Heilerziehungspfleger – die bewegen was!

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Menschen mit Behinderung brauchen meist Unterstützung in ihrem Alltag. Als Heilerziehungspfleger können Sie viel für diese besonderen Persönlichkeiten tun. Wenn Sie gerne auf Menschen eingehen, Geduld mitbringen und pädagogisch arbeiten möchten, lohnt es sich, den Beruf des Heilerziehungspflegers einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Aufgabengebiete eines Heilerziehungspflegers ziehen sich durch alle Lebensbereiche von Menschen mit Behinderung. Bei diesem Berufsbild steht das Individuum mit seinen ganz speziellen Bedürfnissen, Wünschen und Möglichkeiten im Vordergrund.

Heilerziehungspfleger - da kann man doch nichts bewegen. Von wegen!Die Tätigkeiten sind so vielfältig wie die Persönlichkeiten, auf die Sie in diesem Beruf treffen. Sie unterstützen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in allen Belangen des Lebens. Eine Ihrer wichtigsten Aufgaben ist es, Interessen und Ressourcen zu erkennen und Fähigkeiten zu fördern. Das große Ziel: ein möglichst selbstbestimmtes Leben.

Sie organisieren Tagesausflüge und begleiten Ihre Schützlinge auf Behördengängen. Auch das Erweitern handwerklicher oder musischer Fähigkeiten fällt in Ihren Aufgabenbereich. Dabei stehen Selbstbestimmung und Selbstständigkeit der Menschen mit Behinderung immer im Vordergrund. Als Heilerziehungspfleger bieten Sie Hilfe zur Selbsthilfe an.

Förderung der Selbstständigkeit und Integration – Sie können viel bewegen

Durch die pädagogische und pflegerische Unterstützung tragen Sie zur schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Behinderungen bei. Sie sind einer der wichtigsten Ansprechpartner und Bezugsperson Ihrer Schützlinge. Mit viel Feingefühl begleiten, beraten und motivieren Sie Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung.

Einsatz in allen Lebensbereichen

Einsatzgebiet Wohnen – stationär, ambulant oder privat

Das Wohnen und die Freizeitgestaltung stellt den Mittelpunkt des alltäglichen Lebens einer Person dar. Hier unterstützen Heilerziehungspfleger nach individuellen Bedürfnissen, helfen bei der Bewältigung des Alltags und unterstützen sie in persönlichen Angelegenheiten.

Stationäre Wohnangebote sind eine gute Lösung, wenn Menschen keinen eigenen Haushalt führen können und es keine Möglichkeit einer familiären Betreuung gibt. Hier sind die Bewohner rund um die Uhr betreut und gut aufgehoben. Heilerziehungspfleger kochen gemeinsam mit ihren Schützlingen, helfen bei der Körperpflege, planen Ausflüge und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Im Wohnheim leben die Menschen in der Regel in Wohngruppen zusammen. Es gibt Wohnheime mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die sich auch auf die Aufgabenbereiche des Heilerziehungspflegers auswirken, wie zum Beispiel die Förderung der Mobilität oder eine spezielle Betreuung für Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten.

In einer ambulanten Wohngruppe ähneln die Aufgaben denen einer stationären Einrichtung. Allerdings kommen dem Heilerziehungspfleger hier noch mehr die Koordinationsaufgaben zu. Er organisiert die Nutzung wohnortnaher Freizeitaktivitäten, kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit und den Aufbau von Netzwerken.
Menschen mit schweren Körper- oder Sinnesbehinderungen stellen Heilerziehungspfleger als Betreuer und Pfleger in der Regel selbstbestimmt an. Die Begleitung ist hier sehr individuell und persönlich, da das Arbeitsfeld auf eine einzige Person ausgerichtet ist. Das kann eine große Herausforderung darstellen, aber durch den nahen persönlichen Kontakt auch sehr erfüllend sein.

Einsatzort Arbeit

Ein weiterer Arbeitsbereich eines Heilerziehungspflegers sind Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Die ausgebildeten Pädagogen helfen bei der individuellen Gestaltung und Entwicklung von Arbeitsabläufen mit. Auch die Eingliederung auf den sogenannten ersten Arbeitsmarkt, also in Wirtschaftsunternehmen, kann durch die ausgebildeten Fachkräfte unterstützt und begleitet werden. Eine wichtige Aufgabe – bisher sind nur rund ein Prozent der Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt integriert. Um gemeinsam mit anderen Menschen etwas zu schaffen, ist der Ausbau emotionaler und sozialer Fähigkeiten von großer Bedeutung für die erfolgreiche Integration ins Berufsleben. Auch in diesem Bereich kommt dem Heilerziehungspfleger eine Schlüsselrolle zu.

Heilerziehungspfleger als Berater

Welche Hilfsmittel benötigt jemand? Welche Wohnform eignet sich am besten für diesen Menschen? Welcher Arbeitsplatz könnte passend sein? Fragen, mit denen sich ein Heilerziehungspfleger als Berater beschäftigt. Auch die Themen Partnerschaft und Sexualität, finanzielle Möglichkeiten und ein Training für Eltern stehen auf dem Programm eines Beraters in diesem Bereich. Die pädagogisch und pflegerisch geschulten Fachkräfte können Kurse und Workshops zu den genannten Feldern anbieten und so als kompetenter Ansprechpartner für Angehörige und Öffentlichkeit wirken.

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.