Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen gut. Laut Berufsbildungsbericht stieg die Zahl der Ausbildungsverträge im letzten Jahr wieder an. Eine Ausbildung zu absolvieren, ist attraktiver geworden – auch für Abiturienten. 2017 gab es mehr Ausbildungsstellen als in den Jahren zuvor.
In vielen Berufen gibt es zwei Ausbildungswege – die schulische Ausbildung an einer Fachakademie oder Berufsfachschule und die duale Ausbildung in einem Betrieb. Für welche Möglichkeit der beruflichen Bildung Sie sich entscheiden, hängt auch maßgeblich davon ab, wie Ihr Berufswunsch aussieht.
Gesundheit und Soziales: Anstieg schulischer Ausbildungen
Möchten Sie Kinder in Ihrer Entwicklung unterstützen, ihr kreatives Potential erkennen und fördern? Dann sind Sie in einer schulischen
Ausbildung zum Erzieher,
Kinderpfleger oder
Sozialassistent bestens aufgehoben. An Fachschulen bekommen Sie wichtige theoretische Grundlagen für einen pädagogisch qualifizierten Umgang mit dem Nachwuchs. Während Ihrer Praktika setzen Sie Ihr gelerntes Fachwissen dann in die Tat um.
„Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens ist seit 2005 um 33.200 (+23,3 %) gestiegen. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem zunehmenden Bedarf an Fachkräften im Gesundheitswesen einschließlich der
Altenpflege zu sehen“, so im aktuellen Berufsbildungsbericht zu lesen.
Auch
Physiotherapeuten,
Masseure und medizinische Bademeister und
Ergotherapeuten werden ausschließlich an Fachakademien wie der
Euro Akademie ausgebildet. Im therapeutischen Bereich ist es von großer Bedeutung, sich zunächst ein fundiertes medizinisches Grundwissen anzueignen, bevor es ans Praktizieren geht.
Die schulische Ausbildung ist ebenso für den
Beruf des Dolmetschers und Übersetzers ein praxisnaher Zugang zu diesem international ausgerichteten Arbeitsfeld. Auch hier bekommen Sie Ihr Wissen von qualifizierten Dozenten der Fachschulen übermittelt. Auslandsaufenthalte und Praktika ergänzen die schulische Ausbildung und machen Sie zusätzlich fit für die Praxis.
Nachholbedarf bei der Berufsorientierung
Das Interesse junger Erwachsener mit Studienberechtigung, die also das Abitur in der Tasche haben, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Heute gibt es mehr Abiturienten in Ausbildung als Hauptschulabgänger. Damit alle Schüler in Haupt-, Realschule und Gymnasium umfassend über berufliche Möglichkeiten informiert werden, gibt es seit Dezember 2017 einen Beschluss der Kultusministerkonferenz mit der
„Empfehlung zur Beruflichen Orientierung an Schulen“. Dieser beinhaltet eine fächerübergreifende berufliche Orientierung zu Ausbildung und Studium in Theorie und Praxis.
Herausforderungen in der Ausbildung
Laut Berufsbildungsbericht ist die Ausbildungssituation sehr gut – Deutschland hat die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa – dennoch gibt es einige Herausforderungen, die es in den nächsten Jahren zu meistern gilt.
Gerade in den sozialen Berufen und in den Pflegeberufen ist ein
Fachkräftemangel schon heute deutlich spürbar. Hier ist das Ziel, die Berufsbildung zu stärken, so dass die Ausbildung eine attraktive Alternative zum Studium darstellt. Auch ausländische Arbeitskräfte sind als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel vorgesehen.
Die Digitalisierung im Beruf schreitet rasant voran. Manche Tätigkeitsbereiche wird es in einigen Jahren nicht mehr geben, andere kommen hinzu. Schüler, Auszubildende und Berufstätige auf diese neuen Aufgaben vorzubereiten und ihnen digitale Kompetenzen zu vermitteln, gehört zu den wichtigsten Zielen innerhalb der Schul- und Berufsbildung in den nächsten Jahren.
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