Scheitern gehört zum Leben – bleiben Sie positiv

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Dass sogar Weltmeister scheitern, haben wir gerade erlebt. Keiner dachte ernsthaft daran, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft sich schon in der Vorrunde von der WM verabschieden würde – das erste Mal in der WM-Geschichte. Auch im Berufsleben können wir scheitern. Wie Sie mit Niederlagen und nicht in Erfüllung gegangenen Träumen erfolgreich umgehen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Egal, welches Ziel wir verfolgen – ob wir eine Ausbildung absolvieren, ein Studium beginnen oder im Beruf eine neue Stelle antreten – wir stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Nicht immer gelingt uns das.

Das Scheitern gehört nicht zu den Dingen, über die wir gerne reden. Wenn Sie ein Ziel nicht erreicht haben, werden Sie sich erst einmal einfach nur schlecht fühlen. Wut, Trauer und Enttäuschung machen sich breit. Und das ist auch völlig gesund. Damit wir nämlich aus unserem Scheitern lernen, müssen wir auch negative Gefühle zulassen und unser Handeln reflektieren, um anschließend mit voller Tatkraft und Mut zu neuen Ufern aufzubrechen.

Scheitern ist blöd. Warum wir Niederlagen trotzdem brauchen?

Überlegen Sie sich, wie Kinder ihre Fähigkeiten entwickeln. In den ersten Lebensjahren lernen wir so viel, wie nie wieder im Leben. Das funktioniert nur durch üben, üben und nochmals üben. Ein Kleinkind fragt sich nicht, ob es nochmal versuchen soll auf den Kletterturm zu steigen, wenn es doch schon zehnmal vorher daran gescheitert ist. Wir lernen nur deshalb, uns auf zwei Beinen fortzubewegen, weil wir unermüdlich hinfallen und wieder aufstehen. Ohne Fehler keine Entwicklung.

Wir brauchen also das Scheitern, um uns weiterzuentwickeln, um neue Dinge zu erfahren und unsere Persönlichkeit zu formen. Wer nie Widerstände im Leben meistern muss, kann kein Durchhaltevermögen entwickeln.

Der Erfinder Thomas Alva Edison hatte eine sehr positive Sicht auf das Scheitern – das beflügelte ihn, nie aufzugeben: „Ich bin nicht gescheitert, ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.“ Edison hat im Laufe seines Lebens zahlreiche Patente entwickelt – die teilweise heute noch im Einsatz sind – und diese an Unternehmen verkauft.

Aber, nicht immer ist es gut, an einer Sache oder Idee festzuhalten. Wenn Sie merken, Sie treten auf der Stelle, weil Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt nicht gefragt sind oder Sie nicht am richtigen Platz im Leben sind, brechen Sie besser Ihr Vorhaben ab und überdenken Ihre Ziele und Ihr Handeln.

Es gehört eine große Portion Mut dazu, sich ein Scheitern einzugestehen aber: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie auch negative Gefühle zu, lassen Sie sich beraten, wenn Sie beispielsweise merken, dass der gewählte Beruf nicht zu Ihnen passt. Und dann – beginnen Sie neu. Ihre Erfahrungen nehmen Sie mit.

Das können Sie nach einer Niederlage tun:

1. Das Worst-Case-Szenario

Malen Sie sich aus, was im schlimmsten Fall passieren könnte – Sie werden merken, dass die meisten Dinge nicht wirklich schlimm sind. Und dass es immer eine Lösung für ein Problem gibt.

2. Erkennen Sie Ihren Mut an

Wenn Sie an etwas gescheitert sind, haben Sie vorher etwas gewagt. Denken Sie daran, dass Sie ganz schön mutig waren.

3. Denken Sie nicht zu lange über Ihren Misserfolg nach

Natürlich ist es sinnvoll, dass Sie sich Gedanken darüber machen, warum Sie gescheitert sind und was Sie vielleicht hätten besser machen können. Überlegen Sie sich, was Sie beim nächsten Mal anders machen möchten und welcher Weg besser zu Ihnen passt. Gehen Sie wieder mutig an Ihr nächstes Ziel heran.

4. Verzeihen Sie sich Ihre Fehler

Ja, Sie haben bestimmt Fehler gemacht – die machen wir alle. Trotzdem sollten Sie nicht zu hart zu sich selbst sein. Bleiben Sie selbstbewusst, Ihr Wert als Mensch wird nicht durch eine Niederlage verringert.

Letztendlich liegt es an unserer Sichtweise, ob wir gestärkt aus einem gescheiterten Projekt hervorgehen oder nicht. Resilienz nennt man die innere Stärke, Misserfolge und Krisen unbeschadet zu überstehen oder sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Widerstandsfähigen Menschen hilft eine optimistische und kreative Einstellung zum Leben. Das Beste daran: Resilienz kann man lernen!

 

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.