Azubis schauen über den (kulinarisch-pflegerischen) Tellerrand

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Rezept zum Thema „Seniorenpflege im Europäischem Ausland (CZ)“

Zutaten:

Man nehme eine Abschlussklasse Fachbereich Pflege (AP18/AP 19 verkürzt) mit acht grundverschiedenen Charakteren und zwei hoffnungsvollen und stark motivierten Lehrkräften und schicke sie auf Studienreise. Zusammengetragen wurde dieses schmackhafte Gericht von der Altenpflege-Schülerin Bianca Liebing.

Vorbereitung:

Die Ursprungsidee entstand im Rahmen des Lernfeldes „Qualitätsmanagement, Berufliches Selbstverständnis“ sowie den Lernbereichen „Sozialwissenschaften“ und „Lebenswelten und soziale Netzwerke“. Mit Hilfe sozialer Netzwerke suchten wir nach geeigneten Einrichtungen in Ländern der EU. Hierbei erhielten wir Unterstützung von Frau Jentsch aus der Marketingabteilung der Euro Akademie Halle. Nach der erfolgreichen Kontaktaufnahme durch Frau Jentsch mit einer Einrichtung für Alzheimer-Patientinnen in Prag, gingen wir auf Unterkunftssuche. Um die Ansprüche aller Charaktere unter ein Dach zu bekommen, fiel unsere Wahl auf das Hotel Bella***. Nachdem die Unterkunft gebucht war, ging es um den Transport. Nehmen wir den Bus, das Auto, die Bahn oder doch das Flugzeug? Aufgrund der lokalen Nähe zum Hauptbahnhof Halle (Saale) entschieden wir uns für die Reise mit dem Zug.
Nun gingen wir mit unserem Konzept (aka Rezept) zur Schulleitung und stellten dieses vor. Zu unserer Freude fand es spontanen Anklang und wir erhielten einen finanziellen Zuschuss für unser „Rezept“. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei der Schulleitung der Euro Akademie Halle bedanken.

Zubereitung:

Mit einem Studienauftrag zum Thema „Entwicklung der Altenpflege im europäischen Ausland“ im Gepäck trafen wir uns am Freitag, den 30. Juni 2021 um 8:30 Uhr vor dem Hauptbahnhof Halle. Positiv eingestellt ging es 8:55 mit dem IC von Halle/Saale Hauptbahnhof nach Dresden Neustadt. Nach einem kurzen Aufenthalt und kleiner Verspätung ging es mit dem EC in Richtung Prag/Hlohovice. Dort angekommen, traten wir mit Hilfe unserer Englischkenntnissen, sowie viel Selbstbewusstsein, den abenteuerlichen Weg zur Unterkunft mittels U-Bahn und Bus an. Unser Unterkunft Bella, am Stadtrand von Prag gelegen, war klein aber fein. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, gingen wir auf Nahrungssuche. Unsere Wahl fiel auf ein kleines, sehr schön gelegenes Gasthaus mit tschechischer Küche. Dort hatten wir ein paar schöne Stunden. Gesättigt und erschöpft verbrachten wir eine ruhige Nacht.

Hauptgang:

Am zweiten Tag unserer Studienreise stand der Besuch des Pflegeheimes für Alzheimer-Patientinnen in Modřany, einem südlichen Stadtteil von Prag, auf dem Programm. Um die Einrichtung pünktlich zu erreichen, beschlossen wir, die Fahrt per Taxi zu absolvieren, da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ausschließlich auf Landessprache ausgelegt ist. Wir wurden in der Einrichtung sehr herzlich empfangen und erhielten einen intensiven Einblick in das tschechische Pflegesystem. Mit vielen positiven Eindrücken und Anregungen für unsere zukünftige Tätigkeit als Pflegekräfte verließen wir nach einem mehrstündigem Aufenthalt die Einrichtung. In Absprache mit dem Taxiunternehmen traten wir den Weg in die historische Innenstadt an. Nach der Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten und somit ausgiebiger körperlicher Betätigung sank der Blutzuckerspiegel einiger Schüler*innen in den hypoglykämischen Bereich. Aufgrund unseres Fachwissens beschlossen wir, unsere Zellen mit neuer Energie zu versorgen. Wir entschieden uns für tschechische Spezialitäten. Unsere für den Tag gebuchten Taxifahrer erwarteten uns schon sehnsüchtig am Wenzelsplatz.

Zurück in der Unterkunft gingen wir zum gemütlichen Teil über. Mit Speis und Trank ließen wir den Tag Revue passieren. Nach einer erholsamen, aber kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück traten wir die Heimreise mit Taxi und Bahn an. Gegen 15 Uhr erreichten wir den Hauptbahnhof Halle – erschöpft, aber mit tollen Erfahrungen und Eindrücken im Gepäck.

Dessert (aka Fazit):

Alle Zutaten passten,
jedoch müssen wir jetzt erst einmal fasten.
Und uns so langsam an den Prüfungsstoff tasten,
Damit wir sagen können: Wir haben die Ausbildung im Kasten.

Die Moral von der Geschicht:

3 Tage Prag fördert Fettleber und Gicht!

Autorin: Bianca Liebing, Ausbildung zur Altenpflegerin, Euro Akademie Halle

Bildnachweise: privat

Autor

Schüler*innen der Euro Akademie

In dieser Rubrik schildern Schüler*innen der Euro Akademien ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Ausbildung, berichten über Projekte, Praktika oder Veranstaltungen und geben anderen Lernenden wertvolle Tipps. Sie gehen dabei auf Fragen ein, auf die sie vor und in ihrer Ausbildungszeit selbst gern Antworten gehabt hätten.