Back to Bildungsmesse – die besten Tipps zum Nachmachen und Seinlassen

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Sie sind Schulabgänger*in und haben noch keinen Termin auf einer Berufs- und Ausbildungsmesse vereinbart? Dann aber huschhusch! Und lesen Sie vorher noch schnell unsere Dos und Dont’s! (Spoiler: Ganz unten finden Sie alle Messetermine im Überblick.)

Endlich sind sie wieder als Präsenzveranstaltung möglich: Berufs- und Ausbildungsmessen! Seit dem ersten pandemiebedingten Lockdown mussten Schulabgänger*innen auf dieses einzigartige Hilfsmittel verzichten. Dabei haben diese Messen für Schülerinnen und Schülern einen so großen Mehrwert. Man kann dort gezielt auf das Lieblingsunternehmen zugehen und erste Kontakte knüpfen. Aber auch wenn man ohne großen Plan dorthin kommt (natürlich sollte man das unter keinen Umständen tun – warum, erfahren Sie im folgenden Text), ist es nicht selten, dass man mit vielen Inspirationen oder sogar schon mit einer konkreten Berufsvorstellung nach Hause geht. Dazu sollte man einige Tipps befolgen. Und einige andere Dinge lieber unterlassen.

So wird’s gemacht: unsere 5 Dos

Vorbereitung ist alles

Auch wenn Sie noch keinen konkreten Zukunftsplan für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre haben, Ihren Messebesuch sollten Sie vorab planen. Natürlich nicht akribisch bis ins kleinste Detail – aber eine Vorstellung, für welche Berufsfelder Sie sich interessieren, welche Unternehmen sich dort vorstellen und für Sie spannend sind, sollten Sie schon haben. Wenn Ihr Schulabschluss erst in zwei bis drei Jahren ansteht, dient Ihnen der  Besuch einer Ausbildungsmesse erst einmal zur groben Orientierung: Welche Berufe gibt es überhaupt, welche Ausbildungsformen sprechen mich an, welche Unternehmen wirken sympathisch auf mich? Im letzten Schuljahr sollte die Zukunftsplanung schon etwas konkreter sein: Was will ich auf der Messe erreichen? Schaffe ich es, mit Recruiter*innen von fünf spannenden Unternehmen in Kontakt zu treten? Machen Sie es wie vor Klassenarbeiten: Schreiben Sie sich Karteikarten, auf denen Sie alle interessanten Firmen und deren grobe Eckdaten zusammenfassen. Bereiten Sie auch kurze Steckbriefe mit Ihren Kontaktdaten oder professionelle Visitenkarten vor, die Sie den Personaler*innen überreichen können. Klassische Bewerbungsmappen wechseln – auch aus Datenschutzgründen – auf Messen heute nur noch selten den Besitzer oder die Besitzerin.

Das Gespräch suchen

Sie interessieren sich brennend für die Ausbildung zum International Administration Manager und wollen unbedingt wissen, wie viele Sprachen man dazu bereits können muss? Warum herumdrucksen? Gehen Sie selbstbewusst auf die Firmenvertreter*innen zu. Sie werden es nicht glauben, aber die Menschen an den Ständen sind genau deswegen vor Ort: Um Sie zu beraten. Zeigen Sie Eigeninitiative und löchern Sie Mitarbeiter*innen mit Ihren Fragen. Häufig werden die Personaler*innen von Auszubildenden unterstützt, die Ihnen sicher gerne aus erster Hand von Ihrem Arbeitsalltag berichten. Kleiner Tipp: Wenn Sie zur schüchternen Sorte Mensch gehören, fangen Sie nicht bei Ihrem favorisierten Unternehmen an. Machen Sie erst einmal ein paar Probedurchläufe bei Unternehmen, die nicht ganz oben auf Ihrer Liste stehen. Wenn Sie sich dann warmgelaufen haben, können Sie entspannt auf den Stand Ihres Wunschunternehmens zusteuern.

Konkrete Fragen stellen

So ein Messetag kann für Standbetreuer*innen lang und ermüdend sein. Langweilen Sie Ihr Gegenüber nach Möglichkeit nicht mit profanen Fragen nach dem Gründungsjahr des Unternehmens, der Mitarbeiterzahl oder anderen Dingen, die sich auch leicht ergooglen lassen. Zeigen Sie, dass Sie bereits im Vorfeld recherchiert haben. Stellen Sie lieber konkrete Fragen, die den Ausbildungsgang betreffen, für den Sie sich interessieren. Erzählen Sie auch gerne ein wenig von sich, über Ihre Vorlieben und Hobbies – insbesondere, wenn diese für die Ausbildungsstelle von Interesse ist. Etwa Ihr Faible für spanische Literatur oder das französische Kino, wenn Sie eine Karriere als Fremdsprachenkorrespondent*in anstreben. So können Sie auch auf der persönlichen Ebene auf Tuchfühlung gehen und feststellen, ob der Ausbildungsbetrieb zu Ihnen passt.

Freundlich Authentisch sein

Niemand, wirklich niemand, möchte einen grummeligen Griesgram als Kolleg*in haben. Sind Sie also mehr so der mürrische Typ, versuchen Sie zumindest, am Messetag freundlich zu wirken. Spaß beiseite! Natürlich sollen Sie sich nicht verstellen, um anderen zu gefallen. Zeigen Sie sich so, wie Sie sind – aber möglichst von Ihrer Schokoladenseite. Auch wenn Sie aufgeregt sind, versuchen Sie, ein paar Höflichkeitsregeln zu beachten: Stellen Sie sich dem*r Unternehmensvertreter*in mit Vor- und Zuname vor, reichen Sie je nach Situation (und aktuell geltenden Corona-Maßnahmen) Ihre Hand oder den Ellbogen zum Gruß, hören Sie aufmerksam zu, wenn Ihr*e Gesprächspartner*in etwas sagt, halten Sie Blickkontakt. Und das wichtigste: Seien Sie authentisch!

Rahmenprogramm nutzen

Es gibt zwar ganz unterschiedliche Messekonzepte, jedoch bieten die allermeisten neben den obligatorischen Ständen auch ein Rahmenprogramm für Messebesucher*innen an. Dort können Sie beispielsweise erfahren, wie Sie das perfekte Anschreiben für Ihre Bewerbung formulieren, in Workshops das Vorstellungsgespräch trainieren oder an Vorträgen der Handels- oder Handwerkskammern zu individuellen Berufsbranchen teilnehmen und dabei viel Wissenswertes erfahren. Einige Messebetreiber bringen Aussteller und Besucher*innen auch zusammen, indem Sie vorab Kennenlerngespräche organisieren. Schauen Sie also möglichst früh auf der Messewebseite vorbei, um diese lohnenswerte Option wahrzunehmen.

Neben unseren hilfreichen Tipps möchten wir Sie auch noch kurz und prägnant auf ein paar No-Gos hinweisen.

Lieber sein lassen: unsere 5 Don’ts

Im Schlabberoutfit anrücken

Sicherlich fühlt man sich in seinen Lieblingsklamotten am wohlsten. Das ist aber kein Grund, sich in ausgebeulter Jogginghose und ausgetretenen Sneakers den potentiellen Arbeitgeber*innen zu präsentieren. Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung frisch gewaschen und sauber ist. Ein Messebesuch ist noch kein Vorstellungsgespräch – das heißt, Sie können sich etwas legerer kleiden. Dennoch sollten Sie Ihren Kleidungsstil dem Dresscode der Branche anpassen. Im Zweifelsfall gilt: lieber etwas overdressed als zu salopp.

Giveaways sammeln

Was war noch mal der Grund Ihres Messebesuchs? Sicher nicht die randvolle Tüte mit den Gummibärchen oder die Tatsache, dass Sie bis ins Jahr 2032 keine Kugelschreiber mehr käuflich erwerben müssen, weil Sie sämtliche Stände nach Werbekulis abgeklappert haben. Die Giveaways dienen eigentlich dazu, mit Bewerber*innen ins Gespräch zu kommen. Bedanken Sie sich höflich, wenn man Ihnen eine Textmarkerblume oder einen Fidget Spinner anbietet, und nutzen Sie die kleinen Werbeträger als Aufhänger für eine Unterhaltung über die Ausbildungsoptionen.

Hinter den Eltern verstecken

Manche Berufs- und Ausbildungsmessen sind bewusst auf Werktage gelegt, um sie in Klassenverbänden mit Lehrer*innen und Mitschüler*innen zu besuchen. Einige finden aber auch nach Feierabend und am Wochenende statt, so dass Ihre Eltern Sie begleiten können. Selbstverständlich ist die Berufswahl eine weitreichende Entscheidung, in die Sie Ihre Familie mit einbeziehen sollten. Kaum jemand kennt Sie und Ihre Interessen und Talente besser als Ihre Eltern. Dennoch wollen die Firmen Sie kennenlernen – nicht Mama und Papa. Niemand wird Ihnen verübeln, dass Sie Eltern oder auch Freund*innen mit an den Stand bringen. Aber lassen Sie sich von der schlagfertigen Freundin oder dem redseligen Vater nicht die Show stellen. Das ist Ihr Auftritt, Sie sind die Hauptperson. Klären Sie das am bestens bereits im Vorfeld, damit es am Stand des Lieblingsunternehmens nicht zu Hahnenkämpfen kommt, die Sie nicht in einem guten Licht erscheinen lassen.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Hatten wir Sie im ersten Teil auf die Wichtigkeit der Messevorbereitung hingewiesen, so möchten wir Ihnen jetzt auch eine ordentliche Nachbereitung ans Herz legen. Wir gehen davon aus, dass Sie sich während der Messe fleißig Notizen zu den Ansprechpartner*innen gemacht oder gar Visitenkarten gesammelt haben. Dann können Sie nun zeitnah Lebenslauf und Anschreiben erstellen, das auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten ist. Adressieren Sie die Bewerbung direkt an die Kontaktperson von der Messe und bedanken Sie sich für das Gespräch. Solange die Erinnerungen noch frisch sind, fällt Ihre Bewerbung auf fruchtbaren Boden. Wenn Sie zu lange warten, wäre es schade um den zeitaufwändigen Messebesuch.

Zu große Erwartungen

Sie haben alles gegeben, aber Ihr Wunschunternehmen meldet sich einfach nicht? Verzagen Sie nicht! Natürlich können Sie noch einmal in der Personalabteilung anrufen und höflich nachfragen. Aber Sie müssen sich gleichzeitig bewusst sein, dass eine Berufs- und Ausbildungsmesse eine Veranstaltung ist, an der sich Arbeitgeber*innen und Ausbildungssuchende erst einmal unverbindlich beschnuppern können. Haben Sie lieber keine zu großen Erwartungen, um eine handfeste Enttäuschung zu vermeiden. Sollten Sie leer ausgegangen sein, lohnt ein Blick auf die drei großen Online-Ausbildungsportale. Dort werden Sie sicher fündig:

Messetermine 2022

Auch unsere Euro Akademien sind auf den zahlreichen Berufs- und Ausbildungsmessen vertreten, die in diesem Sommer endlich wieder vor Ort stattfinden dürfen. Unsere Kolleg*innen freuen sich darauf, Sie kennen zu lernen – und zwar an folgenden Orten:

JULI

12.07.2022 Euro Akademie Bamberg und Nürnberg an der Vocatium in Nürnberg

12.07.2022 Euro Akademie Trier an der Vocatium in Trier

AUGUST

26. + 27.08.2022 Euro Akademie Dortmund an der Einstieg Dortmund

SEPTEMBER

10.09.2022 Euro Akademie Chemnitz an der Ausbildungsmesse “Schule mach Betrieb” in Mittweida

17.09.2022 Euro Akademie Chemnitz an der Ausbildungsmesse “Schule mach Betrieb” in Freiberg

21.09.2022 Euro Akademie Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Roßlau an der Bildungsmesse 2022

22.09.2022 Euro Akademie Chemnitz an der Jobmesse Chemnitz

24.09.2022 Euro Akademie Chemnitz an der Ausbildungsmesse “Schule mach Betrieb” in Döbeln

OKTOBER

07. + 08.10.2022 Euro Akademie Mainz an der Berufsinformationsmesse Rheinhessen 2022

08.10.2022 Euro Akademie Chemnitz an der Ausbildungsmesse “Mach was!”

15.10.2022 Euro Akademie Aschaffenburg auf dem Berufswegekompass

Bildquelle Beitragsbild: ©IfT GmbH

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.