Voller Motivation gegen den Jahresanfangsblues

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Kennen Sie das – dieses Gefühl von Montag? Mit dem Kopf stecken Sie noch im Wochenende, der Arbeitstag zieht sich wie Kaugummi und Sie kommen gar nicht so richtig in Schwung. Während der erste Tag der Arbeitswoche schlimm ist, ist der Jahresanfang schlimm im Quadrat. Wie Sie nach den geruhsamen Feiertagen Ihre verlorengegangene Motivation wiederfinden, erfahren Sie im folgenden Text.

Wie zu keiner zweiten Zeit im Jahr stehen sich am Jahresanfang Motivation und Trägheit gegenüber. Auf der einen Seite die Menschen, die gleich am 2. Januar eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio abgeschlossen haben. Auf der anderen Seite die, die sich – mit immer noch prall gefüllten Bäuchen von der Jahresendzeitvöllerei – mühevoll zur Arbeit schleppen. Die Euphorie der Möchtegern-Sportler lässt erfahrungsgemäß im Laufe des Januars nach, gleichzeitig gewinnt die Arbeitsmoral der Angestellten zunehmend an Fahrt. Mit einfachen Tricks lässt sich diese aufkeimende Motivation weiter beschleunigen.

Negative Gedanken ausschalten

Sich einzureden, dass Sie sich nicht konzentrieren können, bringt sie keinen Schritt weiter. Wenn Sie vor einem Berg an unbearbeiteten Dokumenten sitzen, hilft es Ihnen nichts, zu denken: „Ich schaffe das nie!“. Derartige Selbstsabotagen hindern Sie lediglich daran, loszulegen. Mit einer negativen Einstellung gegenüber den zu erledigenden Aufgaben programmieren Sie sich förmlich darauf, keine Lust zu haben. Negative Sätze sollten Sie also strikt aus Ihrem Hirn verbannen. Sie sind Gift für zielgerichtetes Handeln.

So tun als ob

Vielmehr sollten Sie bereits zu Beginn Ihrer Arbeit das Ergebnis visualisieren. Sie lernen beispielsweise gerade für Ihre Abschlussprüfung? Stellen Sie sich also vor, wie sie im Test sitzen und problemlos eine Aufgabe nach der nächsten lösen können, weil sie die Ausbildungsinhalte vorher ausreichend wiederholt und geübt haben! Nun ernten Sie die Lorbeeren dafür. Mit diesem Bild vor Augen lernt es sich doch gleich viel leichter, nicht wahr?

Mit Plan vorgehen

Ich hatte ihn bereits erwähnt: den sagenumwobenen Berg voller Arbeit. Eine Horrorvorstellung. Erträglicher wird das Bild im Kopf, wenn man den Berg durch eine Schoko-Sahne-Torte ersetzt. Aber dennoch: Würden Sie hier die ganze Torte auf einmal futtern? Sicherlich nicht. So sollten Sie es auch mit Ihrem Berg voller Arbeit tun. Schneiden Sie ihn in mundgerechte Stücke und verzehren Sie ein Stück nach dem anderen! Konkret soll das heißen, dass Sie zunächst alle anfallenden Arbeiten auflisten und anschließend in kleine Arbeitspakete aufteilen. Allein die Tatsache, ein Arbeitspaket nach dem anderen abhaken zu können, wird Ihnen die Energie geben, das nächste Paket anzupacken.

Deadlines – gut oder böse?

„Ich liebe Deadlines! Ich mag dieses zischende Geräusch, das sie machen, wenn sie vorbeifliegen!“ Dieses Zitat von Douglas Adams offenbart, dass es der berühmte britische Science-Fiction-Autor mit Deadlines nicht zu genau genommen hat. Dennoch können sie uns bei der Erledigung von Arbeiten helfen. Einige Menschen schaffen es, ihren Zeitplan von Anfang an einzuhalten, bei anderen trägt erst die drohende Frist dazu bei, dass sie mit ihrer Arbeit überhaupt loslegen. Egal, welcher Typ Sie sind – ohne Deadlines geht es einfach nicht. Und der „Sankt-Nimmerleins-Tag“ dient nicht als Abgabetermin.

Für Konsequenzen sorgen

Wenn sämtliche Deadlines nichts nützen, dann sollten Sie auf andere Weise Druck erzeugen. Etwa, indem Sie Freund*innen und Partner*in von Ihrem Projekt erzählen. Diese können dann als „äußere Kontrollinstanz“ fungieren und sich immer wieder nach Ihrem Vorankommen erkundigen. Natürlich können Sie auch Wetten abschließen, um am Ball zu bleiben. Denn Ihrem Bekanntenkreis später erklären zu müssen, warum Sie Ihre Haarpracht plötzlich pink gefärbt haben, kann noch unangenehmer sein als die Tatsache, Ihre Hausarbeit nicht rechtzeitig abgegeben zu haben.

Ein Zuckerl

In der Pädagogik spricht man von „positiver Verstärkung“: Der Schüler oder die Schülerin wird für korrektes Verhalten belohnt. Auch Sie können sich mit Belohnungen selbst motivieren. Stellen Sie sich beispielsweise ein Essen bei Ihrem Lieblingsitaliener oder einen Kinobesuch in Aussicht – allerdings erst, wenn Sie Ihre Arbeit beziehungsweise eine Teilaufgabe erledigt haben. Mit so einem Zuckerl vor Augen kommt die Motivation fast von selbst.

Spaß an der Arbeit

So ein Zuckerl ist ein Beispiel für eine extrinsische Motivation. Es handelt sich hier um eine indirekte Motivation. Sie freuen sich auf den Kinobesuch – der Weg dahin ist das Erledigen Ihrer Arbeit. Dass die Arbeit erledigt ist, löst in Ihnen keinerlei Emotionen aus. Anders bei der intrinsischen Motivation. Hierbei ist die Tatsache, dass Ihre Arbeit geschafft ist, Grund zur Freude. Idealerweise haben Sie auch ein positives Gefühl, während Sie arbeiten. Um das zu erreichen, ist es sinnvoll, die Wortwahl zu beachten, wenn Sie über Ihre Arbeit sprechen. „Ich muss die Akten noch sortieren“ klingt nach Arbeit, „Ich will jetzt die Akten sortieren“ schon nach etwas mehr Spaß und vor allen Dingen nicht nach Zwang, sondern nach Selbstbestimmung.

Auch Neugierde kann als Motivator dienen. Wichtig ist, dass Sie mit guter Laune bei der Arbeit sind. Vielleicht hilft es Ihnen, dabei Ihre Lieblingsmusik zu hören? Dann machen Sie das! Können Sie trotz aller Bemühungen keine Freude an Ihrer Arbeit finden, versuchen Sie diesen Trick aus der Neurolinguistischen Programmierung: das sogenannte Re-Framing. Überlegen Sie sich, wie sich jemand fühlen würde, der Spaß an dem hat, was Sie gerade tun! Und dann: Werden Sie zum*r Schauspieler*in und schlüpfen Sie in die Rolle desjenigen*derjenigen, der*die Ihre Arbeit gerne macht!

Völlig im Flow

Vielleicht geraten Sie auf diese Weise sogar in einen Flow – so bezeichnet man einen Schaffensrausch, bei dem die agierende Person völlig in ihrer Arbeit aufgeht und dabei Zeit und Ort vergisst. Das ist die höchste Form der intrinsischen Motivation. Kinder erleben diesen Zustand oft beim Spielen, aber auch Sportler*innen kennen das Gefühl. Am Schreibtisch, wo doch hin und wieder das Telefon klingelt, könnte es schwierig sein, völlig in eine Aufgabe abzutauchen. Aber probieren Sie es doch einfach mal – stöpseln Sie das Telefon aus, schalten Sie Ihre Lieblingsmusik an und antworten Sie eine Stunde lang nicht sofort auf eingehende E-Mails!

Wir wünschen Ihnen für Ihre Projekte in 2020 viel Erfolg – und immer die nötige Motivation!

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.