Das Freiwillige Soziale Jahr

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In welche Richtung geht es weiter? Welche Ziele habe ich? Was ist mir wichtig? Viele junge Menschen stehen plötzlich vor dem Berufsleben, wissen aber noch nicht, was sie machen wollen. Um zu wachsen, zu reifen und sich selbst zu finden, nehmen einige die Chance eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) wahr. Was einen dort erwartet, berichtet Mariella Stroh, Auszubildende zur Fremdsprachenkorrespondentin an der Euro Akademie Mainz.

Mit diesem Bericht möchte ich das Freiwillige Soziale Jahr in einem Krankenhaus und meine Erfahrungen mit diesem vorstellen.

Zunächst einmal kann ein Freiwilliges Soziales Jahr in vielen Bereichen absolviert werden. Hauptaugenmerk bei der Wahl des Einsatzortes liegt darauf, dem Dienstleistenden die Möglichkeit zu geben, sich sozial zu engagieren und die persönliche Kompetenz im zwischenmenschlichen Umgang zu erweitern.

Vorstellung des Arbeitsplatzes

Mein Arbeitsplatz während meiner Dienstzeit war die Station 5 des Diakonie Krankenhauses in Bad Kreuznach. Diese liegt im Zuständigkeitsbereich der inneren Medizin und damit überwiegt vor allem die Behandlung älterer Patienten. Jedes Krankenhaus teilt die einzelnen Stationen in Tätigkeitsbereiche auf, die mit Hilfe von Buchstaben kenntlich gemacht sind. Weitere Stationen des Krankenhauses, in denen ich eingesetzt war, sind Endoskopie, Coloskopie, Röntgen sowie die Echokardiographie und das CT\MRT.

Aufgabenbereiche eines FSJlers

Als FSJler wird man mit einer Vielzahl von Aufgaben betraut. Ein Aufgabengebiet ist die Planung der Untersuchungen und die Assistenz. Aufgrund der fehlenden Ausbildung darf die Assistenz ausschließlich bei solchen Aufgaben während der Untersuchungen übernommen werden, die nicht in den Bereich der Überwachung von überlebenswichtigen Funktionen fallen.

Die Patientenbetreuung gehört ebenfalls zu seinen Pflichten und ist mitunter die bedeutsamste Tätigkeit des Dienstleistenden. Durch den engen Zeitplan und die Fülle an Arbeit, die ein ausgebildeter Krankenpfleger zu leisten hat, bleibt kaum Zeit für das persönliche Gespräch mit dem Patienten. Als FSJler fungiert man daher häufig als Ansprechpartner und Vertrauter. Mir persönlich ist diese Funktion besonders im Gedächtnis verblieben, da sie mir außerordentlich viel Freude bereitet hat.

Seminare

Jedes FSJ ist gesetzlich mit fünf Bildungsfahrten verbunden. An diesen teilzunehmen ist verpflichtend. Die spezifischen Themen der Seminare variieren leicht, sind jedoch immer mit Selbsterfahrungsübungen, Problembehandlung und dem Erlangen von Zusatzwissen verbunden. Ziel der Seminare ist es, die Teilnehmenden unterstützend zu begleiten und die gewonnenen Erfahrungen in der Gruppe zu reflektieren, um so aus diesen einen persönlichen Gewinn zu ziehen.

Probleme beim FSJ

Als FSJler besteht durchaus die Möglichkeit, während der Dienstzeit auf Probleme zu stoßen. Im Krankenhaus steht vor allem die Frage der Ersatzkraft im Raum. Unterbesetzung führt schnell dazu, dass eine ungelernte Kraft Tätigkeiten übernimmt, die nicht für diese bestimmt sind. Auch die mentale und physische Belastung sind ein Thema. Zudem ist auch das Gesundheitsrisiko zu erwähnen, dem man ausgesetzt wird. Das Arbeiten mit hoch infektiösen Patienten, die sich in der Isolierung befinden, ist dabei keine Ausnahme.

Persönliches Fazit

Abschließend möchte ich sagen, dass trotz einiger Widrigkeiten klar die positiven Aspekte des FSJ überwogen. Ich habe gelernt, mit Menschen umzugehen und die Gefühle und Wünsche anderer richtig zu deuten und zu respektieren. Auf die Frage, ob ich es noch einmal machen würde, kann ich nur überzeugt mit Ja antworten. Das FSJ hat mich wachsen lassen und mir geholfen, mich in meinen persönlichen Überzeugungen zu festigen.

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Autorin: Mariella Stroh, Euro Akademie Mainz

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Schüler*innen der Euro Akademie

In dieser Rubrik schildern Schüler*innen der Euro Akademien ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Ausbildung, berichten über Projekte, Praktika oder Veranstaltungen und geben anderen Lernenden wertvolle Tipps. Sie gehen dabei auf Fragen ein, auf die sie vor und in ihrer Ausbildungszeit selbst gern Antworten gehabt hätten.