Ein Sankt Martin beim Laternenumzug – Tipps vom Reiter für Erzieher

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Es ist wieder einmal der 11. November, Sankt-Martins-Tag, und vielerorts freut man sich auf die Umzüge – oder hat sie teilweise sogar schon hinter sich. In manchen Gegenden spielt dann Anna Herkommer mit ihrem Pferd wieder den Heiligen im roten Mantel, der die Kinderschar anführt.

Neben zahlreichen schönen Erlebnissen erinnert sie sich allerdings auch an den ein oder anderen unschönen Laternenmarsch. Im Interview gibt sie wichtige Tipps aus Sicht des Reiters für die Organisatoren der Umzüge – häufig Erzieher der örtlichen Kindergärten.

Wie lange reiten Sie schon als Sankt Martin bei den Laternen-Umzügen?

Ich bin jetzt schon fünf Jahre lang als Sankt Martin dabei.

Wie bereiten Sie die Erzieher als Organisatoren auf die Veranstaltung vor?

Es gibt jedes Mal ein Vorgespräch, bei dem die Sicherheitsaspekte besprochen werden – vor allem mit den Orten, die das erste Mal einen Reiter dabeihaben. Wichtig ist dabei immer, dass ich einen Ansprechpartner vor Ort habe und die Strecke genau kenne. Eventuell muss dann nochmal überlegt werden, ob ich mit dem Pferd tatsächlich die geplante Route entlangreiten kann.

Eine Frage, die vor allem die Kleinen umtreibt: Dürfen die Kinder das Pferd von Sankt Martin streicheln?

Also, bei meinem Pferd schon. Allerdings kann ich nicht pauschal für alle Reiter sprechen, da jeder anders mit der Situation umgeht. Das hängt unter anderem von der Örtlichkeit ab, wieviel Platz es gibt oder ob beispielsweise eine verkehrsreiche Straße in der Nähe ist. Es gibt ja auch Unterschiede bei den Pferden – das eine ist aufgeregter als das andere. Das kann dann der Reiter selbst am besten beurteilen.

Findet das Streicheln besser vor oder nach dem Umzug statt?

Auf jeden Fall nach dem Umzug, weil das Pferd dann schon ruhiger ist und sich an die Situation gewöhnt hat.

Welche Sicherheitsmaßnahmen müssen von Seiten der Veranstalter getroffen werden?

Sie müssen auf jeden Fall für genügend Sicherheitsabstand zum Pferd sorgen. Es sollte auch jemanden beim Umzug geben, der die Straßen absperrt und eventuell kreuzende Autos anhält.

Außerdem wäre es gut, wenn die Kinder vorher auf das große Tier und den richtigen Umgang damit vorbereitet werden: Es ist wichtig, dass sie sich beim Pferd langsam und ruhig verhalten. Viele Kinder rennen gerne mal aufgeregt auf ein Pferd zu. Dieses ist aber ja ein Fluchttier, weshalb zu viel unkontrollierter Trubel durchaus gefährlich werden kann.

Was sind die häufigsten Probleme, die beim Umzug zu Sankt Martin trotzdem noch auftreten?

Manchmal werden die Sicherheitsmaßnahmen nicht ernst genug genommen und die Kinder sind dann beim Sankt-Martins-Umzug doch nicht richtig vorbereitet. Dann werden sowohl ich als auch mein Pferd nervös. Teilweise gibt es auch keinen Ansprechpartner für mich, der die Situation entschärfen könnte.

Sind aber alle Punkte vorher geklärt und die Sicherheit wird eingehalten, ist alles ganz entspannt und jeder kann den Umzug genießen.

Vielen Dank für das Gespräch und einen angenehmen Sankt-Martins-Umzug heute Abend!

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Foto: pixelio.de / Dieter Schütz

Autor

Katharina Boyens

Katharina Boyens ist Germanistin und Anglistin mit einem Faible fürs Schreiben. Von März 2016 bis Januar 2021 bereicherte sie das Euro Akademie Magazin mit lesenswerten Beiträgen in verschiedenen Rubriken.