Familienministerium startet Programm „ProKindertagespflege“

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Sie sind gar nicht mehr wegzudenken aus der Betreuungslandschaft: Tagesmütter und Tagesväter. Über 40.000 von ihnen betreuen heute rund 167.500 Kinder in ganz Deutschland. Für viele Familien sind sie die Rettung, wenn es um den Wiedereinstieg in den Beruf nach der Babypause geht. Mit dem Bundesprogramm „ProKindertagespflege – Wo Bildung für die Kleinsten beginnt” sollen die Kommunen und Landkreise Unterstützung dabei bekommen, die privaten Betreuungsanbieter zu qualifizieren und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Auf der Suche nach einem Krippenplatz ist Miriam W. auf eine Tagesmutter ganz in der Nähe ihres Wohnortes aufmerksam geworden. Vier Wochen nach einem Gespräch mit der ausgebildeten Kinderpflegerin fand die Eingewöhnung in der familiären Betreuungsgruppe in einem kindgerecht gestalteten Raum bei der Tagesmutter statt. Glück gehabt! Die Plätze bei den privaten Betreuungskräften sind genauso begehrt wie die in der Krippe. In vielen Städten und Gemeinden sind die pädagogischen Einrichtungen für unter Dreijährige überfüllt. Trotz gesetzlichen Anspruchs auf einen Krippenplatz laufen sich Eltern die Füße wund, um ihren Nachwuchs während der Arbeit in gute und qualifizierte Hände zu geben. Tagesmütter und Tagesväter, die keine pädagogische Vorbildung haben, müssen eine sogenannte Grundqualifizierung absolvieren. Wer sich auf die gestiegenen Anforderungen in der Bildung und Betreuung der Kleinsten vorbereiten will, entscheidet sich zusätzlich praxisbegleitend für eine Qualifizierung nach dem „Kompetenzorientierten Qualifizierungshandbuch“ des deutschen Jugendinstituts (DJI).

Fördermittel in Höhe von 22,5 Millionen – sieben Themenfelder

In der Kinderkrippe arbeiten Erzieher, Kinderpfleger und Sozialassistenten. Sie alle haben eine mehrjährige Ausbildung hinter sich. Nun sollen auch Tagesmütter und -väter besser qualifiziert werden und mehr Geld verdienen. Dafür stellt der Bund bis Ende 2021 Fördermittel in Höhe von 22,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Infopapier des Bundesministeriums Familien, Senioren, Frauen und Jugend sind sieben Themenfelder festgelegt, die für eine Verbesserung der Tagespflege bei Kindern, Eltern und Betreuern sorgen sollen:

  1. Fachkräftegewinnung und -bindung
  2. Fachberatung
  3. Vertretung bei Urlaub oder Krankheit
  4. Inklusion
  5. Zusammenwirken mit Familien
  6. Merkmale Kindertagespflege definieren
  7. Vergütung in der Kindertagespflege

Auf frühe-chancen.de bekommen Sie alle möglichen Fragen zu dieser Tätigkeit beantwortet: Wie werde ich Tagesmutter oder Tagesvater? Welche rechtlichen Dinge muss ich beachten? Wie komme ich an die Pflegeerlaubnis?

Mehr Qualifikation? Werden Sie Erzieher, Sozialassistent oder Kinderpfleger

Wenn Ihnen die Betreuung von Kindern am Herzen liegt, ist eine Ausbildung zum Erzieher oder zum Kinderpfleger eine super Sache. Hier bekommen Sie umfassendes pädagogisches Wissen vermittelt und schnuppern während der Praktika in verschiedene Betreuungseinrichtungen rein. Mit einer Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung stehen Ihnen alle Türen offen – Erzieher und Co. sind heiß begehrt. Außerdem können Sie sich mit Weiterbildungen in Themenfeldern spezialisieren, die Sie besonders interessieren – zum Beispiel in der Sprachförderung oder der Integration von Kindern mit Behinderung.

Für Quereinsteiger, die bereits im Berufsleben stehen, bietet die Euro Akademie auch berufsbegleitende Ausbildungsgänge zum Erzieher an verschiedenen Standorten an. So können Sie sich ohne finanzielle Bauchschmerzen für eine Zweitausbildung entscheiden oder auch als Mama oder Papa noch die Weichen in Richtung pädagogische Karriere stellen.

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.