Buchvorstellung und Interview mit der Ökotrophologin und Kochbuchautorin Cora Wetzstein
In der Frühstückspause schnell zwischen zwei Mails in den Schokoriegel beißen, um zwölf kurz zum Dönerladen um die Ecke, abends eine lieblos belegte Stulle und dann mit einer Tüte Chips auf die Couch. Eine Horrorvorstellung für Sie?
Dann geht es Ihnen genauso wie Cora Wetzstein. Die freiberufliche Kochbuchautorin experimentiert bereits seit über elf Jahren mit Zutaten, Gewürzen, Kräutern und Co. – und gibt ihre Inspirationen für eine kreative und gesunde Küche mit Begeisterung an ihre Leser weiter. Die studierte Ökotrophologin, die ihr Volontariat im bekannten Münchner Gräfe und Unzer Verlag gemacht hat, weiß als zweifache Mutter und Familien-Managerin ganz genau, dass die Zeit oft knapp ist. Wie man sich und seinen Lieben trotzdem etwas Leckeres für den Proviant-Rucksack zaubern kann, verrät sie in ihrem kürzlich erschienenen Kochbuch „Lunch im Glas“. Anlass genug für uns, ein Interview mit ihr zu führen.
Warum ist Lunch so wichtig?
Das Wichtigste daran ist eigentlich, dass man eine Pause macht, den Arbeitsplatz verlässt und Gehirn und Körper Erholungszeit gönnt, um für den restlichen Arbeitstag wieder Elan zu haben. Ein Snack liefert Energie und versorgt das Gehirn mit Kohlenhydraten, die es benötigt, um arbeiten zu können. Bekommt es diese Kohlenhydrate nicht, werden wir unkonzentriert – keine gute Voraussetzung für effektives Arbeiten.
Ist es gesünder, mittags etwas Warmes zu essen als sich abends zuhause den Bauch vollzuschlagen?
Warmes Essen heißt ja nicht zwangsläufig, dass man sich damit den Bauch vollschlagen muss. Ob man mittags oder abends warm essen möchte, ist einfach eine persönliche Vorliebe. Wichtig ist nur, dass man regelmäßig isst, um leistungsfähig zu sein. Wer lieber abends kocht, der kann ja mittags einen Salat aus dem Glas essen oder, wenn es noch schneller gehen soll, Joghurt mit Früchten und ein paar Nüssen.
Was kann man gegen das Nachmittagstief – auch bekannt als Fressnarkose oder Schnitzelkoma – tun?
Gerichte wählen, die satt machen, aber nicht träge – statt Currywurst mit Pommes ein Thaicurry mit Reis oder eben eines der Gerichte aus „Lunch im Glas“. Die sättigen mit Eiweiß aus Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten und Milchprodukten sowie Ballaststoffen aus Gemüse und Getreideprodukten. So tankt man Energie statt Völlegefühl und Müdigkeit. Außerdem bringt ein kleiner Spaziergang nach dem Essen den Kreislauf in Schwung und macht munter, egal, was man gegessen hat.
Wie gehst Du beim Konzipieren Deiner Rezepte vor? Worauf achtest Du?
Ich finde es schön, wenn die Rezepte eine bunte Mischung bieten und für jeden Geschmack etwas dabei ist. Ich persönlich mag Kreationen mit regionalen und saisonalen Zutaten, mixe die aber auch gerne mit neuen Lebensmitteln, die ich entdecke, und hoffe, so einen modernen Mix zu kreieren. Wichtig sind mir auch natürliche Zutaten, die ohne künstliche Zusatzstoffe auskommen.
Wie viel Zeit muss man sich in der Regel für Deine Rezepte im Glas nehmen?
Man kommt mit 30 Minuten Zubereitungszeit pro Rezept aus. Ich denke, das ist das Maximum, das man am Abend noch investieren möchte, um für den nächsten Tag etwas vorzubereiten. Dafür hat man aber auch gleich zwei Portionen im Glas – ein Single hat damit also schon für zwei Tage vorgekocht. Und weil die Zutaten im Glas luftdicht verpackt sind, halten sie im Kühlschrank locker zwei Tage.
Kommen in Deinem neuen Rezeptbuch auch Vegetarier auf ihre Kosten?
Ja, natürlich. Es gibt auch ein eigenes Kapitel mit Müslis und Obstsalaten, die von Haus aus vegetarisch sind. Aber auch bei den Salaten und Suppen gibt es vegetarische Rezepte.
Was ist Dein persönliches Lieblingsrezept aus „Lunch im Glas“?
Der Orangen-Hähnchen-Salat.
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