Was Digitalisierung mit uns macht

0

Digitalisierung ist kein Trend. Es gab zwar eine Zeit davor, aber eine Zeit danach wird es wohl nicht geben. Wir befinden uns mitten in einem epochalen Umbruch. Die Digitalisierung bewirkt eine grundlegende Veränderung unserer Umgebung, des Alltags und sogar unserer Lebensweise.

Es gab viele Veränderungen in der Vergangenheit: Einmal sind wir Menschen vom Baum gestiegen und haben angefangen auf der Erde aufrecht zu laufen. Danach entdeckten wir das Feuer und entwickelten das Rad, die Dampfmaschine, das Produktionsband (Henry Ford), die Kaffeemaschine, das Tamagotchi, die Handys, die Computer, die E-Mails, die Smartphones und zuletzt kam die ständige Erreichbarkeit.

Digitalisierung hat Auswirkungen auf unser Leben

All diese Veränderungen hatten Auswirkungen auf unser Leben und haben die Welt in kleinen aber radikalen Schritten nachhaltig verändert. Die Digitalisierung ist die aktuellste aber vielleicht auch die grundlegendste Veränderung der letzten Jahrhunderte, da die neuen Technologien in alle Bereiche unseres Lebens vorgedrungen sind. Das hat unser Leben, den Umgang miteinander, unsere Art zu kommunizieren, einzukaufen etc. beeinflusst und verändert – ob wir es wollen oder nicht.

Was Digitalisierung mit uns macht

Die meisten Menschen sind von der digitalen Entwicklung nicht begeistert und begegnen allen Veränderungen mit Misstrauen oder sogar Angst. Hinzu kommt, dass viele die Digitalisierung und den Nutzen, den wir Menschen davon haben, nicht richtig verstehen. Was ist Digitalisierung überhaupt, wie funktioniert sie und wie können wir von ihr profitieren?

Die Digitalisierung ist zum einen eine Vereinfachung der wiederkehrenden Aufgaben durch Leistung der Rechner und die statistische Auswertung der vorhandenen Daten und somit ein Beitrag aus der Ansammlung diverser Daten, logische Schlüsse zu ziehen, um diese für zukünftige Entscheidungen zu verwenden.

All das klingt ein wenig kompliziert, ist es auch, weil die Analyse von Big Data nicht nur enorme Rechnerkapazitäten benötigt, sondern auch die daraus resultierenden Ergebnisse dieser Analyse eine wahre Meisterleistung sind. Vereinfacht gesehen ist die Datensammlung nur ein statistisches Tool, welches aus vorhandenen Resultaten die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ergebnisses berechnet – je größer die Datenbank, desto treffender die Schlussfolgerung.

Das ist die größte Stärke von Big Data – die Fähigkeit jede Menge Daten über uns zu sammeln, zu analysieren und in nutzbare Algorithmen umzuwandeln.

Es scheint großartig, wenn aufgrund der digitalen, hochauflösenden Bilder, die über die Datenleitung mit einem Klick transportiert werden können, ein Experte eine treffende, manchmal auch lebensrettende Diagnose stellen kann, um einen Patienten Hilfestellung zu leisten.

Verblüffend ist es auch, wenn man bei Google sofort die am wenigsten mit Stau belastete Route vorgeschlagen bekommt oder wenn die Autokorrektur wie von Geisterhand noch während des Schreibens eines Textes, die korrekte Schreibweise bzw. die richtige grammatikalische Form vorschlägt.

Entscheidungen sollten wir nach wie vor selbst treffen

Letztendlich sind das alles nur Tools, die eine finale Entscheidung des Nutzers verlangen. Die Digitalisierung kann und wird uns den Alltag (auch den beruflichen) erheblich vereinfachen und erleichtern, aber nur dann, wenn wir die passenden Anwendungen für unsere Zwecke richtig nutzen. Wir sollten uns die Sache nicht ganz einfach machen und auch gut gemeinte Vorschläge digitaler Assistenten wie Siri und Alexa, nicht bedenkenlos akzeptieren und anwenden. Hier müssen wir Nutzer aktiv werden und die richtigen Entscheidungen selbst treffen.

Digitalisierung ist keine Gefahr, sondern eine Chance

Und da sind wir beim entscheidenden Punkt – die Digitalisierung ist an sich keine Gefahr, sondern eine große Chance, aber es kommt darauf an wie wir diese Chance zukünftig nutzen wollen. Wir müssen uns in Zeiten der digitalen Transformation auch selbst verändern wollen. Das ist nicht einfach, aber es ist die einzige Möglichkeit, dem Wandel, den die Digitalisierung mit sich bringt, standzuhalten. Das setzt voraus, dass wir uns für technische Neuerungen interessieren, uns immer wieder weiterentwickeln, weiterbilden und neue Techniken aneignen, um diese richtig anzuwenden.

Unsere Rolle richtig verstehen

Aber vor allem müssen wir unsere neue Rolle in der neuen digitalisierten Welt richtig verstehen und deuten: Nehmen wir als Beispiel die neuen Transporttechnologien. Es kommt eigentlich nicht darauf an, wie wir von A nach B kommen, es ist wichtig, warum wir es tun und was wir bei der Ankunft bewirken wollen. Der Transportweg soll nur ein paar grundlegende Bedingungen erfüllen: Es soll sicher, bequem und wenn möglich schnell sein. Ob wir selbst fahren, uns in ein Zug oder Flugzeug setzen oder von selbstfahrenden Fahrzeugen fahren lassen ist uns als Reisenden eigentlich egal. Die selbstfahrenden Autos können uns bei einer Dienstreise die anstrengende Anreise bequemer und einfacher machen, so dass wir uns auf unsere Arbeit, unseren Kunden oder das Meeting oder einfach nur auf unsere Gedanken konzentrieren können.

Lebenslanges Lernen

Wir sollten in der Lage sein, die neuen, großartigen Tools, die uns Digitalisierung zur Verfügung stellt, sinnvoll zu nutzen und anzuwenden. Der Schlüssel dafür liegt in der Aus- und Weiterbildung. Wenn man lernt diese Tools und Hilfsmittel richtig für sich einzusetzen, wird man in der Lage sein davon zu profitieren: Ein Landwirt wird eine zuverlässige Wettervorhersage aufgrund von Big Data sehr schnell für sich schätzen lernen oder ein Unternehmen freut sich, dass es seine Kunden besser kennenlernen kann.

Wir müssen uns auf den Umgang mit stetiger Veränderung und immer wieder neuem Lernen einstellen, um mit dem Wandel Schritt zu halten. Wenn Maschinen in der Lage sein werden Tätigkeiten auszuführen, die repetitiv sind, dann sollten wir vielmehr Fertigkeiten wie emotionale Intelligenz, Kreativität und flexibles Denken fördern. Qualifizierte Mitarbeiter sind das größte Kapital für die Firmen.

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter auf dem Digitalisierungsprozess begleiten, fördern und in sie investieren, profitieren von dem neuen Wissen und steigern so die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens.

Autor

Enisa Romanic

Enisa Romanic ist Trainerin und bietet unter Bürotrainingplus Seminare zum Office Management. Parallel dazu ist sie täglich in der Praxis als Assistentin tätig. Sie spricht Englisch, Französisch, Spanisch, Serbisch und Kroatisch und blickt nebem ihrem Studium als "International Management Assistant" an der AMA (Euro Akademie Lippstadt) auf zahlreiche Aus- und Weiterbildungen zurück. Für das Euro Akademie Magazin schreibt sie Kolumnen aus ihrer 18-jährigen Berufspraxis als Assistentin in unterschiedlichsten Branchen und Unternehmensbereichen.