Welcher Kollegentyp sind Sie?

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Wie überall im Leben begegnen wir auch bei der Arbeit unterschiedlichen Charakteren. Gerade wenn man neu in ein Unternehmen kommt oder das Verhalten der Kollegin von nebenan Rätsel aufgibt, ist es hilfreich, eine Ahnung zu bekommen, was in der Person vorgehen könnte. Dann kann man leichter vorhersagen, wie jemand tickt und ihn oder sie auch besser verstehen. Wir haben verschiedene Kollegentypen für Sie unter die Lupe genommen. Mal sehen, ob Sie sich unter den Freigeistern, Unsichtbaren oder Gammatieren wiedererkennen. Wir übernehmen keine Garantie für auftretende Abweichungen und Kreuzungen.

Schublade auf, Kolleg*in rein, Schulbade zu. Die Einteilung in verschiedene Kollegentypen hat natürlich immer auch etwas Verallgemeinerndes – sie macht aber auch Spaß. Und hinter jedem Klischee versteckt sich auch ein Stückchen Wahrheit. Machen Sie die Schubladen doch einfach nicht ganz zu, dann kann das Gammatier oder Kollege „Freigeist“ auch mal in ein anderes Schubfach hüpfen und Sie mit einer gar nicht vorhanden geglaubten Charaktereigenschaft überraschen. Denn niemals kennt man den anderen so ganz. Und schließlich sind wir alle irgendwie Mischtypen – egal ob beim Lernen, Essen oder in unserer Persönlichkeit.

Außenwelt oder Innenwelt – was ist Ihnen wichtiger?

Zu wissen, welcher Typ man selbst ist, hilft übrigens, um wirklich glücklich und zufrieden im Berufsleben zu werden. Nach C.G. Jung, dem Gründer der Analytischen Psychologie gibt es zwei Einstellungen des Menschen zur Umwelt: entweder ist er mehr auf die Außenwelt ausgerichtet, dann wird er als extravertiert bezeichnet. Oder seine Aufmerksamkeit und die Bedürfnisse richten sich eher nach innen, dann ist er introvertiert. Laut Theorie von Jung gibt es dazu vier psychische Grundfunktionen: Denken, Empfinden, Fühlen und Intuition. In jedem Menschen sind diese Grundfunktionen unterschiedlich stark ausgeprägt. Diese grundsätzlichen Funktionen werden wiederum kombiniert mit den Einstellungsmerkmalen – daraus entstehen 16 verschiedene Persönlichkeiten. Bei 16personalities.com erfahren Sie, welcher Typ Sie sind.

Da die zwei Einstellungen zum Leben die Basis für die Persönlichkeitstypen sind, verraten wir Ihnen erstmal, was es mit den Begriffen „introvertiert“ und „extravertiert“ auf sich hat.

Introvertiert versus Extravertiert

Introvertiert oder extravertiert – was heißt das eigentlich? Einfach ausgedrückt: Ist Ihre Kollegin oder Ihr Kollege bei Besprechungen gerne Redeführer*in oder ist er*sie eher ein*e stiller Denker*in, der nur dann etwas von seinen Gedanken preisgibt, wenn er*sie alles gründlich durchdacht hat? Ist Ihre Kollegin diejenige, die sich gerne ans Telefon klemmt, um mit dem Kollegen mit lauter Stimme etwas durchzusprechen – und nebenbei den neuesten Klatsch aus dem 1. Stock zu erfahren? Oder schreibt Sie Ihnen lieber eine E-Mail und arbeitet eher ruhig und für sich? Ist er der Stimmungs-Booster auf jeder Weihnachtsfeier oder eher der Verbündete, dem man sich in einer ruhigen Minute unter vier Augen anvertraut?

Schriftstellerin oder Reiseführer?

Das sind natürlich nur kleine Beispiele, die unendlich erweiterbar sind. Im Prinzip geht es darum, ob man in Kontakt mit anderen Menschen auftanken kann oder eher dann, wenn man für sich alleine ist und in Ruhe seinen Gedanken und Gefühlen nachgehen kann. Introvertierte und extravertierte Menschen brauchen ganz unterschiedliche Dinge, um glücklich zu sein und sich wohlzufühlen. Ein*e introvertierte*r Reiseführer*in ist sicher nicht die beste Besetzung, genauso wenig wie ein*e extravertierte*r Schriftsteller*in.

Introvertiertheit versus Extravertiertheit, Verstandsmensch oder Gefühlsmensch – wir alle haben verschiedene Anteile davon in uns. Die Frage ist, welche Eigenschaften überwiegen und wie sie zusammenspielen. Wir haben uns mal für Sie umgesehen und Kollegentypen gefunden, die ganz sicher an jedem Arbeitsplatz irgendwann auftauchen werden.

6 Kollegentypen, die Ihnen garantiert über den Weg laufen werden

1. Die Flurfunker*innen

Wenn Sie etwas über Kolleg*innen wissen wollen, gehen Sie zu ihnen, die wissen fast alles. Der Flurfunker hält gerne einen Plausch, ruft Kolleg*innen auch einfach mal nur so an und hat ein ziemlich gutes Gedächtnis, was den Lebensstil von Frau Müller und Herrn Schmidt angeht. Im Team sind sie die Kommunikatoren. Durch ihre vielen Kontakte, sind sie auch über neue Projekte oder Veränderungen im Unternehmen immer gut informiert. Je nach Flurfunker*in sollten Sie bei sensiblen Themen vorsichtig sein.

2. Die Unsichtbaren

Sie sind die Ruhepole in jedem Büro. Sie halten sich meist mit ihrer Meinung zurück und arbeiten in aller Stille. In der Regel kennen die Unsichtbaren sich sehr gut in ihrem Arbeitsbereich aus und sind meist zuverlässige Ratgeber. Prestige und Glamour interessieren sie nicht. Diese bescheidenen Wesen sind und bleiben lieber im Hintergrund, bestechen aber im richtigen Moment mit ihrem Wissen. Also: Unterschätzen Sie die Unsichtbaren nicht.

3. Die Alphatiere

Alphatiere sind fast immer in einer leitenden Position oder streben eine solche an. Diese Kolleg*innen sind gut darin, sich ins rechte Licht zu rücken, sind oft beliebt und vertreten ihre Meinung stets voller Inbrunst. Ihr Motto: Lieber zwei große Schritte vor als einen kleinen zurück. Läuft alles rund für sie selbst, sind Alphatiere meist großzügig und beschützen ihre Kolleg*innen oder Mitarbeiter*innen. Nicht mal der böse Wolf aus dem Management jagt ihnen Angst ein. Leider sind sie nur selten gute Teamplayer.

4. Die Gammatiere

Ein Gammatier ist so ziemlich das Gegenteil von einem Alphatier. Kolleg*innen in dieser Rolle sind meistens bereit, sich in der Hierarchie unterzuordnen und arbeiten lieber zu, als selbst Entscheidungen zu treffen und die Richtung vorzugeben. Im Team sind sie eher zurückhaltend, tragen aber durch ihre Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit nicht unerheblich zum Erfolg der Abteilung bei. Übrigens gibt es neben Alpha- und Gammatieren auch noch Betas und Omegas, Deltas und Sigmas.

5. Die Kollegen-Mamas und –Papas

Braucht man gerade was zu essen, kommen die Kollegen-Mapas ganz sicher mit einem Stückchen Kuchen um die Ecke oder teilen das letzte Brot mit Ihnen. Wenn es um die Organisation von Geschenken geht, oder etwas für die Gemeinschaft getan werden soll, sind sie immer zur Stelle. So emotional wie sie mit den Kolleg*innen umgehen, sind sie auch bei der Arbeit – sie tragen zum Seelenheil des Teams bei, sind positiv und haben immer ein paar aufmunternde Worte parat. Für Azubis sind sie ein Segen. Wenn es Konflikte Team gibt sind Kollegen-Mapas wirklich faire Ratgeber.

6. Die Freigeister

Freigeister sind oft nicht angestellt, sondern arbeiten als Selbstständige. Gründertypen eben. Sie stellen ihre Freiheit vor den Erfolg und den guten Verdienst. Ihre Ideen und Utopien sind ihnen wichtiger als alles andere. Im Wesentlichen gibt es zwei Typen unter ihnen: die Ideengeber*innen und die Macher*innen. Die Ideengeber*innen sind für ihre genialen Einfälle bekannt, die praktische Umsetzung interessiert sie weniger. Dafür sind dann die typischen Macher*innen zuständig, die anpacken, bevor sie lange schnacken. Sie sind zäh und schrecken auch vor Hürden nicht zurück. Als Mitarbeiter*innen sind die beiden Kollegentypen durchaus ein Gewinn für jedes Team, vorausgesetzt, man akzeptiert, dass sie Freiheit brauchen, um zu Höchstform aufzulaufen. Starre Arbeitszeiten und Hierarchien lehnen sie ab.

Na, haben Sie sich unter unseren Kollegentypen gefunden? Ganz bestimmt gehören Sie nicht nur einem Typus an – vielleicht sind Sie ja eine Alphafreigeistigerflurfunker*in oder ein Gammaunsichtbarerkollegenmapa. Wer oder was auch immer Sie sind – Sie sind genau richtig so!

Oder um es mit den Worten Astrid Lindgrens zu sagen: „Wenn die einen finden, dass man groß ist, und andere, dass man klein ist, so ist man vielleicht gerade richtig.” (Lisa, Wir Kinder aus Bullerbü)

Bildquelle Beitragsbild: © Franzi /shutterstock.com

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Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.