Gute Noten – schlechte Noten: Gedanken zur Notengebung

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Wir nähern uns der Phase der großen Notengebung. Die Zeugnisse sind im Anmarsch. Während zu Beginn des Semesters häufig der Neuanfang steht, steigt die Spannung gegen Ende des Semesters und jetzt geht es um die Frage: Was krieg ich zurück für das, was ich in diesem Semester geleistet habe?

Es kommt mir manchmal vor wie Lohntüten, die am Ende des Halbjahres verteilt werden. Lohn für die getane Arbeit. Noten sollen eigentlich den Leistungsstand reflektieren und werden doch häufig als „Belohnung“ angesehen. Und wehe dem, sie fallen nicht gut aus …

Was sind eigentlich Noten? Was sollen sie bewirken? Und wie werden sie von den Schülern wahrgenommen?

Fangen wir mit der ersten Frage an: Noten sollen die Leistungen der Schüler beurteilen und einschätzen. Sie können ihnen zeigen, wo sie im Vergleich stehen und geben auch Außenstehenden wie Eltern und potentiellen Arbeitgebern einen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Schülers. Gute Noten machen stolz.

Und was sollen sie bewirken? Sie sollen dem Schüler den Weg weisen. Muss ich noch mehr lernen? Oder bin ich ganz gut und kann mich erst mal zurücklehnen und darauf vertrauen, dass ich auch ohne viel Stress im kommenden Jahr gut mitarbeiten kann? Noten schätzen die Schüler ein und sie können vor allem eines: motivieren … oder auch demotivieren.

Bleibt die letzte Frage offen: Wie wird die Notengebung von den Schülern selbst wahrgenommen? Ich finde, das ist eine Frage, die ich weitergeben sollte.
Schreiben Sie doch selbst einmal: Wie nehmen Sie Noten wahr und welche Bedeutung haben diese für Sie?

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Autor

Barbara Tauber

Barbara Tauber, ehemalige Dozentin an der Euro Akademie Berlin, betreute bis August 2017 das Projekt "Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas" federführend. Sie engagiert sich für eine neue Lernkultur: Schüler gestalten aktiv und eigenverantwortlich ihren Lernprozess, Dozenten werden zu Coachs, die diesen Lernprozess unterstützen und begleiten. In diesem Blog schildert sie Erfahrungen aus ihrem pädagogischen Alltag.