Werden Sie Lehrer!

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Wir brauchen dringend neue Lehrer. Nicht nur in allgemeinbildenden Schulen, sondern auch im Bereich Ausbildung, Fortbildung und Umschulung. Zum Weltlehrertag am 5. Oktober, haben wir die Arbeit in der Erwachsenenbildung einmal unter die Lupe genommen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, als Dozent tätig zu sein. Gerade für Quereinsteiger, die beruflich noch einmal umsatteln möchten, ist dieses Berufsfeld interessant.

Die Bereitschaft, sich neues Wissen anzueignen, wird heute nicht nur von Kindern erwartet. Der Begriff vom lebenslangen Lernen begleitet uns schon seit einigen Jahren und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Um den Bedarf an Lehrkräften zu decken, brauchen wir mehr qualifizierte Dozenten. Die Berufsbezeichnungen „Lehrer“ und „Dozent“ sind nicht geschützt, man muss also nicht unbedingt Lehramt studieren, um zu unterrichten.

Was sollten Sie als zukünftiger Lehrer mitbringen?

Wer anderen etwas beibringen möchte, sollte auf jeden Fall kommunikativ, offen und tolerant sein. Als Lehrer haben Sie es mit ganz verschiedenen Persönlichkeiten zu tun, auf die Sie eingehen müssen. Nicht immer bekommen Sie die Anerkennung von Ihren Schülern, die Sie sich wünschen. Bei unbeliebten Aufgaben oder Leistungstests blicken Sie auch mal in genervte Gesichter.

Sie müssen eine Gruppe leiten, da ist Durchsetzungsfähigkeit gefragt – aber bitte immer mit dem nötigen Fingerspitzengefühl. Auch ein gewisses rhetorisches Geschick ist von Vorteil – Sie sollten also gerne und flüssig sprechen. Die rednerischen Fähigkeiten schulen Sie aber am besten in der Praxis. Die wichtigste Voraussetzung jedoch ist die Freude am Unterrichten.

So werden Sie Lehrer

Generell gilt, wer über eine Ausbildung oder ein Studium verfügt, kann sich zum Dozenten ausbilden lassen. Viele Standorte der IHK bieten die Weiterbildung „Dozent der Erwachsenenbildung“ an. Dort lernen Sie, Unterricht effektiv vorzubereiten und zu vermitteln, Auch die Bedeutung der eigenen Persönlichkeit als Trainer und Lehrer ist Inhalt des Kurses.

Wenn Sie eine Ausbildung absolviert haben und einige Jahre im Beruf tätig waren, können Sie Ihre Ausbildereignungsprüfung bei einer Industrie- und Handelskammer (IHK) in Ihrer Region ablegen. Dann haben Sie eine gute Grundlage, praktischen Unterricht innerhalb Ihres Fachgebietes zu halten.
Wer bereits ein Studium absolviert hat und einen Quereinstieg als Dozent plant, hat die Möglichkeit, den Masterstudiengang „Erwachsenenbildung“ als Fernstudium an verschiedenen deutschen Universitäten zu absolvieren.

Für alle, die bereits als Dozent tätig sind, ihre Kenntnisse aber weiter ausbauen möchten, ist eine Weiterbildung als Coach oder Mediator eine interessante Sache. Als Coach erarbeiten Sie beispielsweise in intensiven Einzeltrainings Stärken, Fähigkeiten und berufliche Ziele mit Arbeitssuchenden, um diese wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Wo können Sie arbeiten?

Unterrichten bei privaten Bildungsanbietern
Private Bildungsanbieter, wie die ESO Education Group, bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote für Menschen mit ganz unterschiedlichen Bildungshintergründen, Berufs- und Lebenserfahrungen an und haben immer wieder freie Stellen für Dozenten.

Dozent bei Industrie und Handelskammern (IHK)
Der Schwerpunkt der IHK liegt auf der beruflichen Weiterbildung von Menschen aus der jeweiligen Region. Erfahrungen aus der Praxis sind hier besonders gefragt.

Kursleiter bei der VHS
In der Regel sind die Voraussetzungen, um Dozent an einer Volkshochschule zu werden, nicht allzu hoch. Eine fachliche Qualifikation muss nachweisbar sein – für die meisten Kursangebote brauchen Sie aber keine bestimmte Ausbildung.

Arbeiten für Institute, die Fernunterricht anbieten
Als „Fernlehrer“ arbeiten Sie meist freiberuflich. Sie betreuen Teilnehmer mit fachlichem Rat per Telefon, über eingerichtete Server und via Internet. Außerdem korrigieren Sie Einsendeaufgaben der Studierenden und bewerten diese.

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.