Über 60 Millionen Kinder weltweit sind von Kinderarbeit betroffen. Oft müssen Sie unter katastrophalen Bedingungen arbeiten, um Geld für ihre Familien zu verdienen. An Bildung ist dabei nicht zu denken. Die UN möchte mit einem Aktionstag auf diese Schicksale aufmerksam machen.
Arbeitende Kinder sind dem Risiko körperlicher und psychischer Schäden ausgesetzt. Kinderarbeit beeinträchtigt die Bildung der Kinder und schränkt ihre Rechte und Zukunftschancen ein. Um weltweit die Menschen für das Thema Kinderarbeit zu sensibilisieren, wurde der Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni eingeführt.
Maßnahmen gegen Kinderarbeit
Mehr als 150 Staats- und Regierungschefs haben sich 2015 in einer gemeinsamen Erklärung darauf geeinigt, die Kinderarbeit weltweit einzuschränken. Vor allem der Einsatz von Kindersoldaten und das Arbeiten in Kobaltminen und der Müllweiterverarbeitung soll unterbunden werden. Deshalb hat man in den Entwicklungszielen der UN festgehalten, dass Kinderarbeit bis 2025 komplett beendet und verboten werden soll.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Schwellenländer bessere finanzielle Unterstützung erhalten, es soll bessere Aufklärungsarbeit betrieben werden und die Bildung in den Ländern soll gefördert werden. Die EU will ebenfalls zur Bekämpfung beitragen. Mit einem neuen Lieferkettengesetz soll verhindert werden, dass Waren aus Kinderarbeit weiterhin in die EU eingeführt werden können und Unternehmen die Verpflichtung haben, ihre Lieferketten nach Kinderarbeit zu prüfen.
UN-Bericht zur Kinderarbeit: Ziele könnten verfehlt werden
Dieses Ziel ist jedoch schwer zu erreichen, wie ein UN-Bericht aufzeigt. Die Corona-Pandemie hat viele Menschen finanziell zerstört, weshalb Kinderarbeit oft als letzter Ausweg gesehen wird, um über die Runden zu kommen. Schulschließungen und Lockdowns haben ihr Übriges beigetragen. Jahrelange Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit wurden so laut Bericht zunichtegemacht.
Etwa 28 Prozent der Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren und 35 Prozent der Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren, gehen nicht zur Schule, sondern leisten Kinderarbeit – alarmierende Zahlen. Dem Bericht zur Folge wurden knapp 9 Millionen Kinder bis 2022 zusätzlich in Kinderarbeit getrieben. Das Ziel, 2025 alle Kinderarbeit zu beenden, steht auf der Kippe.
Die Arten der Kinderarbeit
Die UN unterscheidet drei Arten der Kinderarbeit: „leichte, erlaubte Tätigkeiten“, „Kinderarbeit“ und „gefährliche Arbeit“.
- Leichte, erlaubte Tätigkeiten: Keine physische
oder psychische Gefährdung des Kindes, das Kind kann weiterhin die Schule
besuchen, das Kind bekommt eine angemessene Bezahlung und arbeitet weniger als
14 Stunden pro Woche, das Kind ist über 16 Jahre und gilt als jugendlich - Kinderarbeit:
Beschäftigung von Kindern unter dem Mindestalter als auch gefährliche Formen
von Arbeit, die wiederum eine eigene Kategorie bilden - Gefährliche
Arbeit: Kind ist unter 16 Jahren, es besteht eine körperliche und psychische
Gefahr, lange Arbeitszeiten, wenig Bezahlung, möglicherweise Misshandlungen
Länder mit der meisten Kinderarbeit
Traditionell gehören vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer zur Spitze bei der Liste mit der höchsten Kinderarbeit. Hier vor allem Länder, die als arm gelten und wenig Mittel zur Bekämpfung zur Verfügung haben oder aufgrund der politischen Verhältnisse nichts unternehmen möchten. Hierzu zählen unter anderem die als arm geltenden afrikanischen Länder Demokratische Republik Kongo, Sierra Leone und Burkina Faso. Es folgen weitere west- und mittelafrikanische Staaten. Oft fehlt den Betroffenen der Zugang zu Bildung.
Mit 86,6 Millionen arbeitenden Kindern findet über die Hälfte aller Kinderarbeit in Subsahara-Afrika statt. Gefolgt von Asien und dem Pazifikraum mit 48,7 Millionen Kinder. Die meisten Kinder arbeiten in der Landwirtschaft (etwa 70 Prozent), in der Industrie (etwa 16,5 Prozent) und im Dienstleistungsbereich (circa 20 Prozent). Insgesamt sind mehr Jungen (97 Millionen) als Mädchen (63 Millionen) von Kinderarbeit betroffen.
Bildung als Luxusgut
Bildung gilt in den betroffenen Ländern als Luxusgut. Entweder existieren aufgrund von bewaffneten oder politischen Konflikten keine Bildungseinrichtungen oder dies sind nur durch hohe Gebühren erschwinglich. Die meisten Menschen können sich den Unterricht so nicht leisten, deshalb schicken sie ihre Kinder zum Arbeiten. Mit einer wachsenden Bildung würde die Zahl der Fachkräfte steigen und eine Verbesserung des Landes eintreten. Dies ist aber nicht immer im Sinne der örtlichen Machthaber und Warlords, die um ihren Einfluss bangen.
Mit UN-Missionen und international organisierten Schulen soll dem entgegengewirkt werden, jedoch hält sich der Erfolg in Grenzen.
Bildung als Schlüssel gegen den Fachkräftemangel
Auch wenn Deutschland nur wenig mit Kinderarbeit zu kämpfen hat, existiert hier jedoch auch ein Problem, welches viele andere Länder plagt: Fachkräftemangel. Vor allem im Sozial, Gesundheits- und Pflegewesen fehlt es an allen Ecken und Kanten. Die ESO Education Group hat es sich mit ihren Marken Euro Akademie und Euro-Schulen zur Aufgabe gemacht, Bildung und Integration für alle zur Verfügung zu stellen und finanziell erschwinglich zu machen. Denn Bildung ist ein hohes Gut.
Quelle Beitragsbild: Shutterstock/Design_Desk