Fachkräftemangel in der Pflege – die Kooperation mit China soll unterstützen

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Der Fachkräftebedarf in der Pflege ist in aller Munde. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln fehlen aktuell über 35.000 Pflegekräfte. Bis zum Jahr 2035 könnten in der stationären Versorgung rund 307.000 professionell Pflegende fehlen. Die Versorgungslücke vergrößert sich weiter.

Großes Interesse an Pflegefachkräften aus dem Ausland

Pflegeinrichtungen und Kliniken interessieren sich zunehmend für Fachkräfte aus dem Ausland, werden nicht selten selbst aktiv. Auch die Euro Akademie ist sehr bemüht, Auszubildende aus verschiedenen Ländern zu gewinnen, um Kooperationspartner in den Ausbildungsverbünden bei der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen, die Ausbildung in den Pflegeschulen zu stärken – und schließlich den Fachkräftemangel zu entschärfen.

Mit unserem Kooperationspartner aus Vietnam ist über die Jahre zu ein festes Kooperationsbündnis entstanden. Und dennoch möchten wir die Zusammenarbeit mit weiteren Unternehmen aus dem Ausland auf den Weg bringen, dazu gehören beispielsweise auch Partner aus Spanien, Marokko, Tunesien und China.

Neue Kooperation mit China im Pflegebereich

Aktuell ist uns der kooperative Zusammenschluss mit einem chinesischen Bildungsunternehmen, mit Repräsentanzen in Beijing und in Qingdao gelungen. Das Bildungsunternehmen arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 2008, mit Unternehmen der Automobilbranche und Energiewirtschaft in Deutschland eng zusammen und hat bisher mehr als 3.000 chinesischen Schüler*innen und Studierenden einen erfolgreichen Bildungsaufenthalt in Deutschland ermöglicht.

Das Leistungsspektrum soll nun auf den Pflegebereich in Zusammenarbeit mit den Pflegeschulen der Euro Akademien erweitert und ausgebaut werden.

Chinas Gesundheitssystem im Umbruch und der Wunsch nach Austausch und Zusammenarbeit

Asiatische Länder sind mit dem eingangs beschriebenen Fachkräfteproblem für viele Projektinitiativen ein wichtiger Ansprechpartner. Demnach ist das Interesse an einem Austausch auf beiden Seiten groß. Im Laufe der letzten Jahre sind zwischen China und Deutschland viele gemeinsame Projekte entwickelt worden, die zu langfristigen Kooperationen geführt haben. Denn auch China strukturiert sein Gesundheitssystem grundlegend um. Allen Bürger*innen soll der Zugang zu grundlegenden medizinischen Dienstleistungen ermöglicht werden, so das definierte Ziel der chinesische Regierung. Bestandteil der Reform ist die Verbesserung der Grundversorgung mit Medikamenten und die Umstrukturierung öffentlicher Krankenhäuser.

Aber auch im bildungspolitischen Bereich ist ein Strukturwandel zu beobachten. Körperliche Arbeit ist bisher in China wenig geschätzt worden, so dass der praktische Ausbildungsanteil im Bereich der beruflichen Bildung nur wenig Beachtung fand. Das Interesse Chinas an einer Pflegeausbildung mit einem hohen Anteil an praktischem Unterricht und praktischen Einsätzen in verschiedenen Versorgungssystemen und einem Abschluss, der EU-weit Anerkennung genießt, ist demnach von bedeutendem Interesse. Es ist wichtig, bestehende Vereinbarungen zu vertiefen und weiterzuentwickeln, um der partnerschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder neue Impulse zu geben. Letzteres sind wichtige Voraussetzungen, um Projekte zur Bekämpfung des enorm großen Mangels an Fachkräften in der Pflege an den Standorten der Euro Akademien umsetzen zu können.

Bildquelle Beitragsbild: © imtmphoto /shutterstock.com


Autor

Liane Michaelis

Liane Michaelis ist seit 2007 als Produktmanagerin für Gesundheit und Pflege bei der ESO Education Group tätig. Sie verfügt zusätzlich über fundierte Erfahrungen in den Bereichen Lehrtätigkeit, Business-Development und Projektmanagement.