, wenn diese bereits für einen bestimmten Zeitraum für das Unternehmen tätig sind. Eine Voraussetzung könnte demnach darin bestehen, dass die Mitarbeiter*innen bereits mindestens 5 Jahre lang im Unternehmen gearbeitet haben, bevor sie ein Sabbatical in Anspruch nehmen können.

Persönliche Voraussetzungen für ein Sabbatical

Auch wenn der Arbeitgeber die Inanspruchnahme eines Sabbaticals erlaubt, bedeutet dies noch nicht, dass ein Sabbatical genommen werden kann. Grund hierfür ist, dass während des Sabbaticals die Einnahmen aus dem Job wegfallen. Das bedeutet, dass entsprechende finanzielle Ressourcen vorhanden sein müssen, um überhaupt ein Sabbatical einlegen zu können. Arbeitnehmer*innen sollten bereits im Vorfeld ihre finanzielle Situation analysieren und sicherstellen, dass sie über ausreichend Ersparnisse verfügen, um die Auszeit finanzieren zu können. Wer keine Möglichkeit auf ein Sabbatical hat, kann unter anderem Erholungsurlaub, Bildungsurlaub und Sonderurlaub zur Erholung von der Arbeit nutzen. Auf diese Weise können Arbeitnehmer*innen sich erholen, auch wenn sie nicht über die finanziellen Mittel für eine längere berufliche Auszeit verfügen.

Planung des Sabbaticals

Wenn ein Sabbatical in Anspruch genommen werden soll, spielt die richtige Planung eine zentrale Rolle. Es gilt, den passenden Zeitpunkt für die berufliche Auszeit zu bestimmen. Dementsprechend sollten Arbeitnehmer*innen erst dann ein Sabbatical nehmen, wenn wichtige Projekte bereits abgeschlossen sind. Zudem sollte das Team gut auf die eigene Abwesenheit vorbereitet sein. Eine frühzeitige und offene Kommunikation ist erforderlich. Um den Arbeitgeber von der Inanspruchnahme eines Sabbaticals überzeugen zu können, sollten Arbeitnehmer*innen ihre Gründe hierfür klar kommunizieren. Dies hilft dem Arbeitgeber dabei, die Notwendigkeit für die berufliche Auszeit zu verstehen. Auch die Ziele des Sabbaticals können dazu genutzt werden, um den Arbeitgeber zu überzeugen, wenn diese in relevanten Weiterbildungen bestehen. Die Verständigung auf gewisse Rückkehrvereinbarungen kann für beide Parteien hilfreich sein. Der Arbeitgeber kann auf diese Weise sicherstellen, dass die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer nach dem Sabbatical wieder in das Angestelltenverhältnis zurückkehrt und dem Unternehmen erhalten bleibt. Für die Arbeitnehmer*innen bietet dies den großen Vorteil, dass sie nach der beruflichen Auszeit sofort wieder die alte Stelle antreten können und sich nicht um den Verlust des Jobs sorgen machen müssen.

Welche Rolle Ziele spielen

Des Weiteren sollten sich Arbeitnehmer*innen mit der Frage auseinandersetzen, welche Ziele sie während des Sabbaticals erreichen möchten. Das Sabbatical kann unter anderem für Reisen, Weiterbildungen, ehrenamtliches Engagement oder einfach nur zur Erholung genutzt werden. Wer sich klare Ziele setzt, kann seine Zeit entsprechend effizient nutzen. Äußerst wichtig ist die finanzielle Planung, um den finanziellen Verpflichtungen während des Sabbaticals nachkommen zu können.

Tipps zur Planung des Sabbaticals

Es ist empfehlenswert, einen detaillierten Finanzplan zu erstellen, welcher alle Ausgaben berücksichtigt, die während der beruflichen Auszeit anfallen. Damit das Sabbatical erfolgreich beantragt werden kann, sollte der Arbeitgeber rechtzeitig und den Unternehmensrichtlinien entsprechend informiert werden. Der Antrag muss fristgerecht und einschließlich aller erforderlichen Formulare eingereicht werden. Unter Umständen müssen Arbeitnehmer*innen zuvor bestimmte Genehmigungen einholen.

Die Rückkehr in den Job

Ein Sabbatical stellt lediglich eine temporäre Auszeit vom Berufsleben dar, sodass im Anschluss ein Wiedereinstieg in den Job geplant ist. Arbeitnehmer*innen kann es schwerfallen, sich wieder an das Berufsleben zu gewöhnen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Auszeit länger ausgefallen ist. Daher sollten Arbeitgeber den Mitarbeiter*innen ausreichend Zeit geben, damit dieser diese wieder richtig integrieren können. Es ist empfehlenswert, die Mitarbeiter*innen schnell wieder auf den aktuellen Stand zu bringen und sie während der Anfangszeit entsprechend zu unterstützen. Für Arbeitnehmer*innen kann es sinnvoll sein, über die während der beruflichen Auszeit gemachten Erfahrungen nachzudenken und zu reflektieren. Möglicherweise wurden während einer Weiterbildung Fähigkeiten erlernt, die nun gewinnbringend im Job eingesetzt werden können. Für den größten Teil der Arbeitnehmer*innen sind jedoch Erholung und Reisen sowie der Stressabbau von der Arbeit hauptsächlich dafür verantwortlich, ein Sabbatjahr einlegen zu wollen, wie die untenstehende Grafik zeigt.

Quelle: https://www.sabbatjahr.org

Titelbild: iQoncept /shutterstock



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