So werden Sie zum Sparfuchs – während der Ausbildung über die Runden kommen

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„To make ends meet“ – eine nette Metapher im Englischen, die symbolisiert, wie schwer es ist, dass sich das Ende des Monats und das Ende des Geldes treffen. Denn oft ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig – insbesondere, wenn man sich noch in der Ausbildung befindet und sowieso nicht so viel Gehalt reinkommt. Wie man auch ohne zeitraubenden Nebenjob das Beste rausholen und vielleicht auch noch was auf die hohe Kante legen kann, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Da ein Nebenjob oft zusätzlich Zeit und Nerven kostet und auch der Erlaubnis durch den*die Ausbilder*in bedarf, bleibt Auszubildenden oft nur die Möglichkeit, die Ausgaben zu reduzieren, wenn von dem oft überschaubaren Gehalt wenigstens ein paar Taler im Sparschwein landen sollen. Um an dieser Stellschraube zu drehen, können Sie als Auszubildende*r unsere Tipps befolgen:

Staatliche Unterstützung

Nicht nur während des Studiums kann man auf den beliebten Zuschuss, der durch das Bundesausbildungsförderungsgesetzes geregelt ist und meist einfach kurz „BAföG“ genannt wird, zugreifen. Auch als Schüler oder Schülerin an der Euro Akademie erhalten Sie diese Ausbildungsbeihilfe. Der Staat möchte Jugendlichen auf diese Weise ermöglichen, eine Ausbildung entsprechend ihrer Interessen und Neigungen zu ergreifen – unabhängig vom finanziellen Polster der Eltern. Das Beste daran: Im Unterschied zum Kredit für Studierende muss das Schüler-BAföG nicht zurückgezahlt werden.

Der Azubi-Ausweis

Wenn Sie an der Euro Akademie eine schulische Ausbildung beginnen, stellen wir Ihnen einen Schülerausweis aus. Mit diesem erhalten Sie viele Vergünstigungen, etwa im Schwimmbad, Kino, Theater oder Museum. Mitunter zahlen Sie dort nur die Hälfte des regulären Preises. Diese Chance sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Kostenloses Girokonto

Viele Banken bieten für junge Menschen, die sich noch in der Ausbildung befinden, ein gebührenfreies Girokonto an. Vergleichen lohnt sich bei diesen „jungen Konten“, denn oft schließen die Verträge auch eine Kreditkarte ohne zusätzliche Gebühren ein. Zudem unterscheidet sich auch die Altersgrenze: Bei manchen Banken kann man bis zum 30. Lebensjahr von der Kontoführungsbefreiung profitieren, bei anderen nur bis 27. Gerade Direktbanken, die sich zwar durch weniger Kundenservice auszeichnen, haben attraktive Angebote für Azubis.

Versicherungen

Beim Start in die (finanzielle) Unabhängigkeit, die für viele Jugendliche mit der Ausbildung beginnt, sollte man sich auch Gedanken über notwendige Versicherungen machen. Während die Beträge für die Sozialversicherungen (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung) von Arbeitnehmer*in und Arbeitgeber*in zu gleichen Teilen gezahlt und direkt vom Gehalt abgezogen werden, muss der *die Arbeitnehmer*in für alle zusätzlich abgeschlossenen Versicherungen alleine aufkommen. Nicht alle Versicherungen sind dringend nötig: Eine private Rentenversicherung, Rechtschutz- oder Hausratversicherung kann man auch nach der Ausbildung noch abschließen. Absolut empfehlenswert ist jedoch eine Haftpflichtversicherung. Wie schnell ist einem das Smartphone des Freundes runtergefallen oder man hat sich versehentlich auf die teure Gucci-Sonnenbrille der Freundin gesetzt? Da es in solchen Fällen schnell teuer werden kann, ist es hilfreich, wenn die Haftpflichtversicherung einspringt. Grundsätzlich sind Kinder in der Privathaftpflicht der Eltern mitversichert. Dies gilt auch noch während die Kinder zur Schule gehen, sich in der Wartezeit zwischen Schulausbildung und Berufsausbildung sowie in der ersten Ausbildung oder im Studium befinden und noch nicht verheiratet sind.

Handy, Laptop & Co.

Telefonanbieter werben mit speziellen Konditionen für Schüler*innen und Studierende. Ob Sie lieber von einem günstigeren Preis profitieren oder über mehr Datenvolumen verfügen möchten, entscheiden Sie dabei selbst. Wenn Sie für Ihre Ausbildung oder auch zum Privatvergnügen einen neuen PC oder Laptop benötigen, sollten Sie Ihren Ausbildungsvertrag griffbereit haben. Viele Hersteller gewähren dann einen Rabatt von etwa 10 Prozent auf ihre Hard- und Software. Hier haben Sie also großes Einsparungspotenzial.

Die Steuererklärung

Für die meisten ist sie jedes Jahr aufs Neue eine Qual – dennoch ist sie die Mühe wert: die Steuererklärung. Sie können Schul- beziehungsweise Ausbildungsgebühren, Fahrtkosten und BAföG-Zinsen als Werbungskosten angeben und dafür eine Steuerrückzahlung erhalten. Auch einen Computer und anderes Büromaterial, das Sie für Ihre Ausbildung benötigen, lassen sich von der Steuer absetzen. Lohnsteuerhilfevereine unterstützen Sie als Anfänger*in bei Ihrer Steuererklärung. Oft fließen so zwischen 500 und 1.000 Euro zurück in Ihre Haushaltskasse. Dafür lohnt es sich doch, einen Tag lang Zettel zusammenzusuchen und zu sortieren.

In den Urlaub fahren

Ob Sie nun die Steuerrückzahlung oder das Geburtstagsgeld der Großeltern nutzen, um sich in den Ferien eine schöne Urlaubsreise zu gönnen – Sie müssen ja nicht gleich alles auf den Kopf hauen. Vielleicht müssen es ja nicht unbedingt die Malediven sein? Der Sand auf Amrum ist ähnlich weiß wie der auf den Koralleninseln im indischen Ozean. Und das Bahnticket dahin wesentlich günstiger als eine Flugreise. Vom ökologischen Fußabdruck ganz zu schweigen. Auch innerhalb Deutschlands finden sich viele attraktive Urlaubsgebiete. Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, wird das vielen Reisenden wieder bewusst. Soll es doch lieber in einen Club in den Süden gehen, so empfehlen wir Pauschalangebote. Dadurch vermeiden Sie versteckte Kosten und üble Überraschungen.

Sportlich unterwegs

Sport ist Mord – zumindest fürs Portemonnaie. Der monatliche Beitrag fürs Fitnessstudio, die Zehnerkarte fürs Yoga oder die Ausrüstung zum Tauchen. All das kostet. Doch es gibt auch günstigere Möglichkeiten, fit zu bleiben. Joggingschuhe zu kaufen ist ein vergleichbar geringer finanzieller Aufwand und wenn man die erst mal hat, kann man kostenlos durch Wald, Wiesen und Parks sprinten. In manchen Wäldern gibt es sogenannte Trimm-Dich-Pfade, die während des Laufs für gymnastische Abwechslung sorgen. Oder Sie nutzen den örtlichen Spielplatz, während die Kinder schon das Sandmännchen schauen. Im Netz finden sich einige Ideen, wie man die Spielgeräte umfunktioniert. Im Sommer ist die Dauerkarte für das städtische Schwimmbad ein „heißer“ Tipp.

Die Frisur sitzt

Männer oder Frauen mit einer schnittigen Kurzhaarfrisur kennen das Problem: Alle vier Wochen muss man sich in die Hände des*der Coiffeur*in begeben, wenn man nicht rumlaufen will wie der letzte Wookiee. Und das geht ins Geld. Nicht selten sind bei einem Friseurbesuch zwischen 50 und 100 Euro weg. Dabei bieten viele Friseurstudios an, sich als Frisurenmodell für einen Bruchteil des Preises die Haare schneiden zu lassen. Der Trick: Den Haarschnitt nimmt in diesem Fall nicht der*die Meister*in vor, sondern der*die Auszubildende. Nun müssen Sie keine Angst um ihr Aussehen haben, denn der Azubi wird nicht alleine auf sie losgelassen. Ein wachsames Auge hat Sie im Blick und nicht selten schneidet der*die Chef*in am Ende noch einmal nach. Also: minimales Risiko und extra Karmapunkte, weil der Lehrling hier auch mal zum Zuge kommt.

Das Haushaltsbuch

Es klingt schwer nach Tradwives: das Haushaltsbuch. Aber ist es wirklich ein Relikt aus einer Zeit, als die Hausfrau ihrem gut verdienenden Mann noch alle Ausgaben, die für den Haushalt notwendig waren, mit Zetteln belegen musste? Nein. Die Tatsache, dass es viele Apps gibt wie myMoney oder den Finanzguru, weist darauf hin, wie wichtig es auch im 21. Jahrhundert ist, einen Überblick über seine Finanzen zu haben. Dank einer akribischen Buchführung merkt man sofort, wo das Loch in der Haushaltskasse klafft – und kann es zielgerichtet beheben.

Es gibt viele Möglichkeiten zu sparen, ohne dass der Spaß am Leben dabei auf der Strecke bleibt. Wenn man jeden Monat ein wenig zur Seite legt, treffen einen plötzlich eintretende Notfälle, wie eine kaputte Waschmaschine oder eine Autoreparatur, nicht ganz unvorbereitet. Und es ist in jedem Fall geschickter, auf Rücklagen zurückzugreifen als für jede Kleinigkeit einen Kredit aufzunehmen. Getreu dem Motto: „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not!“

Bildquelle Beitragsbild: Nattakorn_Maneerat/shutterstock.com

Sie möchten mehr über die Ausbildung an der Euro Akademie erfahren? Hier gibt’s weitere Informationen!

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.