„Der Hass gegen Minderheiten muss ein Ende haben“

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In Bad Mergentheim findet heute die Wahl des Jugendgemeinderats statt. Eine Kandidatin – und Schülerin der Euro Akademie Tauberbischofsheim – steht Rede und Antwort.

Teresa Rosenitsch, 18 Jahre alt und Schülerin an der Euro Akademie Tauberbischofsheim (angehende Erzieherin in der PIA1-Klasse), hat sich als Kandidatin für den Jugendgemeinderat in der Kurstadt Bad Mergentheim aufstellen lassen. Wir haben gestern mit ihr über ihr politisches Engagement gesprochen.

Morgen findet die Wahl statt. Sind Sie aufgeregt?

Es ist das erste Mal, dass ich für ein öffentliches Amt kandidiere, also ja, ich bin aufgeregt.

Was hat Sie zu Ihrer Kandidatur für den Jugendgemeinderat bewogen?

Ich beschäftige mich schon länger mit Politik, bin Sprecherin der Grünen Jugend Bad Mergentheim und habe mit anderen Jugendlichen die Linksgrüne Jugend Main-Tauber-Kreis gegründet. Mir liegen Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Feminismus sehr am Herzen, deshalb war die Kandidatur für den Jugendgemeinderat der nächste logische Schritt, um diese Themen auch auf kommunaler Ebene zu vertreten.

Gibt es konkrete Dinge, die Sie während Ihrer zweijährigen Amtszeit umsetzen möchten?

Ich möchte das Jugendhaus Marabu neu aufleben lassen, durch Veranstaltungen wie Konzerte oder Poetry Slams. Diese Veranstaltungen, welche es auch in der Vergangenheit schon gab, möchte ich in Zukunft besser promoten.

Ein weiteres Anliegen ist es mir, einen Unverpackt-Laden nach Bad Mergentheim zu holen, damit auch hier plastikfreies Einkaufen möglich ist.

Des Weiteren möchte ich mich für mehr Klima- und Umweltschutz einsetzten und diese Themen auch in den Gemeinderat einbringen.

Denken Sie, dass der Jugendgemeinderat in Bad Mergentheim etwas bewegen kann bzw. hat dieses Gremium in der letzten Amtsperiode konkrete Dinge bewirkt?

Ja, der Jugendgemeinderat kann definitiv etwas bewirken, wenn er das denn möchte.

Ich finde es schade, dass sich der scheidende Jugendgemeinderat kaum politisch beteiligt hat. Abgesehen von einer großen Party habe ich kaum etwas von der Arbeit des Jugendgemeinderats mitbekommen.

Finden Sie, dass in Deutschland genügend auf die Thematiken und Wünsche der Jugendlichen eingegangen wird?

Definitiv NEIN!

Die Antwort der Bundesregierung auf die Forderungen der Fridays for Future Bewegung ist es, das Pariser Klimaabkommen zu brechen. Die Stimme von Millionen Jugendlichen und Zehntausenden WissenschaflterInnen wird bewusst ignoriert.

Was halten Sie von einem allgemeinen Wahlrecht ab 16 Jahren?

Ich bin für das Wahlrecht ab 14 Jahren, damit das gigantische Ungleichgewicht zwischen älteren und jungen WählerInnen ausgeglichener ist.

Das Wahlrecht ab 16 Jahren, welches es in Baden-Württemberg bei Kommunalwahlen bereits gibt, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Können Sie sich vorstellen, sich auch später weiterhin politisch zu engagieren?

Auf jeden Fall! Ich werde mich weiterhin für eine ökologische, soziale und offene Gesellschaft einsetzen.

Haben Sie politische Vorbilder?

Nein, aber ich lasse mich gerne von Menschen aus meinem direkten Umfeld inspirieren und motivieren. Gerade in der Grünen Jugend habe ich viele tolle Persönlichkeiten kennengelernt und viel Rückenwind erfahren.

Wenn Sie Bundeskanzlerin wären, wofür würden Sie Ihre politische Macht nutzen?

Ich würde alles tun, um das 1,5° Ziel einzuhalten,

Das Sterben auf dem Mittelmeer, globale Ungerechtigkeit, Ausländerfeindlichkeit und der Hass gegen Minderheiten müssen ein Ende haben.

Wo liegen Ihre Interessen abseits der Politik bzw. welche Hobbies haben Sie?

Ich gehe sehr gerne schwimmen und bin Rettungsschwimmerin bei der DLRG-Gruppe Bad Mergentheim. Außerdem höre ich gerne Musik und tanze gerne.

Wenn dann noch Zeit übrigbleibt, verbringe ich diese am liebsten mit meinen FreundInnen.

Vielen Dank für Ihre Antworten & viel Erfolg für die Wahl morgen!

Ich habe zu danken. ;D

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.