Wörter sind Ihre Leidenschaft? Sie lieben es, neue Kulturen und fremde Sprachen kennenzulernen? Viele träumen von einem Beruf, bei dem sie ihr sprachliches Talent voll ausleben können – irgendwas mit Sprachen eben. Die Frage ist nur: was eigentlich? Schließlich gibt es eine Vielzahl von Ausbildungen und Studiengängen, die alle irgendwie mit Sprachen zu tun haben. Wie soll man sich da nur entscheiden? Doch Hilfe naht: Wir stellen Ihnen die passenden Berufe für Weltenbummler*innen, Übersetzungsliebhaber*innen und Plappermäuler vor – und natürlich auch den Bildungsweg dahin.
Ich muss nun einmal kurz Mama spielen: “Kinder, sucht euch einen Beruf, der euch Spaß macht! Ihr werdet viel Zeit (insgesamt ungefähr 10% eurer gesamten Lebenszeit!) am Arbeitsplatz verbringen. Das klingt erstmal anstrengend. Wenn ihr aber einen Job findet, bei dem ihr mit Leidenschaft und Herzblut dabei seid, fühlt es sich gar nicht wie arbeiten an. Geld und Prestige sind zweitrangig.”
Wenn Sie also nach dem Schulabschluss auf der Suche nach der perfekten Ausbildung oder dem perfekten Studium sind, horchen Sie in sich hinein: Was erfüllt Sie mit Freude? Irgendwas mit Medizin? Irgendwas mit Kindern? Mit Sport? Oder vielleicht irgendwas mit… Sprachen? Dann sind Sie hier richtig!
Fremdsprachenkorrespondent*in: ein Beruf für kommunikative Allrounder
Zuallererst müssen wir eine Unterscheidung treffen: Es gibt Fremdsprachenberufe und Berufe mit Fremdsprachen. Beide haben natürlich mit Sprachen zu tun. In Fremdsprachenberufen arbeiten Sie aber direkt mit der Sprache, sie ist der Gegenstand Ihres Jobs. In Berufen mit Fremdsprachen dagegen ist die Sprache ein wichtiges Werkzeug – Ihr Fachgebiet ist aber ein anderes.
Als Fremdsprachenkorrespondent*in gehören Sie zur zweiten Kategorie. In diesem Beruf sind Sie nämlich Spezialist*in für die fremdsprachliche Kommunikation und können damit ganz vielfältige Aufgaben in den unterschiedlichsten Branchen übernehmen. Meetings organisieren, mit Geschäftspartner*innen aus aller Welt telefonieren, ausländische Gäste betreuen und einfache Übersetzungs- und Dolmetscharbeiten erledigen – all das zählt zu den Aufgabengebieten der Fremdsprachenkorrespondent*innen. Es sind also nicht nur gute Fremdsprachenkenntnisse gefragt, sondern auch eine gehörige Portion betriebswirtschaftliches Know-how, interkulturelle Kompetenz, Kommunikationsstärke und Organisationstalent. In der Ausbildung lernen Sie zum einen die Grundlagen von zwei Fremdsprachen Ihrer Wahl, gepaart mit Übersetzen, mündlicher Kommunikation, Korrespondenz und Auslandskunde. Hinzu kommen Fächer wie Informationsverarbeitung, internationale Wirtschaft, Zeitmanagement, Office Skills, Management und Organisation.
In den meisten Bundesländern können Sie die Ausbildung zum*zur Fremdsprachenkorrespondent*in mit einer Mittleren Reife beginnen. Ein kleiner Tipp für die Abiturient*innen: Oft lässt sich die Ausbildung auf nur ein Jahr verkürzen, Sie haben also ganz schnell einen Berufsabschluss in der Tasche. Auch das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, aber keine Sorge: Wir beraten Sie gerne!
Übersetzer*in und Dolmetscher*in: Darf’s ein bisschen Europaparlament sein?
Okay okay, nicht jede*r Übersetzer*in und Dolmetscher*in kann im Europaparlament oder im Weißen Haus arbeiten. Mit dieser Ausbildung haben Sie aber die Möglichkeit, etwas ganz Großes zu machen und ein bisschen Geschichte mitzuschreiben (oder mitzusprechen). Wem es eine Nummer kleiner reicht, der arbeitet für ein Wirtschaftsunternehmen, in einem Übersetzungsbüro oder sucht sich freiberuflich seine Kund*innen selbst aus.
Wir erinnern uns an die eben definierte Unterscheidung: Übersetzer*in und Dolmetscher*in gehört eindeutig in die erste Kategorie, es ist ein Fremdsprachenberuf. Die Sprachen sind das Handwerkszeug, der Kern der täglichen Arbeit und müssen perfekt beherrscht werden. Das allein reicht aber nicht aus. Die meisten Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen spezialisieren sich auf ein Fachgebiet, zum Beispiel Wirtschaft oder Naturwissenschaft, um als Expert*in auf dem Markt besonders gefragt zu sein. Und an ein paar IT-Skills führt heute in den meisten Berufen kein Weg mehr vorbei. Spezielle Übersetzungssoftware, Translations-Memory-Systeme und Neural Machine Translation – alles Tools, die ein*e Übersetzer*in und Dolmetscher*in heute beherrschen muss.
Die Ausbildung besteht daher nicht nur aus dem reinen Erlernen von Fremdsprachen. Trotzdem gehören Sprachkompetenz und interkulturelle Kompetenz zu den wichtigsten Inhalten. Wenn Sie Dolmetscher*in werden möchten, sind auch eine enorm hohe Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit essentiell, schließlich müssen Sie längere Textabschnitte im Kopf behalten und in der Zielsprache wiedergeben. All das wird natürlich in der Ausbildung vermittelt und geübt, geübt, geübt.
Ausbildung plus Studium
Und die Ausbildung zum*zur Übersetzer*in und Dolmetscher*in hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn Sie möchten, machen Sie den Bachelor-Abschluss gleich mit. Zum Beispiel an der Euro Akademie Bamberg. Hier können Sie parallel zur Ausbildung und auf die Unterrichtszeiten abgestimmt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt Fachübersetzen studieren. Wenn Sie sich erst nach Abschluss Ihrer Ausbildung für ein Bachelor-Studium entscheiden, können Sie nach einer intensiven Vorbereitung eine externe Bachelorprüfung an der Hochschule für Angewandte Sprachen in München absolvieren – auch ohne vorheriges Begleitstudium. Auch an der Würzburger Dolmetscherschule ist ein begleitendes Studium oder ein nachträglicher Bachelor-Abschluss problemlos möglich.
International Administration Manager (ESA): Fremdsprache trifft Wirtschaft
Globalisierung, Digitalisierung, Internationalität, Zukunftssicherheit – hübsche Buzzwords, die Sie auf der Ausbildungssuche bestimmt schon tausendmal gelesen haben. Bei der ESA-Ausbildung treffen sie aber tatsächlich zu. Was ein ESA ist, fragen Sie sich? Die ESA (European Schools of Higher Education in Administration and Management) ist eine internationale Prüfungsorganisation, mit der die Euro Akademie kooperiert, um die Ausbildung zum International Administration Manager anzubieten. Dadurch liegt ein Vorteil schon gleich auf der Hand: Die Ausbildung ist international vergleichbar. Die Leistungen werden im ECTS-Credit-System angegeben und Absolvent*innen erhalten das International Diploma der ESA. Sie können sich also problemlos für Jobs oder Studiengänge im Ausland bewerben.
Aber was macht ein International Administration Manager genau (außer sich über seine tollen Jobchancen im In- und Ausland zu freuen)? Die Ausbildung verbindet betriebswirtschaftliches Know-how mit einer fundierten Sprachausbildung. Sie werden also in jedem international agierenden Unternehmen gebraucht. Und jetzt wird es spannend, denn innerhalb der Ausbildung können Sie sich für eine von vier Fachrichtungen entscheiden. Sie können sich also ganz auf Ihre persönlichen Interessen und Stärken konzentrieren.
Office Management (Europasekretär*in)
In der Fachrichtung Office Management kombinieren Sie mindestens drei Fremdsprachen mit betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Kompetenz. Als Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Management und als erste*r Ansprechpartner*in internationaler Wirtschaftspartner sind Sie die führende Kontaktperson für die interne und externe Kommunikation. So können Sie zum Beispiel als Assistenz der Geschäftsführung arbeiten, mit internationalen Geschäftspartner*innen korrespondieren oder Geschäftsreisen planen.
Marketing Management
Sind Sie kreativ, medienaffin und das Internet ist Ihr zweites Zuhause? Dann ist die Fachrichtung Marketing Management Ihre erste Wahl. Als Spezialist*in für internationales Marketing kümmern Sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit und die Produktwerbung eines global agierenden Unternehmens.
Tourism and Event Management
Reisefreudige Organisationstalente sind in der Fachrichtung Tourism and Event Management gut aufgehoben. Es warten abwechslungsreiche Jobangebote auf Sie, zum Beispiel die Organisation von Messen, Tagungen und Konzerten oder die Konzeption neuer touristischer Produkte.
Health Management
Medizin und Sprachen vereinen? Das geht mit der Fachrichtung Health Management. Gesundheitsmanagement, Gesundheitsökonomie und Wirtschaftsenglisch mit dem Schwerpunkt Gesundheit sind Teil der Ausbildung. So werden Sie zu einer gefragten Expertin oder einem gefragten Experten ausgebildet und können als Manager*in in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder großen Gemeinschaftspraxen arbeiten.
Und, war Ihre perfekte Ausbildung dabei? Oder suchen Sie doch irgendwas mit Kindern oder irgendwas mit Medizin? Wie Sie sich auch entscheiden: Wir wünschen Ihnen ganz viel Erfolg auf Ihrem Berufsweg! Wenn Sie noch Fragen haben, beraten unsere Mitarbeiter*innen Sie gerne vor Ort.
Bildquelle Beitragsbild: ©Maridav /shutterstock.com[su_spacer]