Miniserie Ehrenpflegas: „Und jetzt hat sogar der letzte Honk verstanden, dass es systemrelevant ist.“

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Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat sich etwas Neues ausgedacht, um die Generation Z für die generalistische Pflegeausbildung zu begeistern: die YouTube-Miniserie „Ehrenpflegas“. Klingt erstmal nach Fremdscham und peinlichen „Yo Kids, Pflege ist genauso knorke wie dieses Tok-Tok“-Momenten. Tatsächlich ist die Serie aber unterhaltsam, hochwertig produziert und prominent besetzt – und manchmal auch richtig berührend.  

Boris (Danilo Kamperidis), Miray (Lisa Vicari) und Harry Potter alias Katrin (Lena Klenke) gehen gemeinsam in die erste Klasse der Pflegeschule. Dabei arbeiten die drei in verschiedenen Bereichen: Altenpflege, Kinderpflege und Krankenpflege – echt general[istisch]eben.  

Zwischen Freundschaft, Liebe und WG-Leben finden sie sich in der Welt der Pflegeberufe zurecht, haben ihre ersten Praxiseinsätze und kommen auch mit traurigen Themen wie Demenz und Tod in Kontakt. Das ist manchmal hart und anstrengend, aber immer sehr menschlich – „es ist halt einfach so das echte Leben“, wie Miray feststellt.

Die Miniserie ist Teil der Ausbildungsoffensive „Mach Karriere als Mensch!“. Mit dieser Kampagne möchte das BMFSFJ die neue Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann bekannter machen und junge Menschen für die Pflegeberufe gewinnen. Denn ein Job in der Pflege ist nicht nur zukunftssicher, sondern auch erfüllend – und gerade hier werden Fachkräfte dringend gebraucht. „Mit der Miniserie ‘Ehrenpflegas’ wollen wir die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abholen und genau dort erreichen, wo sie sich Informationen holen: in den sozialen Netzwerken“, erklärt Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey. „Ansprechen wollen wir aber genauso Menschen mit dem Wunsch nach beruflicher Neuorientierung.“ 

Kritik auf Twitter

Produziert wurde Ehrenpflegas von Constantin Entertainment, eines der größten deutschen TV-Produktionsunternehmen. Kein Wunder also, dass die Aufmachung lustig und oft auch ziemlich überzogen ist. Doch das gefällt nicht jedem: Auf Twitter hagelte es negative Kommentare. „Ehrenpflegas zu attestieren, für Pflege zu werben ist, als würde man Fack ju Göhte als Werbefilm fürs Lehramt bezeichnen“, meint zum Beispiel Ludwig Montag(@Krankenpflegel).  Und Franka (@xviewbot209) schreibt: “Ich bin für meine Patienten weder ‘alter’ noch ‘bruder’, ‘SCHWESTEER’ und meistens nicht mal ‘du’. Für die nötige Distanz. Das ist wichtig für mich und den Patienten. Nur #Ehrenpflegas machen das eben anders, alter.“ 

Was meinen Sie? Holt Ehrenpflegas die Jugendlichen mit Humor ab oder macht sich die Miniserie über Pflegeberufe lustig? Hier können Sie die Serie anschauen. 

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Beitrags hieß es, die Macher*innen des Films „Fack ju Göthe“ hätten „Ehrenpflega“s produziert. Das ist so nicht korrekt. Die Produktionsfirma von „Ehrenpflegas“, Constantin Entertainment, ist eine Tochterfirma der Produktionsfirma von „Fack ju Göthe“, der Constantin Film AG.

Jo, ihr Swaggernauten! Eine Pflegeausbildung ist unlügbar bombe AF. Gleich hier mailden!

Autor

Anna Rüppel

Anna Rüppel ist mit 1,78 m die Größte, wenn es um Ausbildung und Beruf geht. Als Kind war sie kleiner. Von April 2019 bis November 2022 schrieb sie kleinere und größere Artikel für das Euro Akademie Magazin.