Linktipp: Digitalisierung in der Pflege aus Sicht der Fachkräfte

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Wie kann man die Digitalisierung nutzen, um den Alltag von Pflegekräften gesünder und selbstbestimmter zu gestalten? Wo können Technik und Vernetzung die Arbeitsprozesse in der Pflege erleichtern?

Die Offensive „Gesund Pflegen“ und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege haben sich intensiv mit der Digitalisierung in der Pflege auseinandergesetzt. Das Ergebnis: eine Broschüre, die einen Einblick in die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung im Pflegebereich aus Sicht der Fachkräfte gibt.

Ganz nach dem Grundsatz „Die Technik dient dem Menschen, nicht der Mensch der Technik“, haben sich die Macher der aktuellen Studie an den Bedürfnissen und dem Arbeitsalltag der professionell Pflegenden orientiert. Die Frage lautete also nicht, was ist alles machbar – sondern, wie können wir die Digitalisierung in der Pflege so nutzen, dass Fachkräfte und Patienten davon profitieren?

Vom Videochat bis zum Ortungssystem

Ein Videochat mit der Ärztin, die erst am Nachmittag im Seniorenheim erscheinen kann, ist schon heute kein Science-Fiction-Szenario mehr. Über digitale Kommunikationskanäle können Pflegekräfte und Ärzte bei Bedarf sofort miteinander kommunizieren und so schnelle Entscheidungen für den Patienten treffen.

Herr H. ist dement. Er findet sich nur noch schlecht alleine zurecht, daher trägt er immer einen Sender in Form einer Armbanduhr bei sich. Wenn Herr H. nicht auf seinem Zimmer oder im Aufenthaltsraum ist, kann die Pflegekraft seinen Standort ganz einfach über das Ortungssystem bestimmen. Das schützt den Demenzkranken und erspart den Altenpflegern eine nervenaufreibende und lange Suche nach ihm.

Es gibt viele weitere Beispiele für den Einsatz von technischen Hilfs-, Kommunikations- und Dokumentationsmitteln im Pflegebereich. In der aktuellen Broschüre „Digitalisierung in der Pflege“ wurden vier Anwendungsfelder für den Einsatz von Technik definiert.

Vier Einsatzbereiche digitaler Technik in der Pflege

  1. Elektronische Pflegedokumentation
    Daten der Patienten sind an jedem Ort der Einrichtung sofort verfügbar. Die Pflege einer Vielzahl separater Formulare fällt weg.
  2. Technische Assistenzsysteme
    Die Möglichkeiten technischer Assistenzsysteme reichen vom Sturzdetektor bis hin zur automatischen Herdabschaltung.
  3. Telecare
    Gerade in ländlichen Gebieten ist ein Arzt oft nicht gleich vor Ort. In diesem Fall können erste diagnostische und therapeutische Maßnahmen über digitale Kommunikation, beispielsweise über Videochat, getroffen werden.
  4. Robotic
    Gemeint sind Systeme, die pflegerische Tätigkeiten unterstützen. Roboter können zum Beispiel Medikamente und Wäsche transportieren oder bettlägerige Patienten bewegen.

Nun könnte man meinen, Pflegekräfte seien nicht besonders aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien. Umfragen unter den professionell Pflegenden zeigten jedoch etwas anderes. Der Einsatz von digitaler Technik in der Pflege ist durchaus erwünscht. Einzige Einschränkung seitens der Fachkräfte: Die Beziehung zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen darf nicht darunter leiden.

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