Lerntagebuch schreiben

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Seit vergangener Woche haben unsere SchülerInnen „normalen“ Unterricht. Die SchülerInnen verbinden mit diesem Unterricht laut Stundenplan eindeutig alles, was man so von Schule her kennt: Noten, Klausuren, Lehrende, die den Unterricht bestimmen.

Nun möchten wir unseren Unterricht „erwachsenengerecht“ gestalten. Wir möchten auf Augenhöhe arbeiten und keine Abhängigkeitsverhältnisse schaffen. Weder als Macht der Lehrenden, die die Noten verteilen, noch als Passivität der SchülerInnen, die keine Verantwortung für ihren eigenen Lernweg übernehmen.

Als einen ersten Schritt in Richtung selbstbestimmtes Lernen haben wir bereits während des Theaterprojekts „Lerntagebücher“ eingeführt. Oder, wie ein Schüler es ausdrückte: unser eigenes Lehrbuch. Sie haben ihre Gedanken und Gefühle notiert und dabei „mitgedacht“, wohin der Ausbildungsweg sie führen soll. Was können sie aus dem Unterricht mitnehmen? Was erfahren sie in der Praxis und wo kann Unterricht dazu noch Futter liefern?

Eine Schülerin resümierte: „Ich habe das schon früher gemacht, als ich noch selbstständig war, Tagebuchschreiben. Da konnte ich mir Ziele setzen, reflektieren, was etwas bringt und den Erfolg der angewandten Strategien auswerten.“

Je mehr SchülerInnen Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen, desto spannender wird der Unterricht.

Autor

Barbara Tauber

Barbara Tauber, ehemalige Dozentin an der Euro Akademie Berlin, betreute bis August 2017 das Projekt "Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas" federführend. Sie engagiert sich für eine neue Lernkultur: Schüler gestalten aktiv und eigenverantwortlich ihren Lernprozess, Dozenten werden zu Coachs, die diesen Lernprozess unterstützen und begleiten. In diesem Blog schildert sie Erfahrungen aus ihrem pädagogischen Alltag.