Fünf Tipps zur Selbstdarstellung im Netz während der Bewerbungsphase

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Schauen sich Personaler die Online-Profile der Bewerber an? Vielleicht nicht alle, aber viele ganz bestimmt. Daher sollten Sie Ihre Selbstdarstellung im Netz noch einmal gründlich unter die Lupe nehmen, bevor Sie Ihre Bewerbung verschicken. Wir haben fünf Tipps für Sie, was Sie auf alle Fälle beachten müssen.

Sobald Sie Ihre Bewerbung an Unternehmen versenden, rufen Sie diesem quasi zu: „Hallo! Hier bin ich. Schaut mich an!“ Heutzutage ist das Problem, dass der Chef es nicht unbedingt beim Lebenslauf und Anschreiben belässt. Gerade, wenn ein Bewerber interessanter wird und er daraus eine erste Vorauswahl getroffen hat, guckt er noch ein bisschen gründlicher hin. Und im Internet findet man so einiges.

1 – Ego-Googeln: Wie sieht Ihre Selbstdarstellung im Netz eigentlich aus?

Aber was genau findet der potenzielle Chef online über Sie? Die Antwort darauf sollten Sie auf jeden Fall kennen. Verschaffen Sie sich daher regelmäßig einen Überblick darüber, was in den Weiten des Internets mit Ihrem Namen in Verbindung steht. Suchen Sie nach Ihrem Namen! Das ist übrigens immer empfehlenswert, egal ob Sie sich gerade bewerben oder nicht. Gerne auch mit unterschiedlichen Suchmaschinen.

Noch besser ist es, wenn Sie Tools wie Google Alerts oder Talkwalker Alerts nutzen. Diese speichern Ihre gewünschten Suchkombinationen und berichten Ihnen regelmäßig, falls diese auf irgendeiner Seite auftauchen.

2 – Vorsicht bei Fotos

Oftmals sind die ersten Ergebnisse der Suchmaschinen die Profile in den sozialen Netzwerken. Und dort wird der Personaler zunächst Ihre Fotos durchstöbern. So macht er sich schnell ein Bild davon, was Sie so treiben, was Ihre Hobbys sind und was Ihnen wichtig ist.

Achten Sie hier auf jeden Fall darauf, was Sie mit der Öffentlichkeit teilen und nutzen Sie die Privatsphäreneinstellungen. Viele verwenden die Portale, um ihre Selbstdarstellung im Netz aufzupolieren, aber das reicht doch auch innerhalb des Freundeskreises. Stößt Ihr Wunscharbeitgeber nur auf Bilder, auf denen Sie betrunken feiern, ist seine Meinung von Ihnen ganz schnell im Keller. Ähnliches gilt für Fotos, auf denen Sie gewalttätig wirken oder zu viel Haut zeigen.

Haben Sie außerdem eine große Leidenschaft, die sofort ersichtlich ist, überlegen Sie, ob diese eventuell nachteilig für Sie ausgelegt werden könnte. Beispielsweise ist es okay, Fußballfan zu sein – sogar auf Fotos. Dennoch kommt ein Schnappschuss von Ihnen, auf dem Sie oben ohne mit Bierdose in der Hand das Vereinslied schmettern nicht ganz so gut an.

3 – Äußerungen in den sozialen Netzwerken

Als nächstes nehmen Sie sich Ihre Posts vor. Vertreten Sie radikale Meinungen oder sind Sie vielleicht oft beleidigend und herablassend? Oder ziehen Sie sogar ab und zu so richtig über Ihren früheren Arbeitgeber her? Dann sind Sie bei Ihrem Traumjob ganz schnell draußen. Schließlich werden dort professionelle Leute gesucht, die konstruktiv Kritik äußern und sachlich argumentieren können.

Überprüfen Sie auch hierzu, wie Ihre Einstellungen zur Privatsphäre aussehen. Gegebenenfalls lohnt es sich auch, darüber nachzudenken, das eigene Verhalten im Online-Bereich zu ändern. Trolle mag nämlich keiner – und das war es dann mit der rühmlichen Selbstdarstellung im Netz.

4 – Berufliche Angaben

Die Tatsache, dass Recruiter das Internet durchforsten, können Sie natürlich auch zu Ihren Gunsten nutzen. Nachdem Sie alle möglichen Schandflecke entfernt haben und für die Öffentlichkeit womöglich kaum noch Informationen übriggeblieben sind, geben Sie den Suchenden, was sie wollen. Füttern Sie sie mit Daten über sich, die Sie ins rechte Licht rücken!

Hierfür bieten sich vor allem die Plattformen Xing und LinkedIn an. Dort können Sie sich ein berufliches Profil zulegen, Ihre Kompetenzen auflisten, Ihren Werdegang anlegen sowie an Ihrer professionellen Selbstdarstellung im Netz feilen. Das sollte sich natürlich alles mit dem decken, was Sie auch in Ihrer Bewerbung angeben.

Für Arbeitgeber, die ganz genau hinsehen, vernetzen Sie sich zusätzlich mit interessanten Meinungsführern aus der Branche und treten Sie einschlägigen Gruppen bei. Das wirkt engagiert und beeindruckend. Sehen Sie das Ganze einfach als Erweiterung Ihrer Bewerbung.

5 – Beiträge in Foren

Bei Ihnen ist in den sozialen Netzwerken noch lange nicht Schluss? Posten Sie auch fleißig in Foren, geben Ihre Meinung zum Besten und bieten Ratschläge an? Das ist nicht schlimm, aber unter Umständen sollten Sie dort eher Ihre Anonymität wahren. Wenn Sie sich mit Ihrem Klarnamen auf Ratgeberseiten tummeln, muss Ihnen bewusst sein, dass jeder sieht, worüber Sie sich informieren. Und einen zukünftigen Arbeitgeber geht nun wirklich nicht alles etwas an.

Gerade wenn es sich um Seiten zu Gesundheitsthemen oder Beziehungsproblemen handelt, nutzen Sie lieber einen anderen Namen. Sonst kann es passieren, dass Sie wegen einer Krankheit, zu der Sie sich informiert haben, nicht eingestellt werden – auch wenn das natürlich offiziell nicht der Grund ist.

Autor

Katharina Boyens

Katharina Boyens ist Germanistin und Anglistin mit einem Faible fürs Schreiben. Von März 2016 bis Januar 2021 bereicherte sie das Euro Akademie Magazin mit lesenswerten Beiträgen in verschiedenen Rubriken.