Ausbildungsvergütung für Pflegehelfer*innen: Sachsen-Anhalt macht sich „auf den Weg“

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Was, wenn man als angehende*r Pflegehelfer*in schon von Tag eins der Ausbildung an für seine Arbeit vergütet würde? In Sachsen-Anhalt könnte das ab August 2023 Realität sein.

Ob an unserem Standort in Bitterfeld-Wolfen, in Halle oder in Weißenfels – jede*r, der im Spätsommer 2023 an der Euro Akademie in die Ausbildung zum*r Pflegehelfer*in startet, kann mit einer Ausbildungsvergütung rechnen. Im März hat der Landtags-Finanzausschuss in Sachsen-Anhalt den Weg dafür freigegeben, in der vergangenen Woche hat auch das Kabinett einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen, der nun in den Landtag eingebracht werden soll. Die zuständige Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) will im Landeshaushalt dafür in diesem Jahr rund 2,4 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Ursprünglich war die Ausbildungsvergütung für Pflegehelfer*innen bereits 2022 Teil eines Plans zur Verwendung von Corona-Sondervermögen, wurde dann aber doch nicht rechtzeitig umgesetzt.

Höhe der Vergütung

Jetzt endlich können sich die Auszubildenden in diesem Pflegeberuf über eine finanzielle Unterstützung freuen. Basis für die Ausbildungsvergütung ist der Mindestausbildungslohn, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung jährlich festlegt. Für 2023 wurde die Mindestausbildungsvergütung mit 620 Euro beziffert, ab dem Ausbildungsjahr 2024 steigt sie auf 650 Euro. Die Landesregierung hofft, den Ausbildungsberuf dadurch attraktiver für junge Schulabgänger*innen zu machen und so langfristig mehr Personal in den Pflegebereich zu locken.

Jetzt endlich können sich die Auszubildenden in diesem Pflegeberuf über eine finanzielle Unterstützung freuen. Basis für die Ausbildungsvergütung ist der Mindestausbildungslohn, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung jährlich festlegt. Für 2023 wurde die Mindestausbildungsvergütung mit 620 Euro beziffert, ab dem Ausbildungsjahr 2024 steigt sie auf 650 Euro. Die Landesregierung hofft, den Ausbildungsberuf dadurch attraktiver für junge Schulabgänger*innen zu machen und so langfristig mehr Personal in den Pflegebereich zu locken.

„Die Attraktivität dieser Ausbildungsberufe für junge Menschen muss dringend erhöht werden, auch um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Die Ausbildungsvergütung ist dabei ein sehr wichtiger Baustein. Bis 2035 braucht Sachsen-Anhalt rund 24.000 neue Arbeitskräfte in der Pflege.“

(Sozialministerin Petra Grimm-Benne)

Regelung auf Bundesebene

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will so mit eigenen Mitteln die Zeit überbrücken, bis es auch auf Bundesebene eine Entscheidung zu finanziellen Regelungen in Gesundheitsberufen gibt. Denn der Bund plant, eine Schulgeldfreiheit und die Zahlung einer Ausbildungsvergütung in diesem Sektor zu ermöglichen. Doch die geplante Novellierung der Berufsgesetze kann noch auf sich warten lassen.

Pflegehelfer*in – ein abwechslungsreicher Beruf mit Zukunft

Pflegehelfer*innen stellen das Bindeglied zwischen Pflegefachkräften, Bewohner*innen und Patient*innen sowie ihren Angehörigen dar. Mit der Pflegehilfe-Ausbildung können ausgelernte Kräfte in allen Versorgungsbereichen der Pflege arbeiten, wie etwa Seniorenwohn- und Altenpflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Tagesstätten und Tageskliniken, Einrichtungen der Kurzzeitpflege und Rehabilitation, aber auch in Krankenhäusern und Kliniken. Dort unterstützen sie bei Pflege und Betreuung von hilfs- und pflegebedürftigen Menschen aller Altersstufen. Die vollzeitschulische Ausbildung kann in nur einem Jahr absolviert werden, als Zugangsvoraussetzung genügt der Hauptschulabschluss. Und wie geht es nach der Ausbildung weiter? Im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung zum*r Pflegefachmann*frau haben Pflegehelfer*innen nach Ausbildungsabschluss die Chance, sich weiterzuqualifizieren.

Bildquelle Beitragsbild: © photocrew1/shutterstock.com

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.