Lesetipp: Teamteaching – eine Chance für Lehrer und Schüler

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Neu ist die Idee des Teamteachings nicht. Warum es diese Lehrmethode bislang nicht in die vorderen Reihen der Klassenzimmer geschafft hat und warum es wichtig ist, diese Form des Unterrichtes zu fördern, lesen Sie in unserem Beitrag.

Teamarbeit wird immer wichtiger – in Unternehmen und Schulen. Wer nicht mit anderen zusammenarbeiten kann, hat heute schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt. Begonnen hat diese Entwicklung in den 1960er Jahren, als man verstand, dass stupide Produktionstätigkeiten abgelöst werden würden von Aufgaben, die den technischen Fortschritt beflügeln. Damals hatte sich auch die Idee des Teamteachings entwickelt. Es dürfte wohl finanzielle Gründe haben, warum sich das Lehren im Team bisher nicht durchsetzen konnte.

Kindertageseinrichtungen – hier hat Teamteaching Tradition

Dabei gibt es durchaus Institutionen, in denen Teamteaching bereits Tradition hat. In Kindergärten, Kinderkrippen und im Hort arbeiten Erzieher täglich ganz selbstverständlich im Team. Jeder Pädagoge bringt andere Fähigkeiten mit, kann den Kindern andere Dinge vermitteln, wirkt mit seiner individuellen Persönlichkeit.

Projektunterricht fördert Kreativität und Teamfähigkeit

Im heutigen, digitalen Zeitalter sind Kompetenzen wie Kreativität und die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen, Teamfähigkeit sowie die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen gefragt. Im Projektunterricht, der sich am Alltag orientiert und bei dem sich Schüler das Wissen fachübergreifend und in sinnvollen Zusammenhängen aneignen, werden diese Kompetenzen nachhaltig gefördert. Umfassende Projekte aber fordern die Begleitung der Schüler durch mehrere Lehrkräfte – hier ist Teamteaching gefragt.

Fachbuch Teamteaching für Erzieher und LehrerSchon alleine die zunehmende Heterogenität in den Klassen ruft nach neuen Unterrichtsformen, um allen Schülern gerecht zu werden und niemanden auszugrenzen. Vom gemeinsamen Unterrichten durch zwei oder mehr Pädagogen profitieren Lehrer und Schüler. Lehrkräfte arbeiten nicht mehr als Einzelkämpfer – sie bereiten den Unterricht gemeinsam vor, führen ihn durch und werten ihn anschließend aus. So lernen auch die Lehrenden voneinander und reflektieren ihr Tun.

Die Lernenden erfahren dadurch, wie Kooperation und Zusammenarbeit funktioniert. Außerdem bekommen sie mehr Aufmerksamkeit und Feedback von den Lehrkräften – was sich zusätzlich positiv auf das Lernen auswirkt.
Herausforderungen für Lehrkräfte

Während Erzieher als Teamworker ausgebildet sind, ist es bei Lehrern durchaus üblich, als Einzelkämpfer im Schulalltag unterwegs zu sein. Für einen gemeinsamen Unterricht müssen sich die Lehrkräfte abstimmen, Kompromisse schließen und inhaltliche sowie zeitliche Flexibilität zeigen. Das erfordert eine intensive Kommunikation miteinander.

Fachbuch für Erzieher und Lehrer mit Praxisbezug

Das Fachbuch „Teamteaching – Eine neue Kultur des Lehrens und Lernens“, das im Beltz Verlag erschienen ist und sich an Erzieher sowie Lehrer richtet, ist eine praxisorientierte Einführung in das Thema.

Vorteile des Teamteachings im Überblick:

1. Teamteaching ist effektiver für das Lernen
Lernende sind nicht auf einen Lehrstil fixiert, sie haben die Möglichkeit, verschiedene Herangehensweisen zur Vermittlung von Wissen kennenzulernen und zu nutzen.

2. Teamteaching ist professioneller
Auf die Lernenden zugeschnittenes Lernen, das die Kooperation untereinander fördert und soziale und kommunikative Kompetenzen entwickelt, braucht mehr als Frontalunterricht. Lehrer werden zu Lernbegleitern, die Schüler beim selbstständigen Aneignen von Inhalten unterstützen.

3. Teamteaching ist chancengerechter
Integration und Inklusion sind heute in aller Munde. Schüler sind eigenständige Individuen mit völlig unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften. Teamteaching gibt Raum für Individualität. Schüler lernen nach persönlichen Neigungen, im eigenen Tempo.

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