Homeoffice und mobiles Arbeiten – Chancen und Risiken

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Seit Corona hat sich das mobile Arbeiten in die Arbeitszimmer, Küchen und Wohnstuben der Republik geschlichen. Viele Arbeitgeber*innen sahen das gerade zu Anfang skeptisch. Was passiert, wenn fast alle Mitarbeiter*innen sich nicht mehr auf dem Flur begegnen, keine Absprachen von Tür zu Tür möglich sind? Und ist das Arbeiten von zu Hause aus tatsächlich angenehmer als im Unternehmen? Dass es auch nach der Pandemie mehr mobiles Arbeiten geben wird, steht fest. Die Folgen sind gerade noch nicht abzusehen.

Laut einer Online-Befragung der Hans-Böckler-Stiftung von Mitte bis Ende Juni 2020 möchten fast die Hälfte der 6309 Befragten, nämlich 48 Prozent, auch nach der Pandemie so viel von zu Hause aus arbeiten wie während der Corona-Krise. Das mit 77 Prozent mit Abstand am häufigsten genannte Argument für Homeoffice war die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Außerdem denken rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen, dass sie von zu Hause sogar effektiver arbeiten können als an ihrem Arbeitsplatz im Unternehmen.

Zufriedenheit bei Arbeitgeber*innen größer

Auch das Österreicher IMAS-Institut und das Institut für Arbeitsforschung und Arbeitspolitik haben sich die bisherigen Erfahrungen von Unternehmen und Arbeitnehmer*innen einmal genauer angesehen. Was die Zufriedenheit im Homeoffice angeht, haben sogar die Arbeitgeber*innen mit mehr als zwei Drittel die Nase vorn, während bei den Erwerbstätigen gut die Hälfte mit dem heimischen Schreibtisch zufrieden ist, so im Beitrag „Homeoffice verändert künftige Arbeitswelt“ von orf.at zu lesen.

Euro Akademie im Distanzunterricht: Kreative und schnelle Umsetzung

Auch die Auszubildenden der Euro Akademie waren 2020 und auch 2021 für Wochen im Distanzunterricht. Dank der Kreativität und Motivation von Lehrkräften und Schüler*innen konnte der Unterricht der schulischen Ausbildungen fast wie gewohnt weitergehen. Die Auszubildenden zum*r Physiotherapeut*in und Masseur*in und med. Bademeister*in der Euro Akademie Berlin haben sogar praktische Übungen umgesetzt. Aber auch Homeschooling will gelernt sein: Viele Schüler*innen sitzen seit der Corona-Krise täglich länger vor dem Bildschirm. Sich feste Arbeits- und Lernzeiten einzurichten hilft da enorm. Dass das dringend nötig ist, hat auch die Studie der Hans-Böckler-Stiftung im Ergebnis: Rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen sagen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit nicht mehr so klar sind. Etwas über die Hälfte von ihnen ist seit der Krise für Arbeitgeber*innen, Kolleg*innen oder Kund*innen länger erreichbar.

Die Corona-Krise hat, so tragisch ihre Auswirkungen leider sind, die Digitalisierung in Schulen und Unternehmen enorm beflügelt. Und damit haben sich die Möglichkeiten, unabhängig von einem fixen Ort zu lernen und zu arbeiten explosionsartig ausgedehnt. Wolfgang Mazal vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Uni Wien hält eine Mischung aus mobilem Arbeiten und Präsenzarbeit für die beste Wahl.

Bildquelle Beitragsbild: © Dean Drobot /shutterstock.com

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.