Bulimielernen – eine Gefahr für Ihre Zukunft

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Beim Bulimielernen wird der Stoff schnell aufgenommen und spätestens nach der Prüfung wieder vergessen. Im Laufe des Bildungswegs passiert es immer wieder, dass wegen Zeitmangel oder aus Faulheit auf diese Weise gepaukt wird. Doch das birgt Gefahren für Ihre berufliche Zukunft.

Den Begriff gibt es erst seit ein paar Jahren, doch das Phänomen besteht sicherlich schon ewig: Bulimielernen ist weit verbreitet, sowohl unter Schülern als auch unter Auszubildenden und Studenten. Zwar sollten es gerade diejenigen, die sich gezielt auf ihr Berufsleben vorbereiten, besser wissen, doch manche Fächer verleiten einfach stark dazu. Im späteren Arbeitsalltag kann das allerdings zu großen Problemen führen.

Was ist Bulimielernen eigentlich?

Sicherlich kennen Sie das auch: Eine Prüfung oder Abfrage rückt immer näher. Der zu lernende Stoff macht Sie aber so gar nicht an. Schließlich setzen Sie sich erst am Abend vorher oder sogar erst am Morgen des Tests hin und „fressen“ so viele wichtige Fakten wie möglich in sich hinein. Es geht darum, schnell viel Wissen in den Kopf zu kriegen, für das es Punkte gibt.

In der Prüfung „kotzen“ sie dann alles auf einmal wieder aus. Sie lassen die gerade erst aufgenommenen Stichworte raus und keines davon kommt wieder. Gespeichert haben Sie den Stoff nur im Kurzzeitgedächtnis und Sie sind froh, sich von dieser Last befreien zu können.

Was hängenbleibt

Sie können davon ausgehen, dass von allem Wissen, das Sie per Bulimielernen zu sich nehmen, schon nach ein paar Tagen absolut nichts in Ihrem Kopf übrig bleibt. Ich selbst habe während meiner Schulzeit Geschichte nur so gelernt und weiß bis heute nicht, was in acht Schuljahren im Geschichtsunterricht passiert ist.

Glücklicherweise arbeite ich nicht als Historikerin. Wer aber in der Ausbildung oder im Studium ist, benötigt in der Regel den Stoff für seinen späteren Beruf. Selbst wenn sich also das Bulimielernen nicht in den Noten niederschlägt und Ihre Wissenslücken auch im Vorstellungsgespräch nicht auffallen, werden diese Sie im Arbeitsalltag irgendwann einholen.

Stoff mehrmals anschauen

Natürlich können Sie das vermeiden. Das geht sogar ziemlich einfach. Häufig kommen Sie schon sehr weit, wenn Sie sich das Material insgesamt zweimal vornehmen. Setzen Sie sich ein paar Stunden nach dem Unterricht hin und lesen ihre dazugehörigen Notizen oder das entsprechende Kapitel im Buch durch.

Wenn Sie dabei mit einem Marker direkt Wichtiges hervorheben oder sich Stichpunkte an den Rand schreiben, umso besser! Sie werden sehen, dass Ihnen das Lernen danach viel leichter fällt. Es hilft übrigens auch ungemein, im Unterricht schon gut aufzupassen und mitzuarbeiten.

Die Lerngruppe bringt’s

Wenn es natürlich so einfach wäre, sich hinzusetzen und den Unterrichtsstoff durchzulesen, gäbe es das Problem des Bulimielernens vermutlich nicht. Den meisten steht etwas Mächtiges im Weg: der innere Schweinehund. Ihn zu besiegen, ist entsetzlich hart, vor allem alleine.

Wer allerdings mit anderen zusammen in einer Lerngruppe büffelt, kann sich nicht so leicht vor der Aufgabe drücken. Das würde nämlich nicht nur bedeuten, dass Sie selbst eventuell schlechtere Noten bekommen, sondern auch Ihre Kollegen würden leiden. Es fällt schwer, die anderen hängenzulassen, daher setzt man sich dann doch mit ihnen zusammen und nimmt sich Zeit, die Unterrichtsthemen konzentriert zu erarbeiten.

Fazit

Es gibt Mittel und Wege, das Bulimielernen zu vermeiden. Das bringt Ihnen nachhaltig mehr Wissen und ist außerdem wesentlich entspannter. Wer in der letzten Minute erst lernt, spürt bis zu diesem Moment, wie sich der Druck innerlich aufbaut. Das schlechte Gewissen nagt an Ihnen und die Angst, in der Prüfung total zu versagen, nimmt zu. Sparen Sie sich diesen Stress – es ist ja eigentlich ganz einfach.

Autor

Katharina Boyens

Katharina Boyens ist Germanistin und Anglistin mit einem Faible fürs Schreiben. Von März 2016 bis Januar 2021 bereicherte sie das Euro Akademie Magazin mit lesenswerten Beiträgen in verschiedenen Rubriken.