Chinesisch – Faszination für die Sprache aus dem Land des Lächelns

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„Warum ausgerechnet Chinesisch lernen?“, werden viele denken. Denn allzu fremd wirkt diese fernöstliche Sprache auf uns Europäer. Doch wer sich näher mit der Kultur Chinas beschäftigt, entwickelt schnell den Wunsch, auch über Schriftzeichen und Sprache einen Zugang zu dem Land zu finden, das auch das „Land des Lächelns“ genannt wird.

Zur Vorbereitung auf das Austauschprogramm mit der Shanghai Business School bietet die Euro Akademie Hannover das Wahlfach Chinesisch an. Sechs Schülerinnen der Abiturientenklasse in der Ausbildung zur Staatlich geprüften Kaufmännischen Assistentin, Fremdsprachen und Korrespondenz mit anschließendem Bachelor als Top-up in International Business Communication haben sich aus voller Überzeugung zur Teilnahme entschieden.

Im Interview mit Anja Nagel, Leiterin der Euro Akademie Hannover, verrieten Lena Röhrich, Wiebke Terbrüggen, Cora Seehaus, Asli Yürek, Michelle Jakubietz und Ramona Paruszewski, warum sie die chinesische Kultur und Sprache so fasziniert.

Warum habt ihr euch entschieden Chinesisch zu lernen?

Michelle Jakubietz

Michelle: Ich habe Interesse gehabt eine weitere Sprache zu lernen, die Euro Akademie hat das Angebot gemacht Chinesisch zu lernen und dieses habe ich gern angenommen. Des Weiteren hatte ich mich zu dem Zeitpunkt schon entschieden an der Chinareise teilzunehmen und sah den Kurs als Vorteil.

Ramona: Ich war schon lange an der asiatischen Kultur interessiert und als in der Schule damals Chinesisch als AG angeboten wurde, habe ich diese gewählt. Hier in der Euro Akademie habe ich mich entschieden weiter Chinesisch zu lernen, um mein in China erreichtes Sprachniveau aufrechtzuerhalten und vielleicht sogar zu verbessern.

Lena: Chinesisch ist die Sprache der Zukunft und durch die hohe Bevölkerungsdichte mitunter die Sprache, die am meisten auf der Erde gesprochen wird. Zudem entspringt sie einem vollständig anderen Kulturkreis, der sich nicht mit dem Europäischen vergleichen lässt. Da ich so viel wie möglich über unsere Erde und die verschiedenen, vorherrschenden Kulturen erfahren möchte, war es für mich naheliegend auch Chinesisch lernen zu wollen.

Cora: Chinesisch ist eine komplett andere Sprache als die europäischen Sprachen und ein Großteil der Weltbevölkerung spricht Chinesisch. Zudem wird Chinesisch immer mehr zur Weltwirtschaftssprache.

Wiebke: Die chinesische Sprache ist einfach etwas ganz anderes, als die romanischen Sprachen, die wir lernen. Und wirtschaftlich gehört sie, neben der spanischen und englischen Sprache, zu den Weltsprachen und wird immer wichtiger, auch im Berufsleben später.

Worin unterscheidet sich die chinesische Sprache z. B. von Deutsch oder Englisch?

Michelle: Die chinesische Sprache ist ein starker Kontrast zur deutschen und englischen Sprache. Andere Aussprache und Darstellung unter anderem auch in Schriftzeichen.

Asli: Natürlich durch die Zeichen, die es in der deutschen Sprache nicht gibt und auch durch die Aussprache. Sehr oft kommt es in der chinesischen Sprache vor, dass es ein Wort gibt, welches mehrere Bedeutungen haben kann. Ich denke, dass mich das am meisten verwirrt.

Ramona: Ich denke ebenfalls, dass sich die chinesische Sprache durch die Schriftzeichen, sowie die Aussprache sehr von vielen anderen Sprachen unterscheidet. Es gibt viele Eigenheiten, wie Zählwörter, bestimmte Begriffe und Sprichwörter, die die alte Kultur sehr gut widerspiegeln oder so in anderen Sprachen nicht ausgedrückt werden können.

Lena: Zwar habe ich mich bis jetzt nur im Selbststudium mit dieser Sprache auseinandergesetzt, jedoch scheint sie einem logischen Muster zu entsprechen. Das Wort Obst setzt sich zum Beispiel aus den Schriftzeichen für Wasser und Frucht zusammen, sodass man sich einige Sachen schnell erschließen kann. Im Wesentlichen unterscheidet sich die Wortbildung vom Deutschen oder Englischen, da sie in Form von einzelnen Schriftzeichen, die eine Silbe oder sogar ein ganzes Wort bedeuten können, erfolgt anstatt Wörter aus einzelnen Buchstaben zu formen. Das ist zugleich spannend und eine gewisse Herausforderung für jeden Anfänger.

Cora Seehaus

Wiebke: Einerseits natürlich die Schriftzeichen beziehungsweise das Schreiben, was komplett anders ist, als bei den romanischen Sprachen. Das Ausdrücken von Sprache in

Schriftzeichen ist einfach untypisch für uns und erfordert viel Konzentration und Sorgfältigkeit. Zudem hat man keinen richtigen Satzbau oder eine Grammatik, die man befolgt. Umso wichtiger ist es, dass man die Vokabeln ständig lernt und einfach redet, um zu sprechen und sicherer zu werden. Die Betonung ist auch anders als im Deutschen oder Englischen und man muss viel mehr darauf achten, was man sagen möchte, weil Fehler viel leichter und schneller passieren. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber es macht auch sehr viel Spaß sich weiterentwickeln zu können.

Cora: Chinesisch unterscheidet sich sehr durch die Schriftart zu anderen Sprachen. Auch die Betonung ist anders, da es keine einzelnen „Buchstaben“ gibt, sondern nur Laute. Ein chinesisches Wort setzt sich aus Lauten zusammen und die Betonung spielt eine sehr große Rolle.

Was fasziniert euch besonders an der chinesischen Kultur? Was ist eher fremd?

Michelle: Die chinesische Kultur ist ganz anders als die deutsche Kultur. Die Menschen sind viel fröhlicher und offener gegenüber Fremden.

Asli: Die Menschen! Diese sind sehr offen und lächeln jeden an. Jedoch finde ich, dass der Klassenunterschied sehr stark zu erkennen ist. Als ich in China war, mussten die Freundinnen von meiner Austauschschülerin unsere Taschen tragen. Das war sehr schockierend für mich.

Ramona: Besonders faszinierend finde ich die verschiedenen Verhaltensweisen und Möglichkeiten auf bestimmte Situationen zu reagieren. Der Umgang mit anderen scheint kulturbedingt oft sehr anders – manchmal überraschend oder sogar erschreckend, gleichzeitig jedoch auch oft sehr warmherzig.

Lena: Vor allem die lange Geschichte der chinesischen Kultur und ihre Entwicklung sowie die Menschen und die Umgangsformen interessieren mich. Durch die geografische Lage hat sich Asien parallel zu Europa entwickelt, weshalb es immer faszinierend ist, eine grundlegend andere Kultur zu entdecken und an ihr teilzuhaben. Fremd sind mir vor allem die Gebräuche und Speisen in diesem Land, welche ich gerne noch genauer kennenlernen möchte.

Wiebke: Die chinesische Kultur ist nicht wirklich mein Fall und ich würde nie nach China oder generell nach Asien reisen wollen. Sie ist mir einfach zu fremd und ich liebe die westliche Kultur. Aber es ist einfach interessant, wie eine Kultur ticken kann. Zudem mag ich es, wie sehr Traditionen und Kulturen geschätzt werden. Aber ich glaube, dass vor allem China mit vielen Problemen zu kämpfen hat, zum Beispiel die hohe Luftverschmutzung. Es ist eine sehr interessante Kultur, die man definitiv nicht vergleichen kann mit unseren europäischen Kulturen und für viele ist genau das wahrscheinlich der große Reiz.

Cora: Grade, dass die chinesische Kultur so anders ist, macht sie so spannend. Ich finde es sehr schön, dass die Drachen eine große Bedeutung haben und es so viele Tempel gibt. Ich mag die alten Tempel und Gebäude, da sie sehr eindrucksvoll sind. Was mich auch schon immer fasziniert hat, ist die Terrakotta-Armee. Auch die kulturelle Vielfalt in China und wie Moderne auf Tradition trifft, ist faszinierend.

Könntet ihr euch vorstellen, nach der Ausbildung eine Weile in China zu leben und zu arbeiten?

Michelle: Ja, durchaus. Dennoch denke ich nur für einen begrenzten Zeitraum, denn man lässt sehr viel hier in Deutschland hinter sich zurück.

Asli: Ja, könnte ich, aber nur für eine bestimmte Zeit. Die Unterschiede sind einfach viel zu extrem, sodass ich nach einiger Zeit wieder zurückkehren wollen würde.

Ramona: Da ich schon einmal in China gelebt habe, könnte ich mir gut vorstellen oder würde mir sogar wünschen dorthin zurückzugehen, zu studieren oder zu arbeiten, und mich wieder neu in diese so andere Kultur einzuleben.

Lena: Vorstellen kann ich mir das definitiv schon, denn schließlich ist es ein sehr faszinierendes Land. Nichtsdestotrotz würde sich das nach meinen zukünftigen Plänen oder meinem zukünftigen Arbeitsplatz richten und ob diese einen solchen Auslandsaufenthalt zulassen würden. Unmöglich wäre es jedoch nicht.

Wiebke: Ich könnte es mir nicht vorstellen nach China zu gehen. Dafür sind die Kultur und der Alltag dort einfach zu anders und ich könnte mich darauf nur schwer einlassen. Vor allem beim Essen hätte ich große Probleme bei der Umstellung, auch gesundheitlich bedingt. Das Leben in China äre für mich keine Option.

Cora: In China leben kann ich mir im Moment nicht vorstellen, aber für ein halbes oder ganzes Jahr dort arbeiten ist bestimmt ganz spannend. Auch nur für ein oder zwei Tage mal geschäftlich dort zu sein, ist eine Erfahrung wert.

Jedes Jahr in den Osterferien findet die Studienfahrt nach China statt. Was sind eure Highlights?

Michelle: Ich habe im letzten Schuljahr an der Studienfahrt teilgenommen. Die Fahrt hat viel Spaß gemacht und man hat sehr viel gesehen. Besonders in Erinnerung ist mir die Skyline von Shanghai und die Nanjing Road geblieben.

Asli: Ich freue mich auf die ganzen Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigen werden. Auf den People Square und auf die Menschen. Da ich schon einmal in China war, weiß ich und kenne auch die Orte, die wir besichtigen werden.

Lena Röhrich

Lena: Ich freue mich schon darauf erstmals nach Asien zu fliegen und dort direkt die Hauptstadt Chinas und die Finanzmetropole Shanghai bewundern zu dürfen. Meine Highlights sind die Skyline von Shanghai sowie der Jadetempel und die Chinesische Mauer. Des Weiteren freue ich mich „waschechte“ Chinesen kennenzulernen und mit ihnen ihre Kultur hautnah erleben zu können.

Cora: Es ist toll, noch mehr von der Kultur zu erleben und nicht immer nur darüber zu lesen. Ich habe mich besonders auf den Besuch der Chinesischen Mauer gefreut, da ich mich gerne an der freien Luft bewege. Die Verbotene Stadt ist alleine schon wegen ihres Namen ein Highlight und ganz besonders auch der Jade-Tempel.

Autor

Schüler*innen der Euro Akademie

In dieser Rubrik schildern Schüler*innen der Euro Akademien ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Ausbildung, berichten über Projekte, Praktika oder Veranstaltungen und geben anderen Lernenden wertvolle Tipps. Sie gehen dabei auf Fragen ein, auf die sie vor und in ihrer Ausbildungszeit selbst gern Antworten gehabt hätten.